Zum Becherhaus bzw. zur Müllerhütte gelangt man: 1.) Aus dem Ridnauntal über die Teplitzerhütte in 7 Std. und 1800HM 2.) von der Timmelsbrücke südlich des Timmelsjochs über die Schwarzwandscharte in 5 Std. und 1200HM 3.) Aus Sölden über die Hildesheimerhütte mit Überschreitung des Wilden Pfaff 4.) Aus dem Stubaier Gletscherskigebiet über Jochdohle oder Fernaujoch, Pfaffenjoch und Überschreitung des Wilden Pfaff 5.) Über die Sulzenaualm am Lübecker Weg auf den Wilden Freiger 6.) Über die Nürnberger Hütte und dem Nordtiroler Normalweg auf den Wilden Freiger.
Charakteristik
Einsame Hochtour über den nicht steilen aber spaltigen Übeltalferner auf den markantesten südlichen Begrenzungsberg.
Vom Becherhaus wird über Steinstufen am Nordgrat des Bechers bis knapp über die Becherscharte abgestiegen. Die kurze steile Westflanke wird mit Stahlseil und wenigen Klammern gesichert über Platten und Blockwerk bis zum Übeltalferner abgeklettert. Der Gletscher wird je nach Spaltensituation mehr oder minder entlang des Becherfelsfußes bis in die breite Gletschersenke südlich des Bechers abgestiegen. (Von der Müllerhütte wird im Schutt bis unter den spaltigen Gletscherrücken und dann im Firn nahe am Hüttenfels in den flachen Unteren Übeltalferner und den Spalten ausweichend ebenfalls in die Gletschersenke abgestiegen.) Die Senke wird südwärts eben durchschritten und so auf den Gletscherarm zwischen Hochgwänd und Botzer (=Botznerferner) zugesteuert. Eine spaltenreiche Steilstufe (lange Querspalten) muss über Spaltenbrücken überwunden werden, bevor das Gletscherbecken vor der Hochgwändscharte erreicht ist. Nun wird im Rechtsbogen der steile Schartenfuß angesteuert. Im Frühsommer kann hier evtl. im Trittfirn steil die Scharte erreicht werden. Bei entsprechender Ausaperung kann später der bröselig-sandige und schrofige, steinschlaggefährdete Steilhang mit Hilfe eines losen Fixseiles überwunden werden. Aus der Scharte wird weglos rechts am Rücken auf den Steilaufschwung des Nordgipfels zugewandert. Eine auffallende Blockrinne wird an ihrer rechten Begrenzung hinaufgeklettert (I°). Ein flacher Plattenrücken leitet zum Nordgrat des Botzers hinüber. Nun wird am groben Blockgrat (I+) gutgriffig oder etwas östlich darunter auf Pfadspuren sandig und in losem Geröll zum schon lange sichtbaren metallenem Gipfelkreuz hinaufgekraxelt. Der Rückweg geschieht entlang der oben beschriebenen Route. Alternativ könnte man vom Vorgipfel westwärts über eine äußerst steinschlaggefährdete instabile Eis-Schuttflanke in die Botzerscharte absteigen und über diese nordwärts die Gletschersenke erreichen. Will man die Besteigung der Sonklarspitze über den Ostgrat noch anschließen oder einen alternativen Anstieg zur Müllerhütte wählen, steigt man an der deutlichen Mittelmoräne bis unter den Felsriegel zwischen Oberem und Unterem Übeltalferner an. In einer breiten Gletschermulde vor dem Riegel wird rechts zu einer Orientierungsstange und darüber im weiten Linksbogen zur südlichen Begrenzung des Felsriegels angestiegen. Eine rote Stange markiert den Einstieg in den kurzen Klettersteig (in den Karten noch als Eiswand eingezeichnet). Über grobe Blöcke schlängelt sich der stahlseilgesicherte Klettersteig durch die Wand. Zuletzt wird am Felsrücken nördlich zur Orientierungsboje gewandert und zum oberen Ferner kurz abgestiegen. Ab hier kann man entlang der Orientierungsstangen (aus der Schwarzwandscharte) über das obere Gletscherbecken zur Müllerhütte wandern oder links zum Ansatz des Ostgrats der Sonklarspitze abzweigen (siehe Alpintouren.com).