Parkplatz Talstation der Südwandbahn (1.690 m) bzw. Bergstation Hunerkogel (2.687 m)
Längengrad: 13,616968 Breitengrad: 47,449411
Anreise / Zufahrt
Man fährt in Eben von der A10 ab und über Filzmoos bzw. von Schladming kommend bis Schildlehen hoch, wo man in die Mautstraße abbiegt und bis zum Parkplatz der Talstation hoch fährt. Bei Benutzung der Südwandbahn ist nach Vorlage des Tickets an der Mautstation die Gebühr auf der Mautstraße gratis!
Charakteristik
Den eindrucksvollen und beliebten Hohen Dachstein mit fast 3.000 Metern zu erklimmen ist für jeden Alpinisten ein herausforderndes Erlebnis! Diese kurze, aber anspruchsvolle „Bergtour“ könnte auch als „Klettersteig“ geführt werden, wurde der Randkluftsteig 2008 mit einem durchgehenden Seil versichert und dadurch wesentlich entschärft. Auch wenn dies der „einfachste“ Anstieg auf den Hohen Dachstein ist, unterschätzen sollte man diesen trotzdem nicht, steigt man in hochalpines Gelände ein und muss nötigenfalls die Steigeisentechnik am Gletscher beherrschen, eine vielleicht unüberwindbare Randkluft meistern und bei dünner Luft auf den Dachstein hoch- bzw. abklettern (Versicherungen vielleicht unter Schnee und Eis versteckt). Für Einsteiger in Hochtouren ist der Dachstein gut geeignet, sofern sie durch erfahrene Alpinisten begleitet werden! Im Gipfelbereich auf Steinschlag achten und Helm aufsetzen!
Gipfel / Berg
Hoher Dachstein (2995 m), Hunerkogel (2687 m)
Ausrüstung
Komplette Klettersteigausrüstung (Helm, Brust- und Hüftgurt, Klettersteigset), Handschuhe, zusätzlich Steigeisen für den Gletscher, Sicherungsseil (mind. 10 m, wenn Randkluft zu groß ist oder die Fixseile unter Eis liegen), eventuell Eispickel (Winter, Frühjahr)
Da der Gletscher relativ flach ist und bis von/zur Bergstation bei vernünftiger Routenwahl (nahe am Fels, Spur des Pistengerätes) keine Spalten aufweist, kann auf Seilschaft ebenso verzichtet werden, wie das Mitführen des Pickels, sind die Klettersteige eisfrei! Bei Nebel hilft ein Kompass, dass man nicht vom sicheren Weg zum Hunerkogel abkommt.
Wer gerne per Pedes unterwegs ist, steigt vom Parkplatz der Talstation (1.690 m) über den markierten Wanderweg zur Südwandhütte auf, hier zweigt rechts der steilere Weg zum Hunerkogel ab und führt unterhalb der Lifttrasse in einem Geröllkar bis zum Einstieg auf 2.560 m des HUNERSCHARTEN-KLETTERSTEIG hinauf, der bei der Bergstation endet. 950 Höhenmeter, 2 1/2 - 3 Stunden
Wer es bequemer angehen bzw. etwas Zeit gewinnen möchte, wird sich den Aufstieg mit der Südwandbahn nicht nehmen lassen. Die genauen Betriebszeiten (normal 7.50 – 17.10 Uhr) nachfragen. Kosten für Berg- und Talfahrt: € 28 / € 26 Erwachsener, Berg- oder Talfahrt: € 18/ € 17 Erwachsener
AUFSTIEG: Von der Bergstation führt am Hallstätter-Gletscher eine flache, präparierte Spur eines Pistengerätes am „Dirndl“ rechts vorbei bis knapp vor der Dachsteinwarte nach Westen. Hier über den meist ausgetretenen Gletscheranstieg bis zu einer markanten, in den Gletscher ragenden Felsblock, zum Einstieg des Schulteranstieges weiter aufsteigen. Bei eisiger Spur sollte man am Gletscher sicherheitshalber die Steigeisen anlegen. (200 Höhenmeter, 45 Minuten).
SCHULTERANSTIEG: (170 Höhenmeter, Schwierigkeit B und 1+) Mit Hilfe von Eisenstiften und –stangen steigt man über zerklüfteten Fels den Grat(Schulter) empor. Der Steig ist teilweise mit lockeren Drahtseilen versichert, aber auch kurze ungesicherte Passagen (bis 1+) sind zu überwinden. Im weiteren, zum Teil ausgesetzten Verlauf, trifft der Schulteranstieg auf den durchgängig versicherten Randkluftsteig, über diesen zum Gipfelkreuz hinauf geklettert (A/B) wird. 40 Minuten
HOHER DACHSTEIN: Oben am Gipfel wird man kaum alleine sein, dafür wartet bei guter Fernsicht ein gewaltiges Panorama vom Alpenvorland über das Tote Gebirge, Niedere und Hohe Tauern sowie Hochkönig und geht dann nahtlos in die Osterhorngruppe und den Salzkammergutbergen über.
ABSTIEG: RANDKLUFTSTEIG: (90 Höhenmeter, Schwierigkeit B) Der Randkluftsteig wurde 2008 komplett mit einem durchgehenden Drahtseil erneuert und kann somit als relativ einfacher Klettersteig (A bis B) eingestuft werden, sofern die Versicherungen frei liegen. Der untere Bereich des Steiges ist bis zur Randkluft (Spalt zwischen Fels und Eis) etwas schwieriger (B). Vorsicht beim Übertritt auf den Gletscher, da es ab den Spätsommer tief in den Spalt runter gehen kann! Sollte nicht schon ein Kletterseil vor Ort über die Kluft gespannt sein, sichert man sich mit dem eignen Seil behelfsmäßig darüber. Bei zu großer, gefährlicher Randkluft sollte auch über den Schulteranstieg wieder abgestiegen werden. Acht geben, wenn der Spalt durch Neuschnee eingeweht ist. 30 Minuten
Mit einem „Respektabstand“ zum felsigen Gipfelbereich (Achtung Spalten!), steigt man am Hallstätter-Gletscher nach Osten bis zur präparierten Aufstiegsspur ab. Am Dirndl vorbei, geht die Gletscherpassage (Schladminger-Gletscher) bei der Bergstation der Südwandbahn nach weiteren 45 Minuten zu Ende.
Am Hunerkogel (2.687 m) zurück, bringt einem die Südwandbahn gemütlich ins Tal hinunter.
Wer auf die Bahn verzichten möchte, steigt über den einfachen HUNERSCHARTEN-KLETTERSTEIG (Schwierigkeit B, 50 Hm) zur Talstation über die Südwandhütte wieder ab. - zusätzlich 950 Höhenmeter und 2 Stunden
Stützpunkt
Südwandhütte (1.871 m, Übernachtungsmöglichkeit für 60 Personen, +43/3687/81509), Dachsteinwarte/Seetalerhütte (2.741 m, Übernachtungsmöglichkeit für 18 Personen, +43/3687/81036)
Rast / Einkehr
Südwandhütte (1.871 m, +43/3687/81509), Panoramarestaurant Hunerkogel (2.687 m, +43/3687/ 817 00-14), Dachsteinwarte/Seetalerhütte (2.741 m, +43/3687/81036)
Kombinationsmöglichkeiten
Der Koppenkarstein Westgrat-Klettersteig (B/C) oder Gjaidstein-Klettersteig (A/B) bietet sich ebenfalls gut an.
Karten
AV 25 Blatt 14 (Dachsteingebirge) Kompass 20 – Dachstein ÖK 50 Blatt 12 BEV– Austian Map Fly 3D digital Kompass – Österreich 3D digital Kompass – Salzkammergut 3D digital
Literatur
www.bergsteigen.at – Topo-Download zum Klettersteig, Alpinverlag – Klettersteigführer Österreich, Schallverlag – Klettersteige in Österreich
Bemerkung
Der Dachstein ist an Schönwettertagen recht überlaufen! Stauzeiten bei den Steigen sollten dann einkalkuliert werden! Wer also die Möglichkeit hat, sollte die Tour an einem Wochentag und/oder möglichst früh am Morgen in Angriff nehmen.