Von Mittersill oder Lienz über die B 108 zum Felbertauern Südportal.
Charakteristik
Der Riegelkopf ist ein wenig beachteter, im letzten Teil weglos ersteigbarer Gipfel im Verbindungsgrat Hochgasser – Amertaler Höhe. Wer ihn besteigt, wird sich über weite Strecken in einer grandiosen Granitblocklandschaft bewegen und unwillkürlich an das Bergell erinnert werden. Die gesamte Tour ist ab dem Grünsee recht einsam, der Gipfel wird im Sommer nur sehr selten besucht. Nicht nur das Panorama ist großartig, auch geologisch hat der Anstieg wegen der ständig wechselnden Gesteinsfarben einiges zu bieten.
Vom Portal an den Werkseinrichtungen der Straßenmeisterei vorbei zum Haus Steiner. Auf dem breiten Almweg, der mittlerweile bis weit in Richtung Felber Tauern ausgebaut wurde, in acht Kehren bis zur Abzweigung des Weges Nr. 512 beim Venedigerblick. Dieser Almweg ist auf vielen Karten nicht oder nur zum Teil eingezeichnet und mit einigen Rastbänken versehen. Auch vom Matreier Tauernhaus kann man auf dem Weg Nr. 512 neben dem Messelingbach zum Venedigerblick ansteigen (rund 120 Höhenmeter zusätzlich). Vom Wegweiser über eine Feuchtwiese, an der aufgelassenen Liftbergstation des Venediger Schiliftes vorbei und steiler aufwärts zur Grünseehütte und zum Grünsee. Ab jetzt folgt man dem Venediger Höhenweg bzw. dem St. Pöltener Ostweg (Nr. 502/513) Richtung Rudolfshütte. Über die Brücke, auf einen runden Buckel hinauf, nach einer Blockhalde den Hang oberhalb der Hütte queren, eine kurze Felsstufe (1-). Man erreicht eine Geländekante. Die folgenden Rasenhänge zuerst flach, dann steiler in Kehren aufwärts. Oberhalb von Felsabbrüchen weiter nach Osten, dabei etwas Auf und Ab, abermals durch eine kurze Blockwildnis (1-) zum Wegweiser, wo der Weg Nr. 513 A zur Haupmerscharte abzweigt. Bevor man diesen Wegweiser erreicht, ziehen links (nördlich) große, sehr flache Granitplatten aufwärts. Man verlässt hier den markierten Weg und steigt neben einem Moränenwall über die Granitplatten an. Der türkisgrüne Dabersee rückt dabei immer mehr ins Blickfeld und auch das immer noch erstaunlich große Daberkees. In weiterer Folge gewinnt man über ein System von Plattenrampen in einmalig schöner Wanderung ziemlich mühelos an Höhe. Man sollte tunlichst auf den Granitplatten bleiben, die nur von kurzen Schuttstufen unterbrochen werden. An einem riesigen Hinkelstein vorbei, weiter oben dient eine große Quarzader als Orientierungshilfe. Einige Steindauben wurden von uns zur leichteren Wegfindung aufgestellt. Über die Platten gelangt man bis fast auf den Südwestgrat hinaus, der etwa 100 Höhenmeter unterhalb vom Gipfel breit und flach ist. Lediglich die letzten Meter vor dem Erreichen der Grathöhe sind brüchig und schuttbedeckt, am besten nicht zu weit rechts halten. Der Grat steilt sich zum Gipfel hin etwas auf und der höchste Punkt wird zuletzt über große Blöcke in kurzweiliger Kraxelei (kurze Stellen 1) erreicht. Der Abstieg folgt demselben Weg, wobei man sich schon beim Aufstieg einige markante Punkte einprägen sollte. Im Grunde genommen kommt man jedoch in dem stark gegliederten Gelände überall ganz gut durch.
Riegelkopf - M.Karl
Rast / Einkehr
Raststätten jeweils beim Nordportal bzw. Südportal der Felbertauernstraße
Karten
Österreichische Karte Austrian Map Fly 5.0 auf DVD Alpenvereinskarte Digital auf DVD, Granatspitzgruppe Kompass Digitale Wanderkarte, Tirol 3D
Bemerkung
Man könnte schon ein gutes Stück vor dem Wegweiser über steile Grashänge bzw. felsdurchsetzte Schrofen in Richtung Riegelkopf abzweigen, dann enthält man sich jedoch weitgehend den lohnenden Aufstieg über die schönen Granitplatten vor.