In das Val Rendena mit dem zentralen Ort Pinzolo gelangt man aus dem Etschtal entweder 1. ab Trento Richtung Gardasee. In Sarche fährt man westlich bergauf nach Tione und da dann nördlich Richtung Madonna di Campiglio oder 2. ab San Michele über Mezzolombardo und Cles nach Dimaro. Hier dann südlich über den Passo Campo Carlo Magno nach Madonna di Campiglio und weiter hinunter nach Pinzolo. Wenige km nördlich von Pinzolo zweigt beim großen Nationalpark-Parkplatz in einer Straßenkehre die geteerte Bergstraße zum Rifugio Nambrone ins gleichnamige Tal ab. Kurz nach der Hütte führt die Straße eng über viele Serpentinen über einen felsigen Hang bis zu einer Kreuzung. Fährt man gerade weiter, gelangt man zum Parkplatz des Rifugio Cornisello – von dort kann man in knapp 2 Stunden zum Rifugio Segantini gelangen. Wir biegen aber links in eine Schotterstraße ab. Eng führt sie in vielen Kehren zum Parkplatz oder auf schlechter Straße noch etwas weiter bis zur Materialseilbahn des Rifugio Segantini bei der Malga Vallina d’Amola.
Charakteristik
Eine einfache Hochtour auf den höchsten Gipfel der Bergkette. Der Pfad ist etwas monoton und langatmig. Ausser einem mittelsteilen spaltenfreien Firnfeld keine Gletscherberührung.
Gipfel / Berg
Cima Presanella 3558m
Ausrüstung
Normale Wanderausrüstung, Steigeisen sind aber nützlich.
Der Sentiero Oscar Collini führt nach der Malga Amola zuerst über eine Brücke und danach sehr gut ausgebaut in vielen Serpentinen orographisch rechts des Gletscherbaches über den steilen Hang auf einen breiten Moränenrücken. Von hier erblickt man schon das Rifugio Segantini, das schließlich in gut einer Stunde über den Rücken in einem weiten Rechtsbogen einfach erreicht wird. Hinter der Hüttenkapelle führt der markierte Pfad nun auf einem breiten Gletscherschliffrücken im Linksbogen in ein Schuttfeld unterhalb der Südflanke der Cima Quattro Cantoni. Über große Granitblöcke quert man zum Passo del Quattro Cantoni, der steil (ab 2010 mit einem Stahlseil gesichert) auf erdigem Pfad durch Blöcke erreicht wird. Die Scharte wird ostseitig ebenfalls gesichert steil abgestiegen. Die rotweißrote Hauptmarkierung ins Val Nardis wird nun rechts verlassen. Entlang spärlicher blassroter Punkte und Steinmännchen wird nun lange leicht ansteigend über große Granitplatten und Schutt unter den Osthängen der Cima Quattro Cantoni weglos angestiegen. Eine auffallende Seitenmoräne wird an ihrem First über einen Pfad angestiegen, bald verliert sich der Weg wieder und wird von Plattensteigerei abgelöst. Zwei große Granitbrocken, die als Notbiwak dienen sollen, markieren den Einstieg in die Südflanke der Cima Presanella. Deutlich oberhalb der Vedretta di Nardis (orographisch links) wird teils über Granitblöcke und Eisschliff-Fels, teils über kleinere Firnfelder in Richtung des schon sichtbaren Gipfelkreuzes angestiegen. Eine steilere Firnrinne umgeht man über die linke Blockflanke, ansonsten ist der Anstieg über das Firnfeld einfacher. Am Gipfelstock muss kurz ein Granitband über kleine Rinnen überklettert werden. Danach ist ein mittelsteiler kleinplattiger Schutthang in wenigen Kehren bis zum Ostgratrücken nahe des Gipfels zu überwinden. Über den breiten Firnrücken ist dann schnell der geräumige Gipfelbereich der Cima Presanella mit Gipfelkreuz und Pfahlmarkierung erreicht. Der Abstieg geschieht entlang der Anstiegsroute. Der interessantere An- und Abstieg über die Bocchetta di Monte Nero ist recht steinschlaggefährdet oder benötigt als Umgehung eine ausgesetzte Kletterei im III° UIAA.