Auf der Autobahn A 8 Salzburg – München bis zur Ausfahrt Bernau am Chiemsee oder Frasdorf. Weiter nach Aschau und Hohenaschau und durch das Priental bis Hainbach. An der Ostseite der Straße befindet sich ein großer, gebührenpflichtiger Wanderparkplatz. Von Süden kommend auf der B 175 über Sachrang Richtung Aschau bis Hainbach und rechts abbiegen zum Parkplatz.
Charakteristik
Bis zur Sonnwendwand wenig begangener Anstieg, teilweise weglos, dann gut ausgetreten. Von den Gipfeln schöne Aussicht auf den Chiemgau, ansonsten viel Wald und deshalb an heißen Sommertagen durchaus empfehlenswert. Im Klausbachgraben laden kleine Gumpen zu einer Abkühlung ein. Für die Gipfelanstiege ist teilweise Trittsicherheit nötig, kurze Kraxelstellen verlangen auch etwas Kletterfähigkeit.
Gipfel / Berg
Überhängende Wand, 1308 m – Sonnwendwand, 1512 m – Bauernwand, 1580 m – Scheibenwand, 1598 m
Vom Nordende des Parkplatzes rechts ab auf die Zufahrt zu einigen Wohnhäusern. Am Ende der asphaltierten Straße beginnt der Klausbachgraben. Wenige Meter nach der Abzweigung links auf einem deutlichen, nicht gekennzeichneten Steig zum Bach hinunter. Neben einer Gumpe auf großen Schrittsteinen über den Bach und auf dem hier ansetzenden bewaldeten Rücken weiter aufwärts. Links unterhalb befindet sich mitten im Wald ein Tisch mit alten Stühlen. Der Steig ist auf den ersten Metern durch umgefallene Baumstämme und dichtes Geäst verlegt. Man weicht daher über links aus, wobei die Wegspuren anfangs undeutlich sind. Dann rechts auf den alten Steig zurück, der jetzt gut erkennbar ist. Meist etwas unterhalb des bewaldeten Kammes aufwärts, bis der Steig nach rund 200 Höhenmetern in eine lange Hangquerung nach rechts überleitet. Man quert einige Gräben – Abzweigungen bleiben unberücksichtigt - ehe man die Aipl-Diensthütte auf einer Lichtung erreicht. Wenige Meter oberhalb verläuft eine Forststraße. Zu dieser hinauf. Von hier zwei Möglichkeiten: Sehr steil auf dem ausgeprägten Pfad weiter, der stets westlich oberhalb eines Grabens hinaufzieht (in der ÖK nicht eingezeichnet, dort verläuft ein paralleler Steig auf der Ostseite des Grabens). Der Steig quert dann den Graben weit oben und man gelangt zur Hofbauernalm. Die zweite Möglichkeit ist teils unwegsam und erfordert einigen Orientierungssinn. Man geht auf der Forststraße bis ganz hinaus an die Gratkante der Überhängenden Wand. Dort auf einem Holzbringungsweg entlang des Bergrückens nach Nordosten bis auf eine Höhe von etwa 1250 m, wobei man sich bei der obersten Weggabelung links hält. Bald darauf endet der Weg und wenige Meter vorher steigt man rechts völlig weglos ein kurzes Stück durch hohes Gras mit viel herumliegendem Geäst weiter auf. Man kommt in den Hochwald und hält sich über einen Rücken nach links auf den höchsten Punkt der Überhängenden Wand. Wenige Meter zurück, dann scharf links hinunter und den besten Möglichkeiten folgend einige Meter steil abwärts zu einer idyllischen Wiesensenke. (Man kann den kleinen Gipfelkopf der Überhängenden Wand auch unschwer an der Südseite durch den Wald umgehen und direkt in die Wiesensenke gelangen.) Weiter, dabei stets ein Stück unterhalb des Gratkammes bzw. der Gratfelsen in allgemein nordöstlicher Richtung. Man erreicht so die Almwiesen oberhalb der Hofbauernalm und hält sich in etwa am Waldrand entlang bzw. ein wenig oberhalb im Wald, solange dieser einfach zu begehen ist. In diesem etwas unübersichtlichen Gelände ist guter Spürsinn gefragt, eine genaue Wegangabe wohl eher irreführend. Wenn man richtig „landet“, erreicht man direkt den schmalen Gipfelsteig hinauf zur Sonnwendwand. Über ihn ohne Schwierigkeiten zum aussichtsreichen Gipfel. Sollte man zu weit nach Osten gelangt sein, stößt man ohnedies auf die Zustiegsspuren zur Sonnwendwand bzw. wird irgendwann auf eine der Tafeln „Zum Gipfel-Kreuz“ treffen. Von der Sonnwendwand auf dem deutlichen Steig abwärts, dann in längerer Hangquerung auf die Weideflächen hinaus und zum markierten Steig hinunter, den man ungefähr auf Höhe einer verfallenen Alm mit Wasserstelle erreicht. Ein Stück weit auf dem Steig Richtung Kampenwand aufsteigen, dort wo dieser wieder an den Wald heranführt, sieht man links oben im Hang ein Gedenkkreuz an einem Felsblock. Hier verlässt man den Weg und steigt, am Kreuz vorbei, über den kurzen Steilhang auf, wobei es meist Viehspuren sind, denen man folgen kann. Ein flacher Wiesenboden („Schönboden“) wird erreicht, wo man am Rand der Latschen nach rechts entlanggeht, bis man durch Latschengassen auf den gut sichtbaren Gipfel der Bauernwand zusteuern kann. Etwas abwärts, dann eine ausgeschnittene schmale Latschengasse nach links und über leichte Felsen (1-) an der Nordseite der Bauernwand wenige Meter hinauf zum Gipfel mit dem eigenartig gestalteten Gipfelkreuz. Auf dem Grat einige Meter weiter Richtung Kampenwand und steil links hinunter durch eine erdige Latschengasse. Am Gegenhang aufwärts zum Gipfel der Scheibenwand. Sehr schöner Blick auf den Chiemsee und zur nahen Kampenwand. Die wenigen Meter zurück in den kleinen Sattel, den man schon beim Aufstieg berührt hat. Nun auf einem deutlichen Steig an der Ostseite der Scheibenwand abwärts, dann auf den Grat hinausqueren, der Richtung Bergstation der Kampenwandbahn zieht. Zuerst auf ihm, später in seiner Nordseite hinunter, stets auf dem deutlichen Steig, dazwischen aber auch über leichte Felspassagen (Stellen 1), zuletzt durch Gebüsch, bis man mitten im Hochbetrieb der Seilbahnwanderer landet. Vom Sattel beim Restaurant der Kampenwandbahn wandert man auf dem Schlechinger Wanderweg unterhalb der Scheibenwand-Ostwand über Schutt und durch Latschen zurück Richtung Hofbauernalm. Der Weg führt in längerer Steigung auf einen Seitenkamm hinaus und um diesen herum. Nach einiger Zeit trifft man wieder auf die Stelle, wo man den Steig unterhalb des Gedenkkreuzes verlassen hat. Über die Almwiesen zur Hofbauernalm. Von dort anfangs auf der Forststraße abwärts, bei der ersten Kehre diese verlassen und auf dem Steig zuerst nach Osten, dann nach Süden abwärts Richtung Dalsenalmen. (Man kann auch über den Fahrweg in mehreren Serpentinen absteigen und trifft auf Höhe der Almen wieder auf den Steig, wobei der Fahrweg sogar etwas kürzer ist.) Der weitere Abstieg (Weg Nr. 206) führt nun in den Klausgraben hinunter und durch diesen zurück nach Hainbach.
Rast / Einkehr
Restaurant bei der Bergstation der Kampenwandbahn Hofbauernalm Gasthäuser im Priental
Karten
Österreichische Karte Austrian Map Fly 5.0 auf DVD Topographische Karte Bayern Süd 1:50 000 auf DVD Kompass Digitale Wanderkarte, Bayern 3D
Bemerkung
Etwas kürzer und vor allem deutlich ruhiger als der beschriebene Abstieg zur Bergstation der Kampenwandbahn und unten herum zur Hofbauernalm: Man geht von der Scheibenwand wieder den gesamten Weg zur Bauernwand zurück, dabei muss man jedoch nochmals über die Bauernwand drüber und wieder weglos hinunter zur verfallenen Alm.