Wir gehen links neben der Bahnstation (vom Nussdorfer Platz gesehen) durch die Unterführung zum Donaukanal, der hier seinen Anfang nimmt und betreten den 20. Bezirk auf der imposanten Josef von Schemmerl - Brücke (bewacht von zwei Löwen); Brücke, Wehr und Schleusengebäude wurden von Otto Wagner entworfen (1894-98). Nun am Brigittenauer Sporn südwärts, wir passieren die Schleuse Nussdorf und das Grundwasserwerk. Beim Bahnübergang links halten und zum Treppelweg direkt an der Donau. Vor der Nordbrücke die linke leicht ansteigende Straße nehmen. Nun geht es weiter entlang der Donau mit Blick auf den Donauturm und die Skyline von Kaisermühlen bis zur Floridsdorfer Brücke, vor uns bereits der Millennium - Tower. Über die Radrampe auf die Floridsdorfer Brücke und links zum Friedrich Engels - Platz (hier wird unser Weg enden). Vom Engelsplatz in südwestlicher Richtung kurz in die Marchfeldstraße - bei Nummer 16-18 die Plastik "Donauweibchen" (1975), an der Straßenecke zur Leystraße eine Gedenktafel für den berühmten Zitherspieler Anton Karas. Nun wieder zurück Richtung Engelsplatz und rechts in die Engerthstraße: das "Donauhaus" (Nr. 39) ziert ein buntes Mosaik. Auf dem Engerthhof daneben findet sich ein Plexiglas-Bild (Semmering - Lokomotive). Die Engerthstraße führt rasch zur Millenniums - City mit dem imposanten Millennium - Tower (1999 eröffnet, 2014 mit 202m das höchste Gebäude Österreichs, abgesehen vom Donauturm). Die Hellwagstraße führt rechts zum Allerheiligenplatz mit gleichnamigem Park; rechts Vorgartenstraße, nach der Bahnunterführung links in die Winarskystraße: Hier finden sich der Winarsky - Hof und der Otto Haas - Hof, kommunale Wohnbauten aus der Zwischenkriegszeit. Im Durchgang zum Innenhof erinnert eine Gedenktafel an den Antifaschisten Otto Haas. Auf dem Gelände des berühmt - berüchtigten ehemaligen Männerwohnheims in der nahen Meldemannstraße 25-29 befindet sich heute eine Seniorenresidenz... Zurück in die Pasettistraße, weiter südostwärts, wir passieren das Lorenz Böhler - Unfallkrankenhaus und bewundern bei Nr. 75 die nette Backstein-Fassade der ehemaligen Eisfabrik (mit "Eiskristallen" über den Fenstern!). Rechts Donaueschingenstraße - links Dresdner Straße, auf Nr. 79 befindet sich das Bezirksmuseum. Es folgt ein eher eintöniger Abschnitt rund um das Gelände des ehemaligen Nordwestbahnhofs: rechts Rebhanngasse - rechts Taborstraße bis zur Nordwestbahnstraße: Die dortige Linienkapelle befand sich 2014 in restauro. Nun rechts in die Nordwestbahnstraße und entlang der Bezirksgrenze zur Leopoldstadt; über Rabbiner Schneerson - Platz und Rauscherstraße erreichen wir auch die Augartenmauer. Links in die Karajangasse: Das Brigittenauer Gymnasium diente in der Nazizeit als Anhalte - Gefängnis (Gedenkstätte im Keller). Zurück zur Augartenmauer (Blick zum Donauturm durch die Wasnergasse) und weiter zum berühmten Gaußplatz, dem einstigen Schrecken aller Fahrschüler: Pergola (Kreisverkehr), die Kirche Muttergottes am Augarten steht schon im 2. Bezirk. Wir biegen rechts in die Jägerstraße ein, links Staudingergasse: eine Tafel auf Nr. 9 erinnert an die Schriftstellerin Else Feldmann, ermordet 1942 im KZ Sobibor. Rechts Wallensteinstraße - links Kluckygasse: An der Fassade von Nr. 11-13 erinnert eine Fotografie an die ehemalige dortige Synagoge (zerstört 1938). Zurück und weiter in die Heinzelmanngasse, links in die Karl Meißl - Straße - hier befinden sich einige Wohnhäuser mit Jugendstilfassaden. Nach wenigen Metern erreichen wir den geschäftigen Wallensteinplatz mit schönen Häusern aus der Gründerzeit bzw. dem Späthistorismus; Wenige Meter daneben das Etablissement "Vindobona". Wir wenden uns nun in die Jägerstraße und gehen in nördlicher Richtung zum nahen Brigittaplatz: Hier steht der Brigittenauer "Dom", die Brigittakirche (neugotisch, Fr. von Schmidt, 1867-73), visavis der Hauptfassade steht das Amtshaus Brigittenau mit bemerkenswertem Jugendstilportal (von Karl Badstieber). Auf dem Platz zwischen den Gebäuden Darstellung des Brigittenauer Wappens (mit Zunge des Hl. Joh. Nepomuk!). Wenige Meter westwärts lohnt ein Abstecher zum geschäftigen Hannovermarkt. Über Jägerstraße und Pappenheimgasse erreichen wir den Hugo Gottschlich - Park (U 6), von dem uns der Turm der Müllverbrennung Spittelau (1090) auffällt (Leipziger Platz). Wir gehen weiter in die Wexstraße zum TGM (davor eine Dampflokomotive) und links zur Remise mit Gedenkstein für sechs 1943 hingerichtete Straßenbahner). Rechts Klosterneuburger Straße geradeaus bis zum Döblinger Steg, der über den Donaukanal führt (Jugendstil, Stadtwanderweg 12 und 13!). Nun die Brigittenauer Lände nordwärts (ein Abstecher führt zum Kindergarten in der Dietmayergasse 12 mit großem Wandmosaik), wir passieren das A. Schärf - Studentenheim und biegen rechts in die Forsthausgasse ein. Nach der Bahnunterführung erblicken wir die moderne Pfarrkirche Zum Hl. Joh. Kapistran, daneben im Park befindet sich das Oktogon der Brigittakapelle, von der der 20. Bezirk wohl seinen Namen herleitet (1645-1651, Filiberto Lucchesi). Bald mündet die Forsthausgasse in den Friedrich Engels - Platz, unseren Zielpunkt. Hier gilt es freilich noch dem riesigen Fr. Engels - Hof einen Besuch abzustatten (1933, vom Otto Wagner - Schüler R. Perco, 1476 Wohnungen, zwei markante Fahnenmasten, schöne Ornamente auf den Balkongittern, zwei Statuen auf dem Kapaunplatz, "Uhrturm"). Ecke Wehlistraße erinnert ein Denkmal an Gregor Mendel.
Stützpunkt
Natürlich eine rein subjektive Auswahl ohne Anspruch auf Vollständigkeit!!!
Friedrich Engels - Platz, Endstelle der Straßenbahnlinie 2
Rast / Einkehr
Einkehrmöglichkeiten im Bereich Friedrich Engels - Platz, in der Millenniums-City, am Wallensteinplatz und am Hannovermarkt
Kombinationsmöglichkeiten
Bezirks - Kulturwanderwege 2, 9, 19; Wiener Stadtwanderwege 12 und 13 (Nord - Süd, West - Ost - siehe alpintouren.at!)
Karten
Wiener Stadtpläne aller Maßstäbe Brigittenau - Faltplan der Reihe "24h für Wien Bezirkspläne" (jährlich neu aufgelegt, als Postwurfsendung im Herbst verteilt) mit Beschreibung des Kulturwanderweges; Infos unter www.bohmann-verlag.at. Eine Box mit allen 23 Plänen kann käuflich erworben werden.
Beschilderung
keine
Literatur
Felix Czeike, Wiener Bezirkskulturführer: XX. Brigittenau. Jugend und Volk, Wien 1981, ISBN 3-7141-6232-1
Bemerkung
Bezirksmuseum Brigittenau: 1200 Wien, Dresdner Straße 79, Tel. 01 330 50 68, So 10-12, Do 17-19h (ausgenommen Ferien und Feiertage); Stand 2014: bis auf Weiteres geschlossen Gedenkstätte BG Karajangasse: 1200 Wien, Karajangasse 14 (im Keller), Do 16-20h (an Schultagen)