Man überquert die direkt hinter dem Parkplatz befindliche Wimbachbrücke, durchquert den rechts davon gelegenen kleinen Schotterparkplatz und folgt der ab nun stetig steil ansteigenden Forststrasse für etwa 80 min bis zu deren Ende. Von hier an führt ein schmaler, einfacher, aber bei Nässe ziemlich rutschiger Steig in etwa 40 min bis zum Watzmannhaus (1915m). Wer nichts gegen eine Hüttennächtigung in einer typischen Touristenhütte einzuwenden hat, nächtige hier und raste sich für den kommenden, anstrengenden Tag aus.
Der Aufstieg vom Watzmannhaus zum Hocheck (2615hm) entlang der kreisrunden weiß-roten Markierungen nimmt in etwa 80 min in Anspruch und verlangt bereits etwas mehr Trittsicherheit als der vorherige Steig. Ab jetzt werden 100 %-ige Schwindelfreiheit und Trittsicherheit verlangt! Man steigt in den nächsten etwa 45 min dem Grat entlang bis zur Mittelspitze (2713m). Der klettersteigartig angelegte Weg ist teils stark ausgesetzt und setzt ein gewisses Maß an Klettergeschick voraus. Die schwierigsten Stellen sind hier noch mit Drahtseilen und Steighilfen gesichert. Wer sich hier bereits schwer tut, sollte besser wieder umkehren. Denn die folgende Wegstrecke bis zur Watzmann-Südspitze (2713m) ist noch wesentlich ausgesetzter, schwieriger zu klettern, spärlicher gesichert und im Herbst nach kalten Nächten meist schon leicht vereist. Für diesen Wegabschnitt kann man gut 90 min einplanen, wenn die Verhältnisse gut sind. Der Abstieg durch den Schönfeldgraben Richtung Wimbachgries erfolgt über Schrofengelände und Geröllhalden, darf bezüglich Anstrengung und Gefährlichkeit aber nicht unterschätzt werden und verzeiht keinen Stolperer. Bei einfallendem Nebel ist hier größte Vorsicht geboten, da die Orientierung zwischen den steil abfallenden Wänden fast unmöglich wird. Bei guten Verhältnissen benötigt man von der Südspitze bis ins Wimbachgries etwa 75 min. Den folgenden 10 km-Hatscher bis zur Wimbachbrücke erledigt man bei flotter Gangart in etwa 100 min.
Stützpunkt
Stubenalm, Mitterkaseralm, Watzmannhaus
Karten
ÖK 50 Blatt 93 (Bad Reichenhall)
Bemerkung
Die Watzmannüberschreitung ist wohl eine der schönsten Touren der Berchtesgadener Alpen was Panorama und Charakter anbelangt. Sie sollte aber nur bei zuverlässig gutem Wetter gemacht werden. Trittsicherheit und absolute Schwindelfreiheit sind ab dem Hocheck unbedingte Voraussetztung. Da man immer wieder durch steinschlaggefährdetes Gebiet steigt, ist ein Helm ratsam. Die Nächtigung im Watzmannhaus ist Geschmackssache! Preis und Leistung stehen meiner Meinung nach in keinem Verhältnis. Wasser gibt´s allerdings auf dem gesamten Weg nur im Watzmannhaus! Die Dauer der gesamten Überschreitung kann stark variieren. Die Überschreitung ist nichts für Anfänger - absolut ernste Tour!!! Siehe auch www.alpintouren.at unter der Kategorie "Klettern" in der Rubrik "Klettersteig"!