Von der A 93 (Autobahnverbindung A 8 – A 12 Inntalautobahn) fährt man von Norden kommend bei der Ausfahrt Brannenburg ab und in den Ort Brannenburg. Vorbei an der Talstation der Wendelstein Zahnradbahn folgt man der Beschilderung zum Sudelfeld. Über die schmale Mautstraße (Benützungsbeitrag zwei Euro, Stand Juni 2011) bis zur Vereinigung der Straße, die von Oberaudorf heraufkommt (hierher, wenn man von Süden auf der A 12 anreist und über die Ausfahrt Oberaudorf). Noch ein kurzes Stück auf der Sudelfeldstraße bis zur Abzweigung der Zufahrt zum Gasthaus Rosengasse. Auf der schmalen Straße in Kürze zu einem der großen Parkplätze.
Charakteristik
Außerordentlich lohnende Rundwanderung über fünf Gipfelerhebungen, die ein Panorama bietet, wie es Berge in dieser Höhenlage nur selten aufweisen können. Hinzu kommen als Würze einige kurze Klettersteigeinlagen (A, stellenweise A/B) sowie ein paar leichte Kletterstellen bis 1. Bei Nässe ist durch die nordseitige Lage der Anstiege und der teilweise recht erdhaltigen Wege erhöhte Vorsicht geboten. Trittsicherheit ist für die gesamte Tour erforderlich.
Vom Gasthaus Rosengasse folgt man der vorerst noch asphaltierten Straße bis zum Wegweiser. Hier rechts weiter Richtung Sudelfeld. In einem Bogen geht man die grüne Talsohle aus, umrundet einen vorspringenden Rücken und erreicht mehrere Almhütten. Beim Wegweiser links und über den stark vom Vieh zertretenen Almweg aufwärts in den Kessel, in dem rechts der Schilift zur Walleralm hinaufführt. Entweder in einem sehr weiten Bogen über links ausholend zur Walleralm oder entlang der Schilifttrasse, zuletzt sehr steil über einen uralten Steig in kurzen Serpentinen zur Bergstation und zur Walleralm. (Bei der einladenden Alm bietet sich ein zweites Frühstück an.) An der Alm rechts vorbei (Wegweiser Vogelsang – Großer Traithen) und in einem Rechtsbogen am Rand der Piste, das letzte Stück über einen schmalen Steig hinauf zum kleinen Felsgipfel des Vogelsang. Weiter am Wiesengrat nach Süden, dann in der abschüssigen Westflanke etwas absteigen und durch Wald in den Sattel vor dem Kleinen Traithen, der sich von hier als mächtiger Klotz mit steilen Schrofenflanken zeigt. Der Weg führt zunächst rechts ausweichend durch Latschen aufwärts, dann links steil mit kleinen Felseinlagen zur ersten gesicherten Stufe. Ein Drahtseil (Stellen A/B oder 1, ca. 20 m) hilft über die plattigen Felsen hinweg, nach einer weiteren kurzen Drahtseilstelle (A) folgt alsbald eine dritte sehr kurze Stufe (gelbe Schrift "B3") mit drei Klammern (A). Man erreicht den Nordgrat und steigt schräg rechts zum letzten gesicherten Abschnitt hinauf. Über die Felsplatte recht schön (Drahtseil, dann drei Klammern, etwa 8 – 10 m, A bis A/B, bis 2-) hinauf und vollends zum Gipfelkreuz des Kleinen Traithen. Einige Meter durch Latschen abwärts zu einer Wiese mit Rastbank. Nach einem kurzen Waldstück erreicht man die Almwiesen oberhalb der schön gelegenen Fellalm (Abstecher zur Hütte in wenigen Minuten, einfache Bewirtschaftung während der Saison). Weiter in den Fellalm Sattel, hier besteht eine Abstiegsmöglichkeit zur Rosengasse. Der Weg auf den Großen Traithen führt wieder durch Latschengassen aufwärts, einzelne leichte Felspassagen bis 1- sind gut zu bewältigen, wegen des stark polierten Gesteins und der erdigen Passagen ist bei Nässe aber auch hier Trittsicherheit gefragt. Unvermittelt entsteigt man den Latschengassen und hat einen völlig freien Blick in die Hohen Tauern und Zentralalpen, ins Kaisergebirge, Karwendel, zur Zugspitze usw. Ein Panoramaplatz der Extraklasse! Der Abstieg kann natürlich zurück in den Fellalm Sattel und über die ostseitigen Mulden zurück zur Rosengasse erfolgen (Weg Nr. 658). Weit schöner ist es jedoch, wenn man für den Abstieg noch die Gratwanderung über das Unterbergerjoch zum Steilnerjoch anhängt und von dort zur Rosengasse absteigt. Der latschenbewachsene Grat ist zwar teilweise schmal, aber nie wirklich ausgesetzt, so dass einer gemütlichen Wanderung hinüber zum Steilnerjoch (ab und zu auch: Steintraithen) nichts im Wege steht. Allerdings sollte man wegen der vielen Wurzeln und Blöcke am Weg nicht nur die Aussicht bewundern. Nach einigem Auf und Ab steht man schließlich beim letzten Gipfelkreuz am Steilnerjoch. Direkt von diesem geht es nach Norden sehr steil hinunter zu einer Felsstufe. Über diese abklettern (1, sehr stark geglättet), dann durch steile Latschengassen mit immer wieder eingelagerten unschwierigen felsigen Passagen in den Sattel mit der Bezeichnung "Äserer". Hier links abwärts gegen den Kessel der ehemaligen Fellalm und an seinem östlichen Rand in einen weiteren Sattel (Traithenkessel). Kurz bergab, dann folgt eine etwas langatmige Querung durch den Wald nach rechts, bis man nach einer Felsplatte (1) die Wiesen der Rosengassenalm erreicht. Man gelangt zu einem Fahrweg, der in einem Bogen an einer Almhütte vorbeiführt, zuletzt auf einer Betonfahrbahn steil abwärts zur Rosengasse, wo man kurz vor dem Gasthaus wieder auf den Anstiegsweg trifft.
Zielpunkt
Die fünf Gipfelerhebungen: Vogelsang, 1563 m – Kleiner Traithen, 1722 m – Großer Traithen, 1852 m – Unterbergerjoch, 1828 m – Steilnerjoch (oder: Steintraithen), 1747 m
Rast / Einkehr
Berggasthaus Walleralm, 1412 m, www.walleralm.de Speck-Alm, 1408 m, www.speck-alm.de Beide Almen sind mit dem Kfz erreichbar, Parken erlaubt, wenn man einkehrt Fellalm, 1621 m, Einkehrmöglichkeit Berggasthof Rosengasse, 1090 m, http:/
Karten
Österreichische Karte Austrian Map Fly 5.0 auf DVD Alpenvereinskarte Digital auf DVD, Mangfallgebirge Ost Topographische Karte Bayern Süd 1:50 000 auf DVD Kompass Digitale Wanderkarte Bayern 3D
Bemerkung
Die Tour auf den Kleinen und Großen Traithen ist wegen der landschaftlichen Schönheit sehr beliebt und dementsprechend viel begangen. Meist wird jedoch nur vom Gasthaus Walleralm bzw. der Speckalm (Zufahrt mit Kfz von der Sudelfeldstraße möglich) auf den Kleinen Traithen gegangen und über den Anstiegsweg wieder zum Ausgangspunkt zurückgekehrt. Der Große Traithen hingegen wird eher von der Rosengasse aus über die Fellalm bestiegen. Die hier vorgestellte Rundtour kombiniert die einzelnen Anstiege und wird insgesamt nicht so häufig durchgeführt. Die Dauer der Gratüberschreitung sollte bei Gewittergefahr nicht unterschätzt werden, wobei jedoch vom Fellalm Sattel eine Abbruchmöglichkeit besteht.