Die Taferlklause bzw. den Parkplatz der Hochlecken Schilifte erreicht man entweder von Mondsee auf der B 151 in Richtung Unterach am Attersee. Vor Unterach zweigt man rechts ab und fährt auf der B 152 am südlichen Ufer des Attersees über Weißenbach bis Steinbach am Attersee. Rechts abzweigen (Richtung Altmünster) und über die Kienklause bis zum Scheitelpunkt der Straße, wo sich der Parkplatz für die Hochlecken Schilifte befindet. Kommt man von Osten, dann fährt man von der B 145 Gmunden über Altmünster oder von Bad Ischl über Mitterndorf nach Neukirchen und die Taferlklause zum Parkplatz.
Charakteristik
Ungewöhnlicher und absolut einsamer Zustieg zum Hochleckenhaus. Die wenigen Gipfelbucheintragungen am Großen Steinernen Mann sprechen für sich. Obwohl der Aufstieg durch den engen Langgraben mühsam und weglos ist, entbehrt der Anstieg nicht einer gewissen Romantik, vor allem durch die zahlreichen Felszacken und –türme im Bereich der Steinernen Männer. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind nicht nur am kurzen Gipfelaufbau von Vorteil, auch eine gute Orientierungsfähigkeit schadet nicht.
Vom Parkplatz auf dem Forstweg bzw. entlang der Piste zum Lift-Stüberl, daran vorbei zur Talstation des Schleppliftes. Noch ein kurzes Stück am Weg, dann die Piste an ihrem unteren Rand queren zu einem Wegweiser. Links ein paar Meter hinauf zu einem weiteren Wegweiser. Auf dem Valerieweg / Auboden Weißenbach (Weg Nr. 6) in den Wald. Der Weg führt flach einmal durch dichten Wald, dann wieder über Kahlschläge, bis man nach etwa 15 Minuten beim dritten Kahlschlag (vom Eintritt in das erste dichte Waldstück an gerechnet) zu einem Holzbringungsweg gelangt. Hier ist eine erste Zustiegsmöglichkeit in den Graben, der zwischen den Gratzacken der Steinernen Männer (insgesamt werden sieben gezählt) und den felsig-schrofigen Abstürzen des Kugelzipfes auf die Hochfläche hinaufzieht. Dieser Graben (Langgraben) vermittelt den Anstieg. Sollte man die erste Abzweigung übersehen, folgt man dem Valerieweg, der hier einige Meter abwärts führt und dann knapp oberhalb einer Forststraße eine Zeitlang parallel zu dieser. Wo die Forststraße endgültig rechts abwärts verschwindet, zieht vor einer kleinen Schottergrube links ein weiterer Holzbringungsweg gegen den Graben hinauf. Spätestens hier sollte man den Valerieweg verlassen. Die Bringungswege enden vor dem Graben, man steigt im stark verwachsenen Graben weglos bzw. auf dürftigen Steigspuren (einzelne Steindauben) auf, bis sich der Graben deutlich verengt. Über eine bei Nässe etwas unangenehme kurze Schrofenstufe (1-, erdig, meist feucht) aufwärts, dann etwas links (Steindauben, einzelne Farbpunkte für den Zustieg zu den Kletterrouten) im Wald aufwärts, später wieder direkt im Graben. Bald darauf folgt eine weitere Engstelle, die ohne Schwierigkeiten durchstiegen wird. Links sieht man bereits die ersten Felstürme. Der Graben teilt sich. Um zum Großen Steinernen Mann zu gelangen, wählt man den linken Ast des Grabens. (Geradeaus weiter gelangt man zum Hochflächenrand ohne den Abstecher auf den Großen Steinernen Mann.) Durch den linken Ast steil und mühsam, zuerst über Schutt zu einer kurzen Steilstufe. Diese links aufwärts (1) und wieder schräg rechts über sandig-erdige Schrofen gegen die Plattenwand des Gamswurzturmes und ganz hinauf zu der steilen Felswand, wo ein deutlicher Steig quer verläuft. Am besten hält man sich anfangs links, dann mehr rechts, bis man den Steig erreicht. Diesen nach links hinaus auf den Grat, um einen kleinen Turm links herum und zum kurzen plattigen Gipfelturm des Großen Steinernen Mannes (= 5. Steinerner Mann), der von dieser Seite ziemlich schwierig erscheint. Man sieht bereits die Kassette des Gipfelbuches und steigt exponiert (rechts sind steile Abbrüche) über ein kleines Wandl, dann auf einer Rampe hinauf zum Grat und auf diesem nach wenigen Metern zum luftigen Gipfel, etwa 10 m 1, eine kurze Stelle am Anfang 1+, fester, griffiger Fels. Zurück in den Sattel und auf dem Steig soweit rechts hinüber, bis man neben den Felstürmen in der Grasrinne wieder ansteigen kann. Einige umgefallene Bäume umgehen, dann links durch Latschen und über steilen Schutt hinaus auf den Grat und unterhalb der letzten Felszacken nach rechts. Über steile, gut gestufte Grashänge aufwärts zum Hochflächenrand. Durch eine kurze, etwas verwachsene Latschengasse gelangt man bald darauf zum markierten Weg und erreicht in wenigen Minuten das Hochleckenhaus. Der Abstieg erfolgt über den Hüttenweg Nr. 826 zurück zur Taferlklause. Am Taferlklaussee vorbei über den Froschweg etwas ansteigend zum Parkplatz der Hochlecken Schilifte (schon vorher kann man entlang der Schipiste, wo diese links weggeht, Richtung Schiliftparkplatz hinüber).
Zielpunkt
Hochleckenhaus, 1572 m
Rast / Einkehr
Hochleckenhaus, 1572 m ÖAV Sektion Vöcklabruck, bewirtschaftet ca. Mitte April bis Ende Oktober, Telefon Hütte +43/(0)7666/7588, Telefon Tal +43/(0)7672/23015
Kombinationsmöglichkeiten
Vom Hochleckenhaus lässt sich in etwa 30 Minuten das Jagerköpfl, 1668 m mit dem 2011 errichteten Gipfelkreuz ersteigen oder der Hochleckenkogel, 1691 m, etwa gleiche Zeit. Von dort über den Weg Nr. 827 Direktabstieg in das Aurachkar und nach der Vereinigung mit dem Weg Nr. 826 zum Ausgangspunkt.
Karten
Österreichische Karte Austrian Map Fly 5.0 auf DVD Kompass Digitale Wanderkarte, Oberösterreich 3D
Bemerkung
Den Einstieg in den Langgraben kann man auch von der Kienklause über den Weg Nr. 823/824 erreichen. Bei der Abzweigung des Valerieweges (Weg Nr. 6) auf ziemlich genau 900 m Seehöhe folgt man diesem ca. 25 Minuten bis zu einem großen Kahlschlag, den man nach einem kurzen dichten Fichtenwaldstück betritt. Ein Karrenweg zweigt hier ab (einige Steindauben), diesen kurz aufwärts, dann weglos solange schräg östlich ansteigen, bis man auf den Langgraben trifft. Weiter wie oben beschrieben. Ebenso ist der Abstieg vom Hochleckenhaus Richtung Kienklause möglich. Bei der Abzweigung des Valerieweges wandert man in rund 45 - 50 Minuten zurück zum Parkplatz der Hochlecken Schilifte. Insgesamt zeitlich und streckenmäßig etwas länger als der Abstieg durch das Aurachkar zur Taferlklause.