Wir verlassen die U - Bahnstation und gehen die Mariahilfer Straße (mit Schaufensterbummel...) stadteinwärts bis zur Stiftgasse, wo wir den Turm der Stiftskirche (Stiftskaserne) bewundern. Weiter stadteinwärts, bis wir bei Mariahilfer Straße 2 den südlichen Zugang ins Museumsquartier (MQ) erreichen - einst Stallungen, Messepalast, nun ein gern frequentierter Bezirksteil! Wir betreten das MQ, gehen durch die Höfe (Tabakmuseum, ZOOM-Kindermuseum) und erreichen den Haupthof (Leopoldmuseum, dahinter links Kunsthalle und MUMOK Sammlung Ludwig), einen angesagten Ruheplatz. Gleich hinter dem Nordausgang des MQ befindet sich das Volkstheater. Wir gehen am Hauptportal vorbei und biegen beim Raimund - Denkmal links in die Neustiftgasse ein. Hinter dem Denkmal steht das von Fischer v. Erlach erbaute Gartenpalais Trautson, heute Justizministerium. Zur linken lohnt ein Abstecher in die Museumsstraße zum Bellaria-Kino, einem Hort des alten österreichischen Films. Ansonsten nun die Neustiftgasse stadtauswärts, rechts die doppeltürmige Mechitaristenkirche, links ein erster Blick Richtung Spittelberg (Fußgängerzone; Gardegasse - Fassziehergasse mit Gedenktafel für Alcide De Gasperi). In der Mechitaristengasse befindet sich das Kloster des gleichnamigen Ordens (Bibliothek, Likör!) und das Geburtshaus von Joseph Lanner (Nr. 5). Nach wenigen Metern stadtauswärts öffnet sich links der kulissenartige St. Ulrichs - Platz mit der Kirche St. Ulrich und bemerkenswerten Häusern (Nr. 2 und 4; Dreifaltigkeitssäule auf der Burggasse - Seite). Zurück in die Neustiftgasse - nach wenigen Metern erblicken wir den Augustinbrunnen, der an die berühmte Sage erinnert; zudem erblicken wir an der Eckfassade des Hauses Neustiftgasse 32-34 eine türkische Reiterstatuette samt Inschrift: HIer soll 1683 Kara Mustafas Zelt gestanden sein. Rechts Kellermanngasse in die Lerchenfelder Straße; auf Nr 15 (stadteinwärts, Tafel im 1. Stock) stand das Geburtshaus von Johann Strauß; stadtauswärts auf Nr. 35 das eigenwillige Prutscherhaus (Jugendstil); dahinter links in die Döblergasse - im Haus Nr. 4 wohnte einst Otto Wagner. Rechts in die Neustiftgasse und nun länger stadtauswärts, Nr. 67-69 wurde von Karl Farkas bewohnt. Rechts Zieglergasse (Biedermeierhaus von 1829 auf Nr. 92), die Badhausgasse führt links zur wuchtigen Altlerchenfelder Kirche (mit bemerkenswerter Innenausstattung im Nazarenerstil). Hinter der Kirche führt die kurze Enzingergasse in den Josef Strauß - Kinderpark, den wir stadtauswärts verlassen; nun links in die Kaiserstraße zu einer kuriosen Tafel: Im Haus Kaiserstraße 99 wurden die Frankfurter Würstel erfunden! Zurück und nunmehr rechts in die Bernardgasse mit einigen Biedermeierhäusern. Rechts Schottenfeldgasse, links Kandlgasse (Gedenktafel für den Wienerlieddichter R. Kronegger, Nr. 13) - die Kandlgasse stadteinwärts führt direkt auf das Amtshaus Neubau zu; es lohnt sich, ein paar Meter links durch die Hermanngasse zu gehen (S- Kurve, eines der letztenTröpferlbäder Wiens im Amtshauskomplex!). Ansonsten rechts weiter durch die Hermanngasse (Nr. 18 Jugendstil) zur nahen Westbahnstraße, in die wir ebenfalls rechts einbiegen. Wir folgen der Westbahnstraße nun stadtauswärts bis zum Urban Loritz - Platz am Neubaugürtel, wobei wir die Schottenfeldkirche St. Laurentius (Nr. 15) und das Wohnhaus von Gustav Klimt (Nr. 36) passieren. Am Urban Loritz - Platz erinnert eine Büste im Park an den Pfarrer von Schottenfeld, am Gürtel sticht die neue Hauptbibliothek Wien ins Auge (guter Rundblick vom oberen Treppenabsatz!). Links in die Kenyongasse, links Seidengasse, rechts wieder in die Kaiserstraße, die wir nun bis zur Mariahilfer Straße begehen; dabei passieren wir rechter Hand das Kloster der Töchter des Göttlichen Heilands sowie die Lazaristenkirche (von Friedrich v. Schmidt, 1860-63) mit ihrem markanten Turm; daneben das Sophienspital. Nun links in die geschäftige Mariahilfer Straße, wir bummeln stadteinwärts bis zur Andreasgasse, in die wir links abzweigen. Eine sehr eindrucksvolle Sammlung beherbergt das Hofmobiliendepot in der Andreasgasse 7 (Sonderausstellungen). Rechts in die Lindengasse (Evangelische Auferstehungs - Kirche, Nr. 44a) und links in die Neubaugasse. Wir passieren das Renaissancetheater und biegen bald rechts in die Siebensterngasse ein. Markant ist das Durchhaus auf Nr. 46 (Adlerhof), die nahe Stuckgasse links lohnt den Besuch durch ihr Biedermeierflair. Über den Siebensternplatz geht es weiter stadteinwärts, interessant dabei Hausnummer 17 ("Zur grünen Säule"). Damit kommen wir zum letzten Höhepunkt unseres Weges: dem Spittelberg mit seinen Pawlatschenhöfen, dem Alt - Wiener Flair und seinen Einkehrmöglichkeiten! Es lohnt sich, durch die Schrank-, Spittelberg- und Gutenberggasse zu schlendern (vor allem im Advent!); auf Stiftgasse 8 befindet sich das Bezirksmuseum (Geburtshaus des Malers F. Amerling). Von der Gutenberggasse erblickt man den gut versteckten FLAK-Turm in der Stiftskaserne. Zurück in die Siebensterngasse, sodann links die Breite Gasse leicht bergab (Möglichkeit in das MQ zurückzukommen) zum letzten Kleinod des Weges: Das sicherlich kleinste Haus von Wien steht Ecke Burggasse - Breite Gasse! Von hier sind es nur mehr wenige Schritte zum Volkstheater, von dem die U3 wieder zum Ausgangspunkt zurückführt.
Stützpunkt
Natürlich eine rein subjektive Auswahl ohne Anspruch auf Vollständigkeit!!!
Wiener Stadtpläne aller Maßstäbe Neubau - Faltplan der Reihe "24h für Wien Bezirkspläne" (jährlich neu aufgelegt, als Postwurfsendung im Herbst verteilt) mit Beschreibung des Kulturwanderweges; Infos unter www.bohmann-verlag.at. Eine Box mit allen 23 Plänen kann käuflich erworben werden.
Beschilderung
keine
Literatur
Johann Szegö, Vorstadtspaziergänge. Das alte Wien zwischen Ring und Gürtel, Wien 2004, ISBN 3-8000-7005-7