Zunächst gehen wir vom Schottentor über Währinger Straße - rechts Hörlgasse zum Gymnasium in der Wasagasse (1. Quergasse links): Gedenktafeln erinnern an berühmte Schüler wie Landsteiner, Torberg, Fried, Zweig oder Marcel Prawy. Sodann zurück zur berühmten Votivkirche am Rooseveltplatz (1856-79, neogotisch, von Heinrich Ferstel; Turmhöhe 99 Meter; leider heute eine Dauerbaustelle...), es lohnt sich die Kirche zu umrunden, bevor man mit der Innenbesichtigung beginnt. Im Inneren bemerkenswerte Glasfenster, rechts vorne der Sarkophag von Niklas Graf Salm, dem Verteidiger Wiens 1529; viele Gedenktafeln, rechts im Hauptschiff Kopie der Muttergottes von Guadeloupe (Mexiko, zur Erinnerung an den Kirchenstifter und Kaiserbruder Maximilian). Wieder zurück in die Währinger Straße, vorbei am ehemaligen Palais Angerer (heute Hotel Regina) und nun ein Stück stadtauswärts. Währinger Str. 26 war einst der Mozart-Hof (Gedenktafel für "Cosi fan tutte" im 1. Stock), daneben das Palais Chotek (Nr. 28). Es folgt das ehem. Sommerpalais Dietrichstein (Palais Clam-Gallas) in einem schönen Park - heute ist hier das Französische Kulturinstitut beheimatet; visavis das Josephinum mit seinen berühmten medizinischen Sammlungen. Einige Meter zurück stadteinwärts und rechts in die Lackierergasse, links Beethovengasse (Häuserensemble vor 1850, auf Nr. 8 Tafel für Julius Tandler). Über den Schwarzspanierhof erreichen wir die gleichnamige Straße und gleich auf Nr. 15 Beethovens Sterbehaus (Tafel, Reliefs für Beethoven und N. Lenau über dem Eingang); daneben befindet sich das Albert-Schweitzer-Haus (heute Evang. Studentenheim, an die im Krieg zerbombte Schwarzspanierkirche erinnert noch die erhaltene Fassade). Schöner Blick durch die Ferstelgasse auf die Apsis der Votivkirche! Weiter auf der Garnisongasse bis zur Ecke Universitätsstraße, auf Nr. 1 das "Hosenträgerhaus", entworfen von Otto Wagner. Nun die Alser Straße stadtauswärts (Landesgericht und Alser Kirche auf der anderen Straßenseite siehe Josefstadt / Alpintouren); AKTUELL BEEINTRÄCHTIGUNG DURCH U-BAHNBAU! An der Ecke des Frankhplatzes erinnert der "Eckstein der Freiheit" an die Besatzungszeit (Hauptquartier der USA in der heutigen ÖNB, Stand 2023 nicht zugänglich). Wir spazieren weiter zum Ostarrichi-Park mit dem neuen Shoah-Denkmal und zum dahinter liegenden Otto-Wagner-Platz: hier befindet sich die Österreichische Nationalbank (Geldmuseum). Von hier sind es nur wenige Schritte zum Komplex des Alten AKH mit seinen 9 Innenhöfen (1783, Kaiser Josef II.) - heute Universitätscampus und Erholungsoase mit zahlreichen Denkmälern, japanischem Zen-Garten, Gastronomie und Adventmarkt. Es lohnt sich, durch die Höfe nach hinten bis zum auffälligen Narrenturm zu gehen (heute Pathologisches Museum). Wir verlassen das Areal auf der Seite der Spitalgasse, visavis in der Mariannengasse 1 lebte und wirkte Viktor Frankl (Zentrum, Tafel). Nun weiter die Alser Straße stadtauswärts (Nr. 26: Tafel für Dr. Possanner, Nr. 28: Tafel für Dr. Kaposi), das Dreilauferhaus trennt die Alser Straße von der Kinderspitalgasse (Viktor Tilgner, 1885, Dachgiebelplastik für "Kutschenplatzmacher"). Wir folgen der Alser Straße (Nr. 48 Bezirkswappen), biegen rechts in die Zimmermanngasse ein, rechts Kinderspitalgasse (Nr. 10: Tafel für Jura Soyfer), passieren das St. Anna-Kinderspital und gelangen über den Zimmermannplatz in die Lazarettgasse. Nun weiter, vorbei am neuen AKH und dem Krankenhaus "Goldenes Kreuz", zurück in die Spitalgasse (links abbiegen). Beachtenswert Lazarettgasse 8, 6, 4. Nun Richtung Nussdorfer Straße, rechter Hand durchqueren wir den Arne-Carlsson-Park (Denkmäler für Elsa Brändström, den Engel von Sibirien, sowie Dr. Guido Holzknecht; Baustelle für die U5 in den nächsten Jahren) und erreichen erneut die Währinger Straße (Nr. 50: Wohnhaus Heimito von Doderers). Wenige Meter stadteinwärts (Nr. 42: Chemisches Institut mit Gedenktafel für zwei ermordete Wissenschaftler, visavis Bezirksamt und -museum) bis zum markanten Denkmal für Auer von Welsbach. Wir zweigen links in die Boltzmanngasse ab und passieren das Physikalische Institut, das Priesterseminar (mit Waisenhauskirche) links, rechter Hand das ungarische Seminar Pazmaneum (mit Tafel für Kardinal Mindszenty) und bewundern die Amerikanische Botschaft (Nr. 16, ehemals Konsularsakademie). Kurz zurück und links in die Strudelhofgasse einbiegen; im Haus Nr. 13 wohnte Raoul Aslan, bemerkenswert auch die beiden Karyatiden, die den Hauseingang daneben bewachen. Im Park visavis das Palais Württemberg, heute Seminarhotel. Nun betreten wir die Strudelhofstiege (erbaut 1910) und erreichen sogleich das Areal des Palais Liechtenstein (Eingang Fürstengasse, Gemäldegalerie auf Anfrage zu besichtigen, sehr empfehlenswert!) Im Haus Pasteurgasse 4 wohnte Erwin Schrödinger. Liechtensteinstraße stadtauswärts, die Häuser 53, 55, 57 und 61 sind bemerkenswert. An der Ecke zur Alserbachstraße befindet sich seit 1928 der Schubertbrunnen ("Lauschendes Mädchen"). Nun links zur bereits sichtbaren Markthalle (1880); Wir überqueren die Nussdorfer Straße und erreichen über Fuchsthallergasse (Nr. 1 und 2 interessant) und Exnergasse links die 1866 gegründete Techn. Versuchsanstalt in der Währinger Straße (heute WUK, markanter Backsteinbau). Über Schlagergasse links und Klammergasse wandern wir zum Währinger Gürtel; hier stand einst die Linienkapelle, die heutige Joh. Nepomuk-Kapelle stammt von Otto Wagner (1895-98). Wenige Meter rechts entlang des Gürtels zur Volksoper (1898 errichtet), auch die U-Bahnstation stammt von Otto Wagner. Rechts Sechsschimmelgasse, links Lustkandlgasse: vorbei am Sanatorium Hera, erblicken wir bereits die markanten Doppeltürme der Canisiuskirche. Rechts Canisiusgasse, rechts Sobieskigasse zum idyllischen Sobieskiplatz. Die Säulengasse links führt rasch auf die Nussdorfer Straße (Nr. 3 ehemalige Schubert-Schule); nun wenige Meter stadtauswärts zum Geburtshaus des berühmten Musikers (Nussdorfer Straße 54); Schubertgasse 4-6 wurde vom Dichter George Saiko bewohnt (Tafel). Über die nahe Himmelpfortstiege (Nr. 1 Jugendstil) "talwärts" zur Liechtensteinstraße und nach Lichtental; die Lichtentaler Gasse führt direkt zur Schubertkirche. Bemerkenswert das ehemalige Haus "Zum blauen Einhorn" (Hauszeichen, Liechtensteinstraße 74, hier wohnte Nikolaus Lenau) und der nette Bärenfries am Haus Lichtentalergasse 7-9. Die Kirche wurde im 18. Jh. erbaut, Altarblatt von Kupelwieser, Hochwassermarke unter der Kanzel,Schubert-Gedenktafel außen). Wir folgen der Marktgasse nordwärts und biegen rechts in die Reznicekgasse ein: Nr. 12-14 lassen noch Alt-Lichtentaler Charme erahnen... Zur linken Seite ein interessantes Werk von Leherb (1994/5): "Eine Tür für Eurydike". Links in die Althanstraße - Augasse (entlang der früheren Wirtschaftsuniversität) zur sichtbaren Müllverbrennung Spittelau ("behübscht" von Hundertwasser), sodann wieder auf gleichem Weg zurück entlang der Linie D bis zum Glaspalast des Franz Joseph - Bahnhofs. Nun betreten wir die Roßau: Rotenlöwengasse - rechts Glasergasse mit sehr schönen Häusern (z.B. Nr. 11, 9, 6), bald erreichen wir die elegante Porzellangasse (links halten). Hier lohnen sich Abstecher zum ehemaligen jüdischen Friedhof in der Seegasse (heute in das Pensionistenheim integriert) und in die Pramergasse (Haupthaus der Schwestern der Caritas Socialis, Hildegard Burjan - Kapelle). Weiter stadteinwärts, links führt die Grünentorgasse in das Servitenviertel. Die Servitenkirche (17. Jh.) mit anschließendem Kloster steht auf einer fast italienisch anmutenden Piazza! Die Servitengasse (Nr 8: Jugendstil) führt rasch auf den Jörg-Mauthe-Platz, von dem wir in die berühmte Berggasse einbiegen: Auf Nr. 19 das Wohnhaus Sigmund Freuds (Gedenkstätte), Nr. 16 das Palais Festetics, Nr. 15 wurde von Ferdinand von Saar bewohnt. Warum die Gasse Berggasse heißt, ist deutlich spürbar...! Links Liechtensteinstraße - links Türkenstraße: Bemerkenswerte Häuserzeile ab Nr. 13 (Erker). Vom Schlickplatz erster Blick auf die riesige Roßauer Kaserne (1865-69 im Windsorstil erbaut, heute für die Exekutive). Die alleeartige Kolingasse bringt uns leicht bergan wieder zurück zum Ausgangspunkt.
Stützpunkt
Natürlich eine rein subjektive Auswahl ohne Anspruch auf Vollständigkeit!!!
Zahlreiche Einkehrmöglichkeiten im Bereich Jonasreindl, im Alten AKH, in der Währinger Straße - Nussdorfer Straße, am Franz Josefs - Bahnhof, in der Porzellangasse und im Servitenviertel (beinahe italienisches Flair!)
Wiener Stadtpläne aller Maßstäbe. Alsergrund - Faltplan der Reihe "24h für Wien Bezirkspläne" (jährlich neu aufgelegt, als Postwurfsendung im Herbst verteilt) mit Beschreibung des Kulturwanderweges; Infos unter www.bohmann-verlag.at. Eine Box mit allen 23 Plänen kann käuflich erworben werden.
Beschilderung
keine
Literatur
Johann Szegö, Vorstadtspaziergänge. Das alte Wien zwischen Ring und Gürtel, Wien 2004, ISBN 3-8000-7005-7
Bemerkung
Bezirksmuseum Alsergrund: 1090, Währinger Straße 43, Tel. 0676/611 9232, Mi 9-11, So 10-12h, in den Ferien geschlossen Palais Liechtenstein (Gemäldegalerie): Infos unter www.palaisliechtenstein.com Josephinum - Museum zur Medizingeschichte: 1090, Währinger Straße 25, Tel. 01 40160 26001, FrSa 10-18h, www.josephinum.ac.at Zahnmuseum: 1090, Währinger Straße 25a, Tel. 0664 104 80 98, MiDo 10-13h, www.zahnmuseum.at Geldmuseum - Österr. Nationalbank: 1090, Otto-Wagner-Platz 3, Tel. 01 404 20-9222, DiMi 9.30-15.30, Do 9.30-17.30, Fr 9.30-13.30h, www.oenb.at/Ueber-Uns/Geldmuseum Pathologisch-anatomische Sammlung des NHM im Narrenturm: 1090, Spitalgasse 2, Tel. 01 52177606, www.narrenturm.at Viktor-Frankl-Museum: 1090, Mariannengasse 1, SoMoMi 15-18h Schuberts Geburtshaus: 1090, Nussdorfer Straße 54, Tel. (0)1 317 36 01, Di-So &Fei 10-13, 14-18h, www.wienmuseum.at/de/standorte/ansicht/schubert-geburtshaus Sigmund-Freud-Haus: 1090, Berggasse 19, Tel. 01319 15 96, Mo-So 10-18h, www.freud-museum.at