Auf der Tauernautobahn (A 10) bis zur Ausfahrt Gmünd. Bei den Kreisverkehren in das Maltatal fahren und über die mautpflichtige Malta Hochalmstraße bis zur Kölnbreinsperre hinauf. Von dort auf einer Schotterstraße noch rund 500 m weiter bis zum Parkplatz beim Kölnbreinstüberl.
Charakteristik
Auf den ersten Blick erscheint eine Skitour auf den Hafner, noch dazu von der Kölnbreinsperre aus, wenig reizvoll. Sieht man einmal von den relativ langen Querungen ab, besonders jene im Wastlkar, so bieten sich mit etwas Phantasie unter Ausnützen diverser Abfahrtsmöglichkeiten, schöne und lange Hänge. Die steilen Abfahrten über die Südflanke Richtung Kattowitzer Hütte bzw. vom Südwestgrat durch eine Rinne in das Wastlkar erfordern jedoch beste Schneeverhältnisse und entsprechendes skifahrerisches Können. Bei ausreichender Schneelage kann man sogar vom Gipfel weg mit den Skiern starten! Die grundsätzlich logischere Aufstiegslinie von der Mautstraße über die Marhütte und den Moosboden zur Kattowitzer Hütte und von dort über die Südflanke auf den Hafner hat den Nachteil, dass durch die schneearmen Winter der vergangenen Jahre zur Firnzeit meist bis weit hinauf kein Schnee mehr liegt. So hat sich als Ausgangspunkt immer mehr die Kölnbreinsperre eingebürgert.
Zuerst am orographisch linken Ufer des Kölnbreinbaches flach talein, dann rechts (östlich) in der anfangs breiten Rinne in wechselnder Steilheit aufwärts. Es gibt nun mehrere Möglichkeiten, um in das Wastlkar zu gelangen: 1. Die Rinne wird bereits zwischen 2100 m und 2200 m nach rechts verlassen und direkt nach Süden über steile Hänge aufgestiegen. Bei ca. 2300 m werden diese Hänge flacher. Man steigt in südöstlicher Richtung weiter an und hält auf den hier sehr breiten Kamm zu, welcher das Petereck mit dem Lausnock verbindet. Auf einer Höhe von ungefähr 2420 m quert man etwas fallend in das obere Mitterkar hinein. Aus diesem durch eine steile Mulde in die Einsattelung jenes Gratabsenkers hinauf, der das Mitterkar vom Wastlkar trennt und als Karschneid bezeichnet wird. Die Einsattelung liegt ungefähr auf 2520 m und wird auch vom Sommerweg berührt, der das ganze Wastlkar durchquert (Weg Nr. 546). Schwach fallend in das Wastlkar hinein. Den Geländegegebenheiten folgend stets nach Südosten durch das gesamte Wastlkar in Richtung einer Scharte im Südwestgrat vom Hafner. Diese ist durch einen schon von weitem sichtbaren Felsblock gekennzeichnet und der Sommerweg führt hier weiter zur Kattowitzer Hütte bzw. über den Südwestgrat auf den Hafner. 2. Oder man steigt wie bei der Tour zur Kölnbreinspitze in der nun engeren Rinne weiter auf und verlässt sie erst auf einer Höhe zwischen 2300 m und 2400 m nach Süden. In der Folge bleibt man bis auf eine Höhe von ca. 2800 m parallel zum Westgrat vom Petereck. Dort findet sich eine deutliche Schwachstelle im Grat und man kann ihn meist ohne Probleme übersteigen und so in das Wastlkar gelangen. Je nach Schneelage erfolgt dieser Überstieg in leichter Felskletterei (1) oder in steilem Schnee. Zu dem Überstieg gelangt man auch, wenn man bei der unter Punkt 1 beschriebenen Anstiegsmöglichkeit nicht in das Mitterkar quert, sondern auf Höhe vom Lausnock nach Osten dreht und parallel zum Westgrat vom Petereck bis auf die Höhe von 2800 m ansteigt. Auf der Südseite des Überstieges quert man dann im oberen Wastlkar mit etwa 100 m Höhenverlust ebenfalls das gesamte Wastlkar, um die Scharte des Sommerweges am Hafner anzupeilen. Um den Gipfel vom Hafner zu erreichen, gibt es ebenfalls wieder zwei Möglichkeiten: Wie schon unter der Möglichkeit 1 beschrieben steigt man in die Scharte im Südwestgrat am Hafner auf. Meist sind auf den letzten Metern in die Scharte einige Felsplatten (1) zu übersteigen. Von dort teils mit Hilfe von Sicherungen direkt am Grat bzw. links oder rechts des Grates über grobblockigen Fels, teils auch über steile Schneehänge aufwärts, bis der Grat flacher und breiter wird und meist auch wieder den Aufstieg mit Ski ermöglicht. Vorbei am sogenannten „Friedhof“, einer Ansammlung von skurril anmutenden Steindauben, danach am wieder schmäler werdenden Grat weiter bis zum höchsten Punkt. Die Ski kann man bis wenige Meter unterhalb oder sogar ganz bis zum Gipfel mitnehmen. Die andere Möglichkeit besteht bei ausreichender Schneelage darin, durch eine auffällige Steilrinne aufzusteigen, die vom Südwestgrat in das Wastlkar absinkt. Diese ist sehr steil und erfordert meist den Einsatz von Steigeisen. Auf den letzten Metern können Felsen ausgeapert sein (Kletterei bis etwa 2). Die Steilrinne mündet am Südwestgrat und zwar links des Grathöckers, nach dem der Grat wieder breiter wird. Man umgeht so den gesicherten Felsteil des Südwestgrates. Welche der angeführten Möglichkeiten man wählt, ist letztendlich Geschmackssache und auch von den Verhältnissen abhängig. In jedem Fall hat man bei den Querungen in das Wastlkar einen Höhenverlust hinzunehmen bzw. beim Rückweg einen mehr oder weniger langen Gegenanstieg (siehe auch die Hinweise unter Abfahrt).
Abfahrt
Sehr schön ist bei gutem Firn die Steilabfahrt Richtung Kattowitzer Hütte. Dazu fährt man noch oberhalb des „Friedhofs“ nach links in die bis etwa 50 Grad steile Südflanke hinunter. Durch diese und die anschließenden schönen Hänge beliebig weit abfahren. Gegenanstieg und – dieser Aufstieg erfordert Ortskenntnisse – zu Fuß sehr steil über den Sommerweg zurück in die Scharte (Punkt 2786 m) des Südwestgrates, wo man wieder auf den Anstiegsweg trifft. Auf der anderen Seite wenige Meter absteigen. Wenn es die Schneeverhältnisse zulassen, kann man von hier im südlichen Wastlkar rund 300 Höhenmeter über schöne Hänge bis auf einen flachen Boden abfahren. Als weiteren Rückweg wählt man dann am besten den Aufstieg zum Petereck mit dem Überstieg im Westgrat als Ziel. Dabei lässt sich das Petereck mit geringem Mehraufwand über die kurze, aber sehr steile Südflanke „mitnehmen“. Vom Überstieg dann am lohnendsten parallel zum Westgrat abfahren und ab etwa 2300 m nach Norden in die Rinne des Kölnbreinanstieges queren. Als zweite Möglichkeit der Abfahrt vom Hafner bietet sich die Steilrinne an, die direkt in das Wastlkar hinunterführt. Von dort weiter wie zuvor beschrieben. Wenn man die Abfahrt Richtung Kattowitzer Hütte wählt und auch im Wastlkar noch bis etwa 2400 m abfährt, schlagen insgesamt mindestens 1900 Anstiegs- bzw. Abfahrtshöhenmeter zu Buche.
Stützpunkt
Berghotel Malta, 1933 m, www.berghotelmalta.at Gmünder Hütte, 1186 m, www.gmuenderhuette.at
Rast / Einkehr
Kölnbreinstüberl, 1920 m, www.koelnbreinstueberl.at Zahlreiche Betriebe im Maltatal und in Malta
Kombinationsmöglichkeiten
Petereck, 2893 m
Karten
Austrian Map online, www.austrianmap.at Alpenvereinskarte Digital, Hochalmspitze - Ankogel Kompass Digitale Wander-, Rad- und Skitourenkarte Österreich
Bemerkung
Infos zur Malta Hochalmstraße unter: https://www.verbund.com/de-at/ueber-verbund/besucherzentren/malta