Wir starten quasi an der Rückseite des Wiener Rathauses - als erstes fällt uns der markante Globus am Dach des ehemaligen Bundesamtes für Eich- und Vermessungswesen auf (Nr. 3). Wir gehen zurück zur Josefstädter Straße und folgen ihr ein Stück stadtauswärts, dabei passieren wir das Stammwirtshaus von H. von Doderer ("Zur Stadt Paris", Nr. 4) und gehen bis Hausnummer 10-12, der ehemaligen Direktion der Wiener Stadtwerke - an der Fassade befand sich einst eine originale Wandgaslaterne in Betrieb. Zurück stadteinwärts (schöner Blick auf den Stephansdom!) biegen wir links in die Lenaugasse ein und spazieren durch diese biedermeierliche Gasse (Kabarett Niedermair). Bald erreichen wir das idyllische Schlosserplatzl vor dem Innungshaus der Wiener Schlosser (schöne Schmiedeeisenarbeiten am Tor und an den Balkonen) mit einem "Stock im Eisen" (besser sichtbar als im Ersten Bezirk!). Von der Tulpengasse (Lünetten mit Tierkreiszeichen am Haus beachten) biegen wir in die Florianigasse stadteinwärts ab, zunächst aber noch kurz zu Florianig. 13 (Haus der Bäckerinnung mit Bäckerkreuz im Innenhof). Nun links entlang der Fassaden des Landesgerichts (NS-Mahnmal am Gehsteig, Landesgerichtsstraße) und erneut links an der Bezirksgrenze die Alser Straße stadtauswärts bis zur "Alser Kirche" (Gedenktafeln für Schubert und Beethoven). Die Lange Gasse führt links direkt zum Palais Schönborn, in welchem sich heute das sehenswerte Volkskundemuseum befindet. Links kurz in die Laudongasse, rechts durch die Lammgasse erneut zur Florianigasse (Jugendstilwohnhaus, Florianig. 18). Vorbei am Schönbornpark wieder in die Lange Gasse, auf Nr. 53 das Damian - Palais (um 1700). Ein Höhepunkt unserer Tour ist sicherlich der Blick durch die Maria Treu - Gasse zum Jodok-Fink-Platz mit der Piaristenkirche Maria Treu. Vom italienisch anmutenden Jodok-Fink-Platz wenden wir uns rechts in die Piaristengasse - Kochgasse (Nr. 8 - Stefan Zweig) - Laudongasse nach links - Daungasse - Skodagasse nach links (Nr. 11 - Rudolf von Alt). Nochmals machen wir einen Abstecher nach links in die Florianigasse und erreichen rasch den Schlesingerplatz mit dem Bezirks - Amtshaus und dem Wachsamkeitsbrunnen davor. Zurück zur Skodagasse - Feldgasse - Breitenfelder Gasse links, dabei durchqueren wir den Albertplatz (angelegt um 1800) mit dem schmucken Isisbrunnen (dazu Relief auf Nr. 4 beachten). Links in die Blindengasse und sanft bergan zum Uhlplatz mit schönem Blick auf die Apsis der Breitenfelder Kirche (Ende 19. Jh., zweitürmige Hauptfassade zum Gürtel hin). Dieser (Rück-)Blick ergibt sich auch vom Weiterweg durch die Florianigasse stadteinwärts. Wir passieren das Wiener Schuhmuseum (Nr. 66) und den Bennoplatz, gehen rechts in die Albertgasse und erreichen den J. M. Hauer - Platz; unmittelbar daneben befindet sich der Hamerlingplatz (Kinderspielplatz, HAK,...). Über Kupkagasse - Josefstädter Straße machen wir einen Kurzabstecher zum Ludo Hartmann - Hof in der Albertgasse (13-17), einem Gemeindebau der Jahre 1924/5. Pfeilgasse und Tigergasse führen uns zurück in die Josefstädter Straße, der wir nun stadteinwärts folgen. Auf der rechten Seite ragt das älteste Haus der Straße auf den Gehsteig (1733), daneben das Palais Strozzi (ehem. Finanzamt). Ein kurzer Abstecher in die Strozzigasse nach rechts lohnt sich wegen einiger mustergültig restaurierter Vorstadthäuser. Auf der Josefstädter Straße hingegen erreichen wir rasch die sehenswerte Löwen - Apotheke mit Auslagen und Portalen aus der Zeit um 1900 (einst befand sich die Apotheke auf der anderen Straßenseite). Visavis befindet sich das berühmte Theater in der Josefstadt (1820 umgebaut), eine Institution weit über die Bezirksgrenzen hinaus! Nun rechts in die Piaristengasse, ein Abstecher in die Zeltgasse (Nr. 14) führt zum Wohnhaus des Operrettenkomponisten Edmund Eysler. Wir gehen weiter in südlicher Richtung durch die Neudeggergasse (Haus "Zum Röm. Kaiser", Nr. 14) und biegen links in die Lerchenfelder Straße ein. Erneut links in die Auerspergstraße und wir bewundern das Palais Auersperg, erbaut vielleicht von Lukas von Hildebrandt (ab 1710) - Gedenktafel für den Österreichischen Widerstand 1945. Wir passieren eines der zahllosen Wohnhäuser Beethovens (Auerspergstraße 3) und biegen links in die schmale Josefsgasse ein. Hier befindet sich im Haus des Wiener Lehrerhausvereins das Vienna English Theatre. Rechts in die Lange Gasse, hier stehen ebenfalls noch einige schöne Vorstadthäuser. Wir überqueren nochmals die Josefstädter Straße und erreichen einen letzten Höhepunkt unseres Weges: Lange Gasse 34, den barocken Dreifaltigkeitshof mit schmuckem Pawlatschen - Innenhof und der "Alten Backstube". Nun rechts in die Schmidgasse (Bezirksmuseum) und über den versteckten L. Sackmauer - Platz stadteinwärts zurück zum Ausgangspunkt unserer Runde.
Stützpunkt
Natürlich eine rein subjektive Auswahl ohne Anspruch auf Vollständigkeit!!!
Wiener Stadtpläne aller Maßstäbe Josefstadt - Faltplan der Reihe "24h für Wien Bezirkspläne" (jährlich neu aufgelegt, als Postwurfsendung im Herbst verteilt) mit Beschreibung des Kulturwanderweges; Infos unter www.bohmann-verlag.at. Eine Box mit allen 23 Plänen kann käuflich erworben werden.
Beschilderung
keine
Literatur
Johann Szegö, Vorstadtspaziergänge. Das alte Wien zwischen Ring und Gürtel, Wien 2004, ISBN 3-8000-7005-7
Bemerkung
Österreichisches Museum für Volkskunde: www.volkskundemuseum.at, Tel. 01 406 89 05, Laudongasse 15-19; Di-So 10-17h, Mo geschlossen. Schuhmuseum: www.schuhmuseum.at, Tel. 01 514 50 - 2354, Florianigasse 66. Jeden zweiten Dienstag im Monat 16-19h oder nach telefonischer Vereinbarung (bei Gruppen ab 10 Personen). Bezirksmuseum Josefstadt: Schmidgasse 18, Tel. 01 403 64 15, Mi 18-20h, So 10-12h.