Von der A 10 Tauernautobahn bei Salzburg Süd ausfahren und Richtung Markt Schellenberg / Berchtesgaden fahren. Beim ehemaligen Grenzübergang Hangendenstein befindet sich ein kurzes Stück vor der Brücke über den Weißbach eine kleine Ausweiche am Beginn einer Forststraße, wo man das Kfz abstellen kann.
Charakteristik
Der Kienbergsteig über den Kienbergkopf hat sich seit etlichen Jahren zu einem beliebten Anstieg auf den Untersberg gemausert. War früher die Wegfindung nicht ganz einfach, gibt es diesbezüglich keine Probleme mehr. Landschaftlich ist es wohl einer der schönsten Anstiege von dieser Seite, allerdings ist Trittsicherheit nötig. Der Steig leitet in geschickter Wegführung durch die sehr steilen Grashänge auf den Kienbergkopf und mündet südlich vom Schellenberger Sattel in den Verbindungsweg zur Toni Lenz Hütte. Wenn man zu dieser und über den Thomas Eder Steig in die Mittagscharte aufsteigt und dann den Doppler- oder Reitsteig für den Abstieg wählt, ergibt sich eine schöne Rundtour.
Gipfel / Berg
Kienbergkopf, 998 m - Salzburger Hochthron, 1853 m - Geiereck, 1805 m
Ausrüstung
Übliche Wanderausrüstung, feste Bergschuhe.
Tourtyp / Charakter der Tour
mittelschwere Bergwanderung
Wegbeschaffenheit
markierte Wege (alpines Gelände)
Steig
Waldweg
Wegbeschreibung / Routenverlauf
Ein kurzes Stück auf der Straße zur Brück über den Weißbach. Direkt neben der Brücke über den Bach beginnt eine weitere Forststraße (Fahrverbotstafel). Es gibt keinerlei Hinweise auf den Kienbergsteig. Zuerst auf der Straße, bis sie eine deutliche Linkskurve macht. Gleich danach zweigt links ein schmaler, gut erkennbarer und ausgetretener Steig ab (nicht auf der Straße weiter, diese endet bald darauf). Dieser Steig führt oberhalb des Weißbachgrabens talein zur verfallenen Kienbergalm. Deren Grundmauern sind im Wald kaum mehr auszunehmen. Hier verzweigt sich der Steig. Der linke Steig führt in den Weißbachgraben hinein und endet dort. Man hält sich rechts und steigt auf dem stellenweise exponierten und sehr schmalen Steig (kurze Drahseilsicherung, vereinzelt Griffhilfen) durch die enorm steilen Grashänge auf einen Rücken hinaus, der mit schönen Föhren bestanden ist. Auf diesem Rücken an die steile Grasflanke des Kienbergkopfes heran. Der Blick Richtung Salzburg wird frei und man gewinnt in kurzen Kehren rasch an Höhe (eine Stelle mit einem unnötigen Drahtseil), so dass man bald auf dem Kienbergkopf, 998 m, steht. Ein kurzer Abstecher nach rechts abwärts zu einem nördlich vorspringenden Felszacken lohnt sich wegen des schönen Aus- und Tiefblicks. Vom Kienbergkopf wenige Meter bergab in eine Scharte. Nicht nach links den Steigspuren folgen, sondern bei einem gelben Markierungsfleck sofort nach rechts und wieder steil – ab hier immer wieder gelbe Markierungsflecken bzw. –striche – oberhalb eines engen Grabens aufwärts. Nach einer abgerutschten Stelle quert man in den oberen Teil des Grabens. Der Steig führt entlang eines kleinen Rinnsals durch schönen Buchenwald aufwärts und verlässt weiter oben den Graben nach rechts hinaus zu einem markanten Felszacken. Durch Latschen und lockeren Wald gelangt man oberhalb von Steilabbrüchen schräg links ansteigend bis unter den Schellenberger Sattel. Hier muss man entscheiden, welchen Weiterweg man wählen möchte. Es gibt mehrere Möglichkeiten, die alle landschaftlich sehr schön sind. Über die Toni Lenz Hütte und den Thomas Eder Steig (versicherter Steig, A) zur Mittagscharte und auf den Salzburger Hochthron und weiter zum Geiereck. Der Kienbergsteig führt waagrecht bzw. leicht fallend nach Südwesten und mündet in den Wanderweg Nr. 462. Oder man steigt auf Steigspuren schräg in Richtung Geiereck an und erreicht den Steig zum Schellenberger Sattel. In den Sattel und jenseits etwa 100 Höhenmeter bergab in die obere Rositten zum Dopplersteig. Über diesen (ebenfalls versichert, A) weiter auf das Geiereck. Als dritte Möglichkeit bietet sich der Ostgrat auf das Geiereck an (siehe Alpintouren.com). Dieser Anstieg ist allerdings Kletterern vorbehalten (Schwierigkeit 2). Man muss dazu nicht unbedingt auf den Schellenberger Sattel und auf der anderen Seite ab- und zum Ostgrateinstieg wieder aufsteigen, sondern man kann gleich auf der Südseite durch eine steile, felsdurchsetzte Grasrinne (2) links vom Laterndl (das ist der markante Felszacken am Beginn des Ostgrates) zum Grat ansteigen. ABSTIEG: Vom Geiereck zum Zeppezauerhaus hinunter und dann entweder über den Dopplersteig oder den Reitsteig (Weg Nr. 417) nach Glanegg (zweites Kfz, Fahrrad, öffentliches Verkehrsmittel oder per Anhalter) zurück zum Hangendenstein. Alternativ kann auch die Seilbahn benutzt werden. Rückfahrt mit einem zuvor am Seilbahn Parkplatz abgestellten zweiten Kfz oder Fahrrad. Vom Seilbahn Parkplatz sind es nicht ganz 2 km bis zur Grenze Hangendenstein.
Rast / Einkehr
Toni Lenz Hütte, 1450 m, privat, Infos unter www.toni-lenz-huette.de Hochalm unterhalb des Geierecks, 1786 m, privat, Telefon +43/(0)662/628674, www.hochalm.net Zeppezauerhaus, 1663 m, OeAV Sektion Salzburg, Telefon +43/(0)662/629862, www.zep
Kombinationsmöglichkeiten
Lohnend ist auch die Rundtour mit anschließendem Aufstieg zum Geiereck über den Dopplersteig und Abstieg in die Mittagscharte und den Thomas Eder Steig zur Toni Lenz Hütte. Weiter auf dem Hüttenzustieg ins Tal und knapp 1 km auf der Straße zum Hangendenstein. Ein Abstecher zur Schellenberger Eishöhle lohnt sich ebenfalls. Infos unter www.eishoehle.net
Karten
Österreichische Karte Austrian Map Fly 5.0 auf DVD Alpenvereinskarte Digital auf DVD, Berchtesgaden, Untersberg Topographische Karte Bayern Süd 1:50 000 auf DVD Kompass Digitale Wanderkarte, Salzburger Land 3D
Bemerkung
Die Zeit- und Entfernungsangaben beziehen sich auf die Runde Kienbergsteig – Toni Lenz Hütte – Mittagscharte – Salzburger Hochthron – Geiereck – Dopplersteig – Glanegg. Reine Aufstiegszeit bis zur Mündung in den Schellenberger Sattel ca. 2 bis 2 1/2 Stunden, dann je nach Weiterweg 1 bis 2 Stunden auf das Geiereck. Betriebszeiten der Untersbergbahn unter www.untersbergbahn.at Im Hochsommer ist die Tour wegen des sehr langen Grasbewuchses und der damit verbundenen Zeckengefahr nicht empfehlenswert. Die Tour wurde wegen des Ausgangspunktes und des überwiegenden Verlaufs des Anstieges auf deutschem Staatsgebiet als Bergtour in Deutschland zugeordnet.