ins Ötztal bis nach Sölden fahren, bei Zwieselstein rechts ins Venter Tal abbiegen und bis zum Talschluss nach Vent fahren. Parken entweder beim Ortseingang gegnüber der Kirche oder direkt bei der Talstation des Stablein-Sessellifts (auch Wildspitz-Sessellift).
Charakteristik
die Mühen des Aufstiegs sind sehr stark von den Verhältnissen am Rofenkarferner und am wenig begangenen Jubiläumsgrat abhängig; bis zum NO-Sattel (3552m) unkompliziert, danach ausgesetzt und recht steil (Firn bzw. Eis bis 50°); große Wechten und Längsspalten auch unter der Grathöhe am Jubiläumsgrat.
Vom gebührenpflichtigen Parkplatz bei der Talstation des Sesselliftes (1895m) steigt man den Weg Nr. 919 bis zur Bergstation Stablein (2356m) empor. Da der Liftbetrieb erst um 08.00Uhr beginnt, entfällt diese Erleichterung leider. Von der Bergstation führt der gut beschilderte Weg Nr. 207, später 209 und 210 zur Breslauer Hütte (2844m).
Hinter der Hütte folgt man in östlicher Richtung zuerst dem beschilderten Weg zum Wilden Mannle. Bereits nach 250m verlässt man diesen bei einer markanteren Rechtsbiegung des Weges und zwei großen Steinmännern um in den gut erkennbaren Steigspuren zum Rofenkarferner hinaufzusteigen.
Bei ca. 3100m betritt man dann den Rofenkarferner. Mehrere große Spalten (auch Längs- und Kreuzspalten) verhindern einen direkten Kurs auf den Steilhang unterhalb des 3552m hohen Sattels. Mit Respektabstand zur überdimensionalen Abbruchkante des Taschachferners zum Rofenkarferner erreicht man den felsigen Gratansatz.
Nun steigt man leicht rechts haltend in der Flanke zum ersten Höcker (3677m) hinauf. Die Gratkante ist stets überwechtet und bleibt somit immer einige Meter über uns. Nun kann man den 50° steilen Aufschwung auf den Nordgipfel schon gut erkennen. Nach wenigen Metern in die Einsattelung hinab, geht"s dann gleich zur Sache. In landschaftlich grandioser Umgebung besteigt man den steilsten Teil welcher direkt im Nordgipfel (3765m) endet.
Vorsicht: Nachdem wir beschlossen einige Meter unterhalb der Grathöhe zu bleiben, mussten wir überrascht feststellen, dass die Blankeisdecke nicht so dick ist wie wir dachten und einige mind. 2-3m breite Längsspalten (ev. Randspalten) parallel zur Gratlinie verlaufen - vorallem im Bereich der Einsattelung vor dem letzten Steilanstieg.
Der Übergang vom Nord- zum Südgipfel vollendet die impossante Überschreitung des höchsten Tiroler Gipfels. Die Querung erfolgt über den oberen Teil der ebenfalls ca. 50° steilen Westwand welche sich jedoch als unproblematisch zeigt.
Der Abstieg von der Wildspitze erfolgt dann über den Taschachferner bis zum Mitterkarjoch = Normalweg. Hier nur vereinzelte Löcher und Spalten, jedoch niemals auf die Seilsicherung verzichten.
Vom Mitterkarjoch (3470m) steigen wir in den Ostgrat des Hinteren Brochkogels ein. Zuerst über einige Firnrücken bis unter den ersten großen Felskopf am eigentlichen Gratansatz. Diesen erklettert man maximal im 2.Schwierigkeitsgrad. Nun geht es stets an der Grathöhe, teils luftig ausgesetzt mit einigen Wechten und weiteren UIAA II-er Kletterstellen empor bis zum Gipfel (3628m).
Der Abstieg vom Hinteren Brochkogel erfolgt über den Aufstiegsweg zurück zum Mitterkarjoch.
Vom Mitterkarjoch kann man entweder über den neu angelegten Klettersteig ober durch die Firn-/ Eisrinne ins große Talbecken des Mitterkars hinabsteigen. Bei Ausaperung ist die Rinne nicht empfehlenswert. Angeblich soll es unterhalb der Rinne einige Querspalten geben - diese konnten wir jedoch nicht entdecken. Nun stets den Markierungen und Steinmännern bis zur Breslauer Hütte folgen. Abstieg von der Breslauer Hütte nach Vent wie Aufstieg
Stützpunkt
Breslauer Hütte (2844m, 0664-5300898)
Literatur
Alpenvereinsführer "Ötztal" von Walter Klier (Bergverlag Rother)