Zunächst betrachten wir den Westbahnhof: Im 1. U Bahn - Untergeschoß befindet sich die Kunstinstallation "Zirka 55 Schritte durch Europa" von A. Frohner (1993); bei einem Besuch der alten Ankunftshalle (1951) befinden sich auf der unteren Ebene zwei Denkmäler: Kaiserin Elisabeth (Sisi - ihr zu Ehren war die Westbahn benannt) und ein Denkmal zu Ehren der von hier aus deportierten Kinder (Flor Kent, 2008). Vom Europaplatz lässt sich der neue Bautrakt des Bahnhofs besser betrachten; visavis grüßt der Turm der Lazaristenkirche (1070 Neubau, siehe dort). Wir gehen nun den Gürtel in nördlicher Richtung entlang der denkmalgeschützten Bahnhofsfassade und stoßen auf Höhe Felberstraße auf das hierher versetzte Denkmal zu Ehren des Regiments "Hesser" (1909 errichtet). Links kurz durch die Felberstraße und rechts durch die Löhrgasse zum Märzpark (Denkmal für die 1848 im Zuge der Revolution hier Bestatteten); östlich des Parks erhebt sich der Vogelweidhof (Wurzbachgasse 2-6), aufgrund seiner Deckenmalereien auch "Märchenhof" genannt; in den Höfen drei Zierbrunnen (1927). Vorbei an der Berufsschule (1926, Hütteldorfer Straße 7-17) erreichen wir rasch die Wiener Stadthalle am Vogelweidplatz (1955-58, Roland Rainer) bzw. Roland Rainer - Platz. Weiter auf der Hütteldorfer Straße stadtauswärts, rechts das Stadthallenbad, links in der nahen Pouthongasse die Kirche St. Anton von Padua (Nr. 16), 2013/14 an die rumänisch-orthodoxe Kirche übergeben. Pouthongasse nun weiter in Nordrichtung - rechts Loeschenkohlgasse - links Markgraf Rüdiger - Straße: die alleeartige Straße führt uns ins sogenannte Nibelungenviertel (Gassennamen aus der Sage) auf den Burjanplatz; hier befindet sich die Christus König - Kirche Neu-Fünfhaus (Clemens Holzmeister, 1934), in deren Krypta Ignaz Seipel und vormals auch Engelbert Dollfuß bestattet wurden (letzterer ruht nun am Hietzinger Friedhof); historisch interessantes Denkmal vor dem Eingang! Vom Burjanplatz nun über den Kriemhildplatz in westlicher Richtung erreichen wir über die Guntherstraße überraschend schnell die Grünflächen und Kleingartenanlage auf der Schmelz, ehemals Ackerland, dann Exerzierfeld für Paraden des Heeres. Beim Schutzhaus Zukunft links abzweigen und das Areal über die Kannegasse verlassen. Links Pilgerimgasse - rechts Holochergasse - links Plunkergasse - rechts Tannhäuserplatz - Preysinggasse erneut auf die Hütteldorfer Straße, die wir nun bis zur Johnstraße stadtauswärts begehen; interessant dabei der Fröhlichhof (Nr. 44, 1912, Jugendstil). Wir erreichen den Meiselmarkt (U3), gehen links kurz die Johnstraße talwärts und erneut links in die Fußgängerzone bei der Wiener Wasser Welt (Meiselmarkt in die Gewölbe des alten Wasserbehälters eingebaut, Portal bzw. alte Schieberkammer ist erhalten). Nach wenigen Metern erreichen wir die Pfarrkirche Rudolfsheim am Kardinal Rauscher - Platz (neugotisch, 1899), davor Brunnen von Hans Muhr und Osuma Nakajima. Nun rechts durch die Huglgasse entlang des Areals des ehemaligen Elisabeth - Spitals hinab zur Westbahn, die den Bezirk quasi in zwei Hälften teilt. Wir überqueren die Westbahn auf dem nahen Rustensteg (links Blick auf den Turm der Lazaristenkirche und die Kuppel von "Maria vom Siege", rechts sind Gloriette und Schönbrunn erkennbar) und gehen rechts über die Avedikstraße in die Lehnergasse, welche uns rasch zum Schwendermarkt an der Äußeren Mariahilfer Straße führt. Am interessantesten hier ist der Franz Haider - Hof (Schwendergasse 35-37) mit Mosaikschmuck (Berufe des Alten Wien, Wappen); auf Nr. 41 das Haus der Begegnung. Wir spazieren durch die Schwendergasse stadteinwärts (vom einst berühmten "Schwender"schen Vergnügungszentrum" des 19. Jh. in der Mariahilfer Str. 189-191 ist nichts mehr zu sehen), rechts führt die Arnsteingasse zum nahen Henriettenplatz (Mariensäule, 1863, Gymnasium). Über Kranzgasse und Herklotzgasse erreichen wir Reindorf (Kirche aus Josephinischer Zeit) und marschieren nun die Reindorfgasse südwärts zur Sechshauser Straße: Bemerkenswerte Jugendstilfassaden besitzen die Häuser Nr. 39 und 32. Über die Ullmannstraße (rechts) erreichen wir den Sparkassaplatz - eine der ältesten öffentlichen Uhren Wiens befindet sich auf dem markanten gelben Gründerzeit - Haus. Einen Kurzabstecher in die Rauchfangkehrergasse lohnen Nr. 4 (Putti) und Nr. 12 (Jugendstil). In der Ullmannstraße bemerkenswert Nr. 41 ("Zum goldenen Fassl"), 42 und 54 aufgrund ihrer Fassaden. Noch vor der Linken Wienzeile gehen wir nun links durch die Diefenbachgasse zurück (Nr. 43 Relief mit Kupferkessel) und erreichen links durch die Storchengasse (Nr. 21 ehemals Synagoge, Gedenktafel) wieder den Sparkassaplatz. Graumanngasse - links kurz Stiegergasse - rechts Ullmannstraße - Pfeiffergasse - Graumanngasse führen unterhalb der Stadtbahnbrücke (heute U6) von Otto Wagner auf den Sechshauser Gürtel. Nun ein Stück den Äußeren Gürtel nordwärts, ehe wir links in die Pater Schwarz - Gasse einbiegen; hier grüßen die beiden Türme der Kalasantinerkirche (1889). Über die Dingelstedtgasse rechts erreichen wir einen letzten Höhepunkt: die (leider baufällige) monumentale Kirche Maria vom Siege am Gürtel mit ihrer weithin sichtbaren Kuppel (1868-75, Friedrich von Schmidt; heute koptisch); die Fassade ist am besten vom Inneren Gürtel her zu bewundern! Am Mariahilfergürtel 37 befindet sich ein Verhütungsmuseum. Wir gehen über Palmgasse und Robert Hamerling - Gasse sowie Haidmannsgasse zurück zur Mariahilfer Straße. Nach deren Überquerung besuchen wir noch das Amtshaus 1150 in der nahen Gasgasse und das Bezirksmuseum in der Rosinagasse und kehren über Friedrichsplatz - Zwölfergasse - Gasgasse und Langauergasse zurück zum Westbahnhof.
Stützpunkt
Natürlich eine rein subjektive Auswahl ohne Anspruch auf Vollständigkeit!!!
Wiener Stadtpläne aller Maßstäbe Rudolfsheim-Fünfhaus - Faltplan der Reihe "24h für Wien Bezirkspläne" (jährlich neu aufgelegt, als Postwurfsendung im Herbst verteilt) mit Beschreibung des Kulturwanderweges; Infos unter www.bohmann-verlag.at. Eine Box mit allen 23 Plänen kann käuflich erworben werden.
Beschilderung
keine
Literatur
Christine Klusacek, Kurt Stimmer: Rudolfsheim-Fünfhaus. Mohl, Wien 1978, ISBN 3-900272-08-5
Bemerkung
Bezirksmuseum Rudolfsheim-Fünfhaus: 1150, Rosinagasse 4, Tel. 01 4000/15 127, Mo 17-19h, Fr 15.30-17.30h. Museum für Verhütung und Schwangerschaftsabbruch: Mariahilfergürtel 37/1.Stock, Tel. 0699 178 178 06, Mi-So 14-18h, www.verhuetungsmuseum.at