Auf der Tauernautobahn A10 bei der Ausfahrt Eben im Pongau abfahren. Weiter ostwärts nach Filzmoos. Beim Kreisverkehr im Ortszentrum nach Norden (links) in Richtung der Hofalmen abzweigen. Bald erhascht man schon gute Ausblicke zur markanten Bischofsmütze. Über eine Mautstraße (4 Euro Maut - Stand: Herbst 2006) fährt man bis zum großen Parkplatz beim Gasthof Unterhofalm.
Charakteristik
Großartige, anspruchsvolle Wanderung und Klettertour auf einen - trotz der Felsstürze der vergangenen Jahre noch immer - markanten und formschönen Gipfel mit hervorragender Aussicht. So ziemlich die oberste Schwierigkeitsstufe, die ein nicht-kletterversierter Wanderer gerade noch schafft (Erfahrene Bergsteiger werden milde darüber lächeln). Seilsicherung empfehlenswert.
Vom Gasthof Unterhofalm der Markierung auf dem einfachen Schottersteig hinauf zur Hofpürglhütte folgen. Beim großen Wegweiser beim Zaun hinter der Hofpürglhütte führt ein unmarkierter aber deutlich erkennbarer Steig oberhalb des Austriaweges zur Stuhllochalm kurz Richung Norden später nordwestwärts bergan. Meist einfach, an zwei Stellen durch einen tiefen Graben sowie eine kurze, felsige Steilstufe etwas anspruchsvoller gelangt man auf die nächste Geländestufe. Große Felsblöcke liegen auf der Wiese, die weiter oben gänzlich der Stein- und Felshalde weicht. Ansatzweise erkennt man ein Steiglein durch die Geröllwüste. Man bewegt sich in herrlicher Felslandschaft und bis zur ersten "Engstelle" (ca. 2.140), die mit einem grünen "A" sowie einem grünen Pfeil auf einem Felsen gekennzeichnet ist, ist der Aufstieg auch für geübte Bergwanderer, die nicht weiterklettern wollen, empfehlenswert. Ab hier ist der weitere Wegverlauf bis zum eigentlichen Einstieg in die Südschlucht mit grünen Punkten markiert. Die Wanderstöcke wird man in der Regel hier deponieren. Außerdem empfiehlt sich für den weiteren Aufstieg im steinschlaggefährdeten Gelände ein Helm. Weniger geübte Kletterer sollten sich unbedingt einem erfahrenen Führer anvertrauen, der die Seilsicherung übernimmt. Über die folgenden steilen, abschüssigen, besonders im Abstieg sehr unangenehmen Felsplatten sind immer wieder leichte Klettereinlagen im Schwierigskeitsgrad I bis II erforderlich. Bei einer Höhe von ca. 2.280 Metern erreicht man den Einstieg in die Südschlucht. Hier wartet gleich eine der Schlüsselstellen der Tour: Ein mehrere Meter hoher, fast senkrechter Felsturm ist im III. Schwierigkeitsgrad zu erklimmen. Weiter geht es im II. Grad bis zu einem glatten, abgespeckten, fast überhängenden Wandl mit Schwierigkeit III+ ! Danach wird es wieder etwas einfacher und bald hat man die Scharte erreicht, wo sich der Blick nach Norden öffnet. Nach der schattigen und mitunter recht kühlen Schlucht ist man froh, hier wieder ziemlich sicher in der wärmenden Sonne zu stehen. Der weitere Weg auf der Westseite ist nun zwar relativ leichter, im Schwierigkeitsgrad II aber immer noch recht anspruchsvoll und ausgesetzt, auch wenn geübte Geher hier beim Aufstieg auf das Seil verzichten werden. Man sollte nicht übersehen, daß die Kräfte, auch wegen der mentalen Herausforderung, hier schon etwas schwinden. Schließlich aber steht man glücklich beim aussichtsreichen Gipfelkreuz, und hat sich seine Jause redlich verdient. Bergab geht es einfacher, wenn man sich einem erfahrenen Bergsteiger anvertrauen kann, der das Abseilen übernimmt. Anfangs für Wanderer zwar ebenfalls gewöhnungsbedürftig, wenn man sich mit vollem Gewicht ins Seil stürzen läßt, und unter sich über dutzende Meter nur Luft hat, nach einiger Zeit macht es aber richtig Spaß. Abseilhacken sind ausreichend vorhanden.
Eine "Zwittertour": Für Bergwanderer (fast) zu schwierig - für Kletterer (fast) zu leicht. Vor allem beim Abstieg bekommen ungesicherte Wanderer mitunter Angstzustände, angesichts der steil abfallenden und ausgesetzten Wände. Es wurden aber auch schon etliche Wanderer gesehen, die diese Tour mit Turnschuhen ohne Proviant als schnelle Nachmittagstour absolvierten. Christian Suschegg - www.AlpenYeti.at