Von der B145 Richtung Ortszentrum Ebensee, hier rechts zur 8 Km langen Langbathstraße abbiegen und bis zum großen Parkplatz am Langbathsee auffahren.
Charakteristik
Gleich vorweg, eine absolut ernst zu nehmende "Insidertour", die viel seilfreie Klettererfahrung im oberen zweiten Schwierigkeitsgrad erfordert und nur von Erfahrenen bei sicheren Verhältnissen (gute Sicht, schneefrei und trocken) durchgeführt werden sollte! Es erwartet einem ein großartiges Abenteuer im beeindruckenden Felsszenario mit langen, auch recht ausgesetzten Kletterpassagen, dessen knackigste Stellen (bis III+ nach UIAA) zusätzlich mit Kletterseilen (dann II+) versehen wurden. Zudem ist die Orientierung im teilweise wegelosem Gelände nicht immer einfach! Schwindelfreit und Trittsicherheit versteht sich auf der einsamen Strecke von selbst.
Gipfel / Berg
optional Großer Höllkogel (1.862 m) und/oder Eiblgupf (1.813 m)
Ausrüstung
Festes Schuhwerk, Helm ratsam, Notfallausrüstung, genügend zu trinken, GPS oder ortskundiger Begleiter von Vorteil, bei weniger Mut ein kurzes Sicherungsseil
teilweise wegloses sowie recht ausgesetztes Alpingelände, immer wieder Kletterstellen I-II, mehrmals schroffe Gehpassagen und steile Pfade auf Geröll, Altschneefelder bis in den Frühsommer
Wegbeschreibung / Routenverlauf
Beim Zustieg vom Parkplatz (667 m) wenige Meter auf der Langbathstraße zurück und rechts der Forststraße entlang des Kaltenbaches bis an das Ende in der Schiffau (870 m) folgen. Achtung, bei der Weggabelung auf 825 m nicht vorzeitig rechts abbiegen! Wir wählten zum Fuße des Totengrabens rechts den Karrenweg, der später in einen schwach ausgeprägten Pfad überging und sich manchmal im steilen Schuttkar verlor. Es soll aber auch einen mit Steinmännern markierten Weg geben, den wir allerdings nicht gefunden haben. Intuitiv wird der geübte Kraxler – trotz teilweise wegelosen Gelände - den Einstieg rechts im Kar ansteuern :-). (ca. 400 Höhenmeter, ca. 1 Stunde)
TOTENGRABEN: (Einstieg bei ca. 1.060 m, Schwierigkeit II+, meist aber I-II und steile Schrofen) Auf überraschend viel Kletterei darf man sich im Totengraben einstellen, womit die Bezeichnung „Steig“ nur bedingt zutrifft. Zuerst sucht man sich am Wandfuß rechts den ersten Roten Punkt, dann „hantelt“ man sich zum Nächsten heran. Vorsicht beim Klettern am brüchigen Fels, wird leicht ein Steinschlag ausgelöst! Die erste lange Wandstufe bewegt sich im oberen ersten Grad und schließt mit einer schwierigeren Passage (II+, Fixseil) ab. Steiles Gehgelände mit Schutt und Gras führt im Anschluss rechts zu einen Steingraben (großer roter Punkt) hinauf, in den man einsteigt und sich nach kurzer Kletterei (I-II) der nächsten Herausforderung (bis III) auf einer Wasserrillenplatte stellt. Mithilfe der verknoteten Fixseile wird man aber über den oberen II Grad auch hier nicht hinaus kommen. (ca. 600 Höhenmeter, ca. 2 Stunden)
Nach dem Wandbuch am „Ausstieg“ zieht sich der kupierte Weg über Schrofen zwischen den Latschen zur bewirtschafteten Rieder Hütte (1.752 m) noch dahin, ist aber landschaftlich sehr beeindruckend (mit Gegenanstiegen ca. 200 Höhenmeter, ¾ Stunde)
Von der Hütte nun am Weg zum Hochleckenhaus einsteigen und mit kleinen Zwischenanstiegen letztendlich bis in die Senke auf 1.580 m absteigen. Anhaltspunkt ist nach dem herrlichen Tiefblick zum Hinteren Langbahtsee eine Stahlseilversicherung links und gleich darauf eine rote Markierung „HL“, die die Richtung zum HochLecken (und nicht HirschLucken!) zeigt. (mit kleinen Gegenanstiegen knapp. 100 Höhenmeter, ca. ¾ Stunde)
HIRSCHLUCKENSTEIG: (Einstieg bei ca. 1.580 m, Schwierigkeit vereinzelt I+ und A/B) Technisch weniger schwierig als der Totengraben ist der Hirschluckensteig, findet man nur noch vereinzelte Kletterstellen (I+) vor bzw. sind diese besser versichert (A/B), dennoch muss man sich beim steilen Abstieg voll konzentrieren. Bei der Markierung „HL“ rechts auf den Steigspuren absteigen, bald wird man hier rote Punkte vorfinden, denen man weiter folgt. Abwechslungsreich führt nach dem Steigbuch die Kombination schwieriges Gehgelände mit Klettereinlagen (großteils versichert) über Felsstufen, Rinnen und steilen Grashängen zur Hirschlucke hinunter, ehe ein mit Stahlseil versicherter sowie ausgesetzter Klettersteig (A/B) auf einem Felsband in das Schuttkar (nach ca. 1 ½ Stunden) auf 1080 m hinunter führt. Trittspuren im Geröll leiten einem schlussendlich auf die „zivilisierte“ Forststraße (auf 950 m) hinunter, auf der ein langer, jedoch landschaftlich idyllischer Hatscher (1 Stunde) entlang dem rechten Seeufer am Hinteren und Vorderen Langbathsee folgt.
Stützpunkt
ÖAV Rieder Hütte (1.752 m) , Lager, Mitte Mai bis Ende Oktober,+43 (676)7360535
Rast / Einkehr
ÖAV Rieder Hütte (1.752 m) , Lager, Mitte Mai bis Ende Oktober,+43 (676)7360535 Bewirtschaftete Imbissbude mit schönem Gastgarten am Vorderen Langbathsee (667 m)
Kombinationsmöglichkeiten
GROSSER HÖLLKOGEL (1.862 m, zusätzlich 200 Höhenmeter) Hat man eine knappe Stunde Zeit übrig, lohnt sich der Aufstieg von der Rieder Hütte (1.752 m) nach kurzem Abstieg auf den aussichtsreichen Großen Höllkogel (1.851 m). Der Wanderweg ist einfach, markiert und beschildert.
EIBLGUPF (1.813 m) Tja, die Variante Eiblgupf ist nicht gerade der Brüller, bewegt man sich in der Linksschleife ab der Rieder Hütte (1.752 m) überwiegend zwischen den Latschen. Lediglich am Gipfel kann man einen schönen Rundblick erhaschen. Für den markierten „Umweg“ sollte man 45 Minuten zusätzlich einplanen.
BADEMÖGLICHKEIT! An heißen Sommertagen sicher die schönste Kombination ist der Sprung in den idyllischen Vorderen Langbathsee, kristallklar und Wassertemperaturen meist über 20° C
Karten
ÖK 50 Blatt 66 Kompass 18 – Nördliches Salzkammergut BEV– Austian Map Fly 3D digital Kompass – Österreich 3D digital Kompass – Salzkammergut 3D digital
Beschilderung
Zustiege sind nicht markiert - die Einstiege somit schwer zu finden. Die Steige selbst sind im Verlauf regelmäßig mit roten Punkten ausreichend gekennzeichnet.
Bemerkung
Den Synthetikseilen nicht vollstes Vertrauen (= ganzes Körpergewicht) zusprechen, hängen die den ganzen Winter rum und gewähren zudem die Einschlaghaken nur bedingt zuverlässigen Halt!
Nur bei beständigem Wetter losstarten, wenn Fels und Gras schon aufgetrocknet sind - Rückzug im Totengraben beim Abklettern mitunter problematisch!
Den anspruchsvollen Rundkurs unbedingt im Uhrzeigersinn bewältigen, ist der Totengraben mit seinen längeren, vor allem schwierigeren Kletterstellen im Aufstieg leichter zu meistern!