Von Mittersill durch den Felbertauern Tunnel und auf der Südrampe der Felbertauern Straße Richtung Matrei talwärts bis zur Abzweigung des Fahrweges in das Landecktal (Gelber Wanderwegweiser). Oder von Lienz über Matrei, wobei es vom Beginn der Steigung der B 108 bei der Kreuzung Matrei / Abzweigung ins Virgental bis zur Abzweigung ins Landecktal knapp über 11 km sind.
Charakteristik
Der markante Einschnitt der Oberen Keeswinkelscharte zwischen Granatspitze und Kalser Bärenkopf stellt eine lohnende und meist noch einsamere Alternative zum Sonnblick-Anstieg dar als dieser. Insgesamt durchaus anspruchsvolle Tour, vor allem wegen der im Mittelteil sehr steilen Hänge. Lawinensichere Verhältnisse sind unbedingt notwendig. Im Landecktal droht stellenweise auch Lawinengefahr aus den seitlichen Steilhängen. Sehr schöne Abfahrt.
Ausrüstung
Skitourenausrüstung, Harscheisen, Steigeisen sind normalerweise nicht nötig
Wegbeschaffenheit
Forstweg
freies Gelände
Wegbeschreibung / Routenverlauf
Über die Almstraße mit der Weg Nr. 502 B / 11 in das Landecktal hinein und zu den Landeckalmen. Daran vorbei, dann teilweise sehr flach im Talboden weiter, dabei hält man sich stets rechts des Landeckbaches. Man passiert einige Betonbauten von Überleitungsstollen und steigt dann bald nach dem letzten Betonbau rechts haltend über einen steilen Südwesthang auf, der zu den oberen Karböden bzw. dem Prägratkees überleitet. Dieser gut 400 m hohe Hang ist bis zu 35 Grad steil oder kurzzeitig noch etwas steiler und bildet die Schlüsselpassage des gesamten Anstieges. Bei Hartschnee besteht Abrutschgefahr. Allenfalls wird man die über steilsten Meter am Ende des Hanges die Ski tragen müssen. Sobald man die flachen oberen Karböden erreicht hat, zielt man in die deutliche Scharte zwischen der Granatspitze und dem Nordwestgipfel des Kalser Bärenkopfes. Einige Mulden und Senken werden ausgegangen, dann steigt man über den langen, gleichmäßig steilen und sehr schönen Schartenhang auf. Etwas links oberhalb der Scharte findet man am Fuß von großen Granitblöcken einen herrlichen Rastplatz. (Von der Scharte aus ließe sich der Nordwestgipfel des Bärenkopfes in steiler und kombinierter Kletterei über den kurzen Nordgrat erreichen. Stellen 2, ausgesetzt, Seil empfehlenswert.)
Abfahrt
Die Abfahrt erfolgt über den Anstiegsweg.
Rast / Einkehr
Alpengasthof Matreier Tauernhaus, 1512 m, Infos unter: http://www.matreier-tauernhaus.com Raststätten jeweils beim Nordportal bzw. Südportal der Felbertauernstraße
Kombinationsmöglichkeiten
Die Besteigung der Granatspitze über den Südgrat ist in manchen Skiführern als Option enthalten. Wegen der Ausaperung des Prägratkeeses ist jedoch das Erreichen der Unteren Keeswinkelscharte mit größeren Schwierigkeiten verbunden, als der Grat selbst an Kletterschwierigkeiten bietet. Fester, ausgesetzter Blockfels bis 2, der auch wieder abgeklettert werden muss (Seil ratsam). Die Untere Keeswinkelscharte (in der ÖK als „Keeswinkelscharte“ mit 2945 m kotiert) liegt direkt am Beginn des Südgrates der Granatspitze und ist nicht zu verwechseln mit der Oberen Keeswinkelscharte, die das hier beschriebene Skiziel darstellt. Beide Scharten sind durch den türmereichen Keeswinkelgrat voneinander getrennt (Überschreitung 3+ bis 4+).
Karten
Austrian Map online, www.austrianmap.at Alpenvereinskarte Digital, Granatspitzgruppe Kompass Digitale Wander-, Rad- und Skitourenkarte Österreich