Im Frühjahr fliegen Zugvögel scharenweise - ausgehend von ihren Winterquartieren im Mittelmeerraum bzw. Afrika - in ihre Brutgebiete bis hinauf nach Skandinavien. Eine Alpenüberquerung ist dabei unausweichlich und besonders bei Schlechtwetter eine große Anstrengung für die Tiere. Während dieser einergieraubenden Langstreckenflüge entscheidet das Vorhaandensein von Rast- und Nahrungsplätzen über Leben und Tod. Der Stappitzer See im Seebachtal ist eine Raststation für die Weltenbummler. Hier kann man im April und Mai viele Durchzügler beobachten. So machen Krickente, Reiherente, Graugans, Bekassine, Waldschnepfe, Waldwasserläufer, Bruchwasserläufer oder das Rotsternige Blaukehlchen Halt. Seltenere Gäste sind Prachttaucher, Purpurreiher und Graureiher. Vom Grünerlengebüsch über Hochstaudenfluren, dem Fichten-Lärche-Wald bis zu den Geröllhalden: Die unterschiedlichen Lebensräume um den See sind Aufenthalts- und Brutorte für viele Vögel. Die unzugänglichen Verlandungsbereiche an der Ostseite des Sees bieten ideale Nistmöglichkeiten für Zwergtaucher und Blässhuhn. Im Seebachtal wurden seit dem Jahr 2000 acht junge Bartgeier freigelassen. In den steilen Felswänden des Tales sind zahlreiche Steinadlerhorste versteckt. Ein Blick in den Himmel hoch über den Stappitzer See lohnt sich gewiss. Aufgrund dieser vogelkundlichen Highlights ist das Naturdenkmal Stappitzer See seit dem Jahr 2008 "Europaschutzgebiet". Ein idealer Ort, um das Frühlingserwache in der Vogelwelt zu erleben.
Bemerkung
Seminar "Eulenvögel - lautlose Jäger der Nacht" Mehr über die faszinierende Vogelwelt rund um Mallnitz vermittelt spannend und anschaulich am 29. April 2010 ein Seminar im BIOS Nationalparkzentrum Mallnitz samt geheimnisvoller Abendexkursion. Anmeldun unter: www.hohetauern.at/bios