Auf der Inntalautobahn A12 bis Abfahrt Imst / Pitztal. Den Wegweisern ins Pitztal folgen und auf der Pitztalstraße bis nach Mittelberg fahren.
Charakteristik
Wählt man den Zustieg zum Hochtourenstützpunkt Vernagthütte über das Mittelbergjoch, wird als Einstiegstour üblicherweise die meist vielbesuchte Wildspitze gewählt. Will man ein ruhigeres und anspruchsvolleres Ziel, bietet sich der Anstieg auf den Hinteren Brochkogel über den Südostgrat (Normalweg) an. Als kurze Draufgabe lässt sich noch die Petersenspitze dranhängen. Der Hintere Brochkogel ist (war) wegen seiner Nordwand bei den Eiskletterern bekannt. Der Normalweg über den Südostgrat ist meist eine gemischte Firn-Felsbegehung, die etwas ausgesetzt und nicht schwerer als I° nach UIAA ist. Der Gipfel bietet eine exzellente Übersicht über das Tourengebiet der Vernagthütte. Die Petersenspitze ist nordostseitig eine einfache Firnkuppe, die ohne wesentlichen Zeitaufwand mitgenommen werden kann. Die Abfahrt vom Brochkogeljoch ist anfangs sehr steil, danach versprechen die milden Gletscherhänge von Kleinem und Großem Vernagtferner Genußskifahren bis zur Vernagthütte hinab.
Gipfel / Berg
Hinterer Brochkogel 3625m, Petersenspitze 3472m
Ausrüstung
komplette Skihochtourenausrüstung, Steigeisen.
Wegbeschaffenheit
freies Gelände
Wegbeschreibung / Routenverlauf
Mit der Tourenkarte geht es per Piz-Express ins Pitztaler Gletscherskigebiet. Eine Abfahrt auf der Gletscherseepiste bringt uns zur Mittelbergbahn. Von der Bergstation geht es auf oder rechts der Piste im weiten Linksbogen zum sichtbaren Mittelbergjoch hinunter. Wenige Meter zum Joch hinauf, dann muss morgens auf häufig sehr hartem bis eisigem Untergrund ein sehr steiler, felsdurchsetzter Hang nach links auf den Taschachferner hinuntergerutscht werden. Sanft lässt man die Ski bis in den Boden auf 3100 Meter hinabgleiten. Auffellen. Es wird nun auf meist guter Spur (Wildspitze Route) rechts der Gletscherabbrüche zuerst flach angestiegen. Zwischen den Abbrüchen und einer Serac-Zone rechts wird es etwas steiler, danach erreichen wir eine weite Abflachung vor der Petersenspitze. Im weiten Linksbogen wandern wir entlang der Brochkogel Ostflanke mild aufwärts. Wir verlassen die Spur zur Wildspitze nach rechts und steuern deutlich vor dem Mitterkarjoch einen steilen Firnhang, der bis zu einer Abflachung im Südostgrat des Brochkogels reicht, an. Zuletzt noch mit Ski oder schon zu Fuß sehr steil zur Gratabflachung hinauf. Nun stapfen wir rechts einen breiten, mittelsteilen Gratrücken im Firn bis zur felsigen Verjüngung des Grates hinauf. Es beginnt jetzt ein ausgesetzter Gratabschnitt, der je nach Schneelage an einer felsdurchsetzten Firnschneid oder kletternd an Gratblöcken überwunden werden muss. Eine trittarme, glatte Platte wird gut zwei Meter in eine kleine Scharte abgestiegen, danach werden zwei Gratblöcke exponiert überklettert (oder man stemmt sich im schmalen Spalt dazwischen durch). Allmählich verliert der Grat seine Steilheit und Schnittigkeit und mündet in einen Gratrücken der zur ungeschmückten Gipfelkuppe hinaufführt.
Abfahrt
Abstieg entlang des Anstiegs bis zum Skidepot. Wir fahren nun entlang der Brochkogel Ostflanke mild bis in die Gletscherebene vor der Petersenspitze ab. Auffellen. Die markante Firnkuppe kann direkt angesteuert werden. Am einfachsten gelangt man in einem angedeuteten Linksbogen zum ungeschmückten Gipfel. Einfache Abfahrt Richtung Brochkogel Nordwand und im Rechtsbogen zum Brochkogeljoch hinunter. Die sehr steile Rampe entlang der Brochkogelwestwand wird zu einer steilen Mulde, die in den Kleinen Vernagtferner mündet, abgefahren (oder bei Vereisung auch abgestiegen). Die weiten Gletscherhänge führen gestuft zum Großen Vernagtferner hinunter. An der Hochvernagtspitze links vorbei halten wir uns möglichst weit oben, um ohne viel Aufstieg die auffallende Seitenmoräne unter der Hintergraslspitze zu erreichen. In der Moränenmulde fahren wir bis zur Vernagthütte ab. Alternativ kann man auch im breiten Abfluss des Großen Vernagtferners talwärts fahren, bis man bei der Brücke zur Aufstiegsspur von Vent stößt. Auffellen und der Spur knapp 200 HM zur Hütte hinauf folgen.