Entweder über die A1-Abfahrt Mondsee auf der B151 nach Unterrach und weiter auf der B152 nach Weißenbach, oder von der A1-Abfahrt Schörfling auf der B152 entlang des Ostufers am Attersee über Weyregg nach Weißenbach. Von Süden fährt man von Bad Ischl auf der B145 bis zur Abzweigung auf die B153 und über das Weißenbachtal zum Ausgangspunkt.
Charakteristik
Eines der schönsten Großprojekte, präsentiert sich die landschaftlich großartige Überschreitung des Höllengebirges von Weißenbach in voller Länge, weshalb vor allem beim stetigen Auf und Ab solide Kondition gefragt ist! Am Weg von West nach Ost werden fast sämtliche Aussichtsgipfel „abgegrast“! Die technischen Schwierigkeiten beschränken sich auf wenige leichte Kletterstellen (I+), trotzdem ist die alpine 2-Tagestour bzgl. Trittsicherheit sowie Orientierung auf möglichen Firnfelden nicht zu unterschätzten!
Eine wesentlich kürzere, landschaftlich aber mindestens genauso eindrucksvolle Variante ist die Überschreitung des westlichen Höllengebirges (siehe Kombinationen)!
Gipfel / Berg
Schoberstein (1.037 m), Mahdlgupf (1.261 m), Brennerin (1.602 m), opt. Hochleckenkogel (1.691 m) und Brunnkogel (1.708 m), Grünalmkogel (1.821 m), Großer Höllkogel (1.862 m), Alberfeldkogel (1.707 m)
Ausrüstung
Festes Schuhwerk, Teleskopstöcke, Notfallausrüstung, ausreichend Proviant und Getränke Für die Nächtigung: Hüttenschlafsack, Hygieneartikel, AV-Ausweis
mehrmals schroffes Gehgelände , Altschneefelder bis in den Frühsommer
Wegbeschreibung / Routenverlauf
ÜBERSCHREITUNG HÖLLENGEBIRGE von West nach Ost
1. TAG: (1.500 Höhenmeter,12 Kilometer, 4 bis 5 Stunden) In Weißenbach steigt man in den markierten Weitwanderg E04 ein, der im Wesentlichen der Überschreitung entspricht und auch als Weg Nr. 820 geführt wird. Im Wald wird der Weg zum Schoberstein (1.037 m) zunehmend steiler, alpiner und kurz vor dem ersten Gipfel auch ein bisschen ausgesetzt, weshalb Seilversicherungen angebracht wurden. Kurz darauf wird der Mahdgupf (1.261 m) erreicht, auf der Mahdschneid lässt sich am steinigen Pfad bereits das nächste Kreuz (1.559 m) erkennen und bei herrlichem Panorama steigt man am freiliegenden Grat bis zu diesen Vorgipfel auf. Der Brennerriesensteig mündet von link in den Weg, ehe links über einen Latschenhang entlang der Tretspuren zur Brennerin (1.602 m) aufgestiegen wird. Im weiteren Verlauf zum Hochleckenhaus geht’s bis zu einer Abzweigung (1.440 m) runter, hier rechts wieder über eine Kuppe (1.546 m) in die nächste Senke (1.436 m), wo man auf den Wanderweg aus der Kienklause trifft und rechts über Almgelände am Hochleckenhaus (1.574 m) landet. Gemütlich findet der Tag seinen Ausklang!
2. TAG: (1.300 Höhenmeter,15 Kilometer, 6 bis 7 Stunden / 21 Km und 9 Std. ohne Bahnbenutzung) Gut ausgeschlafen wird auf den Sattel (1.622 m) zwischen Jägerkogel und Hochleckenkogel gewandert, den man sprichwörtlich links liegen lässt. Tja, nun beginnt ein langweiliger Abschnitt - durch die "Hölle" - in den Pfaffgraben (1.354 m) hinunter, müssen die verlorenen Höhenmeter auf der anderen Seite zur Pfaffgrabenhöhe (1.691 m) wieder mühselig über schroffes Gelände mit leichten Kletterstellen wett gemacht werden. Dies mental verkraftet, wird am Weg zum Grünalmkogel (1.821 m) die Aussicht von Meter zu Meter schöner, bis man schließlich super Tiefblicke zu den Langbathseen erhaschen kann. Leider muss über zerklüftete Passagen erneut abstiegen sowie leicht abgeklettert (I+) werden, ehe aus der Senke (1.502 m) heraus der Brunnkogel nordseitig (Firnfelder!) umgangen wird und die lang ersehnte Rieder Hütte mit einem Biertschi auf sich warten lässt.
Dem nicht genug, wird noch der gut sichtbare Große Höllkogel (1.862 m) auf einfachen Wanderwegen (Nr. 830 und 833) eingeschoben, genießt man am höchsten Gipfel des Höllengebirges ein wunderbares 360° Panorama samt Dachstein & Co.
Der letzte Abschnitt zum Feuerkogel zieht sich noch ganz schön in die Länge, sind die Füße schon schwer und müssen immer wieder Felsblöcke überwunden werden. Trotzdem sollten für die letzten 150 Höhenmeter (Nr. 835) auf den Alberfeldkogel (1.707 m) alle Reserven mobilisiert werden, artet der Gipfel mit dem bekannten sowie wunderschönen Europakreuz auf!
Endlich geschafft, genießt Mann geschafft sein nächstes Bier am Feuerkogel (1.592 m) und lässt sich abschließend mit der Seilbahn ins Tal nach Ebensee bringen. Wer noch fit genug ist kann den Wanderweg entlang der Piste wählen, auf dem man allerdings nicht wirklich viel versäumt (zusätzlich 6 Kilometer, 2 Stunden).
Fehlt nur noch der Transfer von Ebensee nach Weißenbach! Am günstigsten mit dem Zug von Ebensee (alle 2 Stunden) nach Bad Ischl und von dort mit dem Rufbus durch das Weißenbachtal bringen lassen (Gesamtkosten ca. EUR 8,--, Fahrplan unter www.oebb.at). Am schnellsten Weg fährt natürlich das Taxi, mit stolzen Kosten um die EUR 50.--!
Stützpunkt
ÖAV-Hochleckenhaus (1.574 m), Lager und Zimmer, Mitte April bis Ende Oktober, +43 (7666) 7588 ÖAV Rieder Hütte (1.752 m) , Lager, Mitte Mai bis Ende Oktober,+43 (676)7360535
Rast / Einkehr
ÖAV-Hochleckenhaus (1.574 m), Lager und Zimmer, Mitte April bis Ende Oktober, +43 (7666) 7588 ÖAV Rieder Hütte (1.752 m) , Lager, Mitte Mai bis Ende Oktober,+43 (676)7360535 Bewirtschaftete Hütten am Feuerkogel (1.595 m)
Kombinationsmöglichkeiten
ÜBERSCHREITUNG WESTLICHES HÖLLENGEBIRGE Entscheidet sich Bergsteiger ab dem Hochleckenhaus (1.572 m) für die kürzere Variante, wird ebenfalls zum Sattel (1.622 m) aufgestiegen, biegt beim Wegweiser zum Hochleckenkogel (1.691 m) ab und überschreitet diesen am Pfad (Nr. 829) zum 18 m hohen Gipfelkreuz am Brunnkogel (1.708 m). Schwindelfrei und trittsicher wird über den schönen Schafluckensteig (Nr. 828 ) zum Hinteren Langbathsee (735 m) abgestiegen. Dieser alpine Steig mit Seilversicherungen wurde erst kürzlich saniert, trotzdem ist auf möglichen Steinschlag zu achten. Nochmals 100 Hm bis Lueg aufsteigen, dann endet der Weg stets bergab beim Gasthaus Großalm (645 m). Selbstverständlich bietet sich als zusätzliche Variante der Normalweg direkt zur Kien- oder Taferlklause an.
ÜBERSCHREITUNG HÖLLENGEBIRGE von Ost nach West Ebenfalls sehr beliebt, wird diese Überschreitung wesentlich erleichtert, wandert man von Ost nach West und fährt in Ebensee mit der Seilbahn (www.Feuerkogel.net) auf den Feuerkogel, werden dadurch 1.200 Höhenmeter im Aufstieg (dafür dann 2.800 Hm im Abstieg) gespart. Auf die Transferverbindung zwischen Weißenbach und Ebensee ist zu achten!
Karten
ÖK 50 Blatt 65 und 66 Kompass 18 – Nördliches Salzkammergut BEV– Austian Map Fly 3D digital Kompass – Österreich 3D digital Kompass – Salzkammergut 3D digital
Beschilderung
alle Wege sind gut beschildert und markiert
Bemerkung
Mehr Herausforderung als Genuss, als Tagestour ist gesamte Höllengebirgsüberschreitung äußerst anstrengend und daher nur für extrem ausdauernde Bergportler empfehlenswert!