A12 von Innsbruck oder München, Ausfahrt Oberaudorf/Niederndorf, Bundesstraße über Niederndorf bis Walchsee. Unmittelbar vor dem Ortsschild die Seestraße nach rechts bis zum Weiler Oed. Bei der Weggabelung (Wegweiser "Gwirchtalm") auf dem schmalen Asphaltsträßchen Richtung Gebirge. Nach einer Kehre wird das Sträßchen zum Forstweg und auf diesem bis zum kleinen Parkplatz unmittelbar vor einem Schranken.
Charakteristik
Der Roßkaiser ist der östlichste Gipfelpunkt des Zahmen Kaisers, dessen lange Gratschneide vom Petersköpfl über die Pyramidenspitze und die Kesselschneiden Richtung Heuberg ausläuft. Seine Besteigung erfordert von jeder Seite Kondition, Trittsicherheit, Schwindelfreiheit sowie Orientierungssinn im weglosen Gelände. Dafür belohnt der einsame Eckpfeiler des Zahmen Kaisers den Bergsteiger mit einer grandiosen Aussicht. Die gesamte Palette der berühmten Klettergipfel des Wilden Kaisers, das weiß glänzende Band der Hohen Tauern und die imposanten Kalkstöcke der Leoganger und -Loferer Steinberge liegen im Blickfeld des Wanderers. Der jähe Absturz ins Winkelkar mag für manche ein aufregender Tiefblick sein, andere schrecken eher davor zurück. Ab dem Höhenweg leiten nur mehr Steigspuren und „Steinmanderl“ zum Gipfel. Dafür begegnet man fast sicher Gämsen und Kreuzottern. Eine botanische Rarität, das kugelige Knabenkraut, sowie die artenreiche, bunte Blumendecke sind eine kleine, erfreuliche Draufgabe für jeden Blumenfreund.
Südanstieg, frühzeitiger Aufbruch empfehlenswert, Sonnenschutz (Hut, Brille, Creme). Für die steilen, von Schrofen durchsetzten Graswiesen können Bergstöcke hilfreich sein. Bergerfahrung und Orientier
Wegbeschreibung / Routenverlauf
Vom Parkplatz auf dem Almerschließungsweg bis zum Erzbach. Vor diesem (Schilderbaum) rechts, der Bezeichnung Heuberg folgend, bis zur Hageralm (1380 m 1 1/4 Std.). Bei der Hageralm beginnt der Höhenweg zu den Hochalmen (Schild „Hochalm 1 Std.“). Nach etwa 80 Höhenmetern folgt man dem Höhenweg in leichtem Auf und Ab, bis das Schild zur Kleinmoseralm hinunter zeigt (3/4 Std. von Hageralm). Genau dort in nordwestlicher Richtung, weglos und steil hinauf bis unter die Felsbarriere des Ostgrates. Man bleibt jetzt am Felsfuß und geht auf einem deutlichen Wildsteig weiter, bis ein Latschengürtel den Weg versperrt. Dort nach rechts in einer Rinne steil in Richtung eines kleinen Kessels. Noch vor diesem wieder links schräg aufwärts den Wandfuß entlang, anschließend überquert man eine Rinne und klettert erst bei der zweiten (!) ein paar Meter empor, bis man wieder auf deutliche Steig- und Trittspuren trifft. Nun unschwierig die Rinne aufwärts, die in den steilen Gipfelhang des Kleinen Roßkaisers ausmündet. Auf diesem nun zum Ostgrat, auf dem anfangs eine schräge Platte überklettert werden muss. Dann führt ein Band zu einem kleinen Kamin. Nach diesem, auf Steinmänner achtend, auf die Nordseite und etwas ausgesetzt zum aussichtsreichen Gipfel (1 1/2 Stunden ab Höhenweg). Abstieg anfangs wie Aufstieg, dann nimmt man die steile begraste Rinne nach rechts (westlich) bis unter die Südwand. Dann den steilen Grashang im Zickzack hinab zum Höhenweg (kleine Geländestufen erleichtern dies) und schließlich auf diesem in östlicher Richtung bis zur Kleinmoseralm mit Brunnen (1383 m, 1 1/2 Std.). Von dort nicht mehr hoch zum Höhenweg, sondern, dem Schild „Gwircht-alm“ folgend, auf dem gut markierten Steig bis zur Alm. Von dieser in einer Stunde zum Ausgangspunkt.
Rast / Einkehr
Gasthöfe in Walchsee
Kombinationsmöglichkeiten
Variante I. Wer dem Ostgrat des Großen Roßkaisers ausweichen will, kann den Kleinen Roßkaiser mit Gipfelkreuz leicht über den Westgrat erreichen.
Variante II. Die Orientierung im Gelände fällt einfacher, wenn man dem Höhenweg bis zur Hochalm folgt und den steilen, weglosen Wiesenhang nun im Zickzack überwindet und schließlich knapp unter die Südwand gelangt. Dort öffnet sich nach rechts (östlich) eine begraste, steile Rinne zum Gipfelhang des Kleinen Roßkaisers. Von dort wie vorher beschrieben über den Ostgrat zum Gipfel des Roßkaisers. (Den Kleinen Roßkaiser kann man jedenfalls im Abstieg mitnehmen.)
Literatur
Hans Fischlmaier, Wanderbuch Wilder Kaiser. Tyrolia Verlag, Innsbruck 2011