Man fährt von der Tauernautobahn A 10 bei Salzburg Süd ab und auf der Bundesstraße über St. Leonhard nach Marktschellenberg. Weiter Richtung Berchtesgaden bis zur Abzweigung der Roßfeld-Panorama-Straße. Auf dieser bis kurz vor den Ort Oberau. Dort rechts abbiegen und zum Obersalzberg fahren. Hierher kommt man auch direkt von Berchtesgaden über die Straße auf den Obersalzberg. Vom Kreisverkehr am Obersalzberg über Scharitzkehl nach Hinterbrand, wo sich ein großer gebührenpflichtiger Parkplatz befindet (zwei Euro pro Tag).
Charakteristik
Der Aufstieg über die Rotspielscheibe zum Fagstein ist zwar lang, aber landschaftlich außerordentlich reizvoll und (noch) nicht überlaufen. Trittsicherheit ist in kurzen Abschnitten beim Aufstieg zur Rotspielscheibe sowie beim Abstieg vom Fagstein notwendig. Unmittelbar nach Regentagen wegen einiger erdiger Passagen nicht empfehlenswert. Der Übergang zum Fagstein ist nur bei guter Sicht ratsam, das unübersichtliche Karstgelände erfordert etwas Orientierungssinn.
Gipfel / Berg
Farnleiten, 1716 m – Rotspielscheibe, 1940 m – Fagstein, 2164 m
Vom Parkplatz auf dem Fußweg oder etwas länger über die Fahrstraße zur Mittelstation der Seilbahn auf den Jenner. Weiter auf dem bequemen Wanderweg Nr. 497 teils eben, teils leicht steigend, zuletzt mit kurzem Höhenverlust zur Abzweigung oberhalb der Königsbachalm. Hier steil auf dem Fahrweg, der von der Alm heraufkommt zu einer Weggabelung. Links ab und nur kurz auf dem Weg Nr. 498 Richtung Schneibsteinhaus / Stahlhaus. Auf einer kleinen Anhöhe wendet sich dieser Weg nach links. Hier verlässt man den Weg und wandert beim Hinweisschild zur Königstalalm durch ein romantisches Tälchen, das zwischen Bärenwand und Farnleitenwand eingelagert ist, hindurch. Nach einigen Serpentinen erreicht man die Königstalalm. An den Almhütten vorbei in südlicher Richtung auf einen ebenen Boden. Hier zweigt der stets deutlich sichtbare, jedoch nicht bezeichnete Steig zur Rotspielscheibe ab. Man überquert den Boden nach Südwesten – also rechts haltend – und folgt dem ausgezeichnet angelegten und in gemütlichen Kehren ansteigenden Pfad. An einer Bank vorbei geht es die mit Almrosen- und Heidelbeerstauden bewachsene Ostflanke der Farnleiten aufwärts. Oberhalb beeindruckt die steile Rotspielwand. Vom Sattel zwischen der Rotspielscheibe und der Farnleiten ist auf jeden Fall der kurze Abstecher über den grasigen Rücken zum höchsten Punkt der Farnleiten empfehlenswert. Eine Sitzbank wenige Meter unter dem höchsten Punkt lädt zum Rasten ein und man tut sich schwer, dieses gemütliche Plätzchen zu verlassen. Zurück in den Sattel. Ab jetzt wird es alpiner, aber nie wirklich schwierig. Der schmale Pfad ist weiterhin gut erkennbar und führt geschickt durch die steile, felsdurchsetzte Nordwestflanke der Rotspielscheibe aufwärts. Kurze Stellen sind steil, an drei Passagen ist es luftig, wobei ein kurzes, schmales Band, das etwas erdig ist, bei Nässe besondere Vorsicht erfordert. Ein großer Klemmblock wird links überlistet, dann geht es rechts um ein luftiges Eck und schon ist man wieder im einfachen Grasgelände. Man erreicht einen Vorgipfel, links unterhalb befindet sich an exponierter Stelle wieder eine Sitzbank. Kurzer Abstieg in einen Sattel; hier kommt von Westen der Anstieg von der Priesbergalm herauf. Nochmals über eine felsige Passage aufwärts und am einfachen Grasgrat zum Gipfelkreuz der Rotspielscheibe. Der höchste Punkt liegt wenige Meter südöstlich vom Kreuz. ÜBERGANG ZUM FAGSTEIN: Auf deutlichen Pfadspuren über den flachen Wiesenhang nach Südosten absteigen. Vereinzelte Steindauben und später auch rote Markierungspunkte helfen die beste Linie zu finden. Über ausgeprägte Karstfelder folgt man den Markierungshilfen, dabei stets den tiefen Einschnitt zwischen Windschartenkopf und Fagstein im Visier haltend (Punkt 1996 in der AV-Karte). Das letzte Teilstück in den breiten Sattel ist wieder einfach begehbar. Von hier aus könnte man nach einem kurzen Abstieg auf den Weg Nr. 416 gelangen und über ihn zur Priesbergalm – Königsbachalm wandern. Lohnender ist auf jeden Fall der Aufstieg zum Fagstein. Man hält sich vom Sattel nach Westen und umgeht über Felsplatten und durch seichte Mulden den steil abfallenden Osthang des Fagsteins. Auch hier helfen wieder Steindauben und Pfadspuren, den besten Durchstieg durch die anfangs stark ausgeprägten Karrenfelder zu finden. Man erreicht den Nordostgrat und wandert über ihn mit kurzem Auf und Ab aussichtsreich und ohne Schwierigkeiten hinüber zum Gipfelkreuz am Fagstein. ABSTIEG VOM FAGSTEIN: Über den Südwestkamm auf einem deutlichen Steig abwärts, dann der nach Süden umbiegenden Gratlinie weiter folgen, bis rechts (westlich) ein Abstieg in die steile Grasflanke möglich wird. Der Einstieg erfolgt bei einer Höhenlinie von ca. 2130 m und ist durch den gut sichtbaren Pfad leicht erkennbar. Es geht alsbald über die exponierte und unterhalb steil abfallende Schrofenflanke abwärts – hier ist bei Nässe große Vorsicht geboten. Der Steig quert dann den Hang rechts abwärts und man erreicht flachere Hänge. Auf dem für ein kurzes Stück schlechten Pfad nach Nordwesten zu einer Geländekante mit Weidezaun. Ab hier ist der Weg wieder deutlich und man wandert über die schönen Wiesenhänge in einem Rechtsbogen hinaus auf die so genannten Hohen Rossfelder. Der weitere Abstieg führt zuerst steil auf einem ausgeschwemmten Weg abwärts und schließlich auf dem zunehmend mit Stauden bewachsenen Kamm hinunter zur Priesbergalm. Auf dem breiten Fahrweg zur Branntweinbrennhütte und gleich danach zu der Weggabelung, wo man wieder auf den Anstiegsweg trifft. Diesen zurück zum Ausgangspunkt. ABSTIEGSVARIANTE ÜBER DIE VERFALLENE ROTSPIELALM: Vorweg sei angemerkt, dass dieser Abstieg weitgehend weglos ist und durch teils zerklüftetes Karstgelände führt, das sehr gutes Orientierungsvermögen erfordert. Insgesamt als Abstieg vom Fagstein weniger lohnend als derjenige über die Hohen Rossfelder, jedoch urweltlich und einsam. Zeitlich sind beide Abstiege bis zur Priesbergalm etwa gleich lang. Man wandert vom Fagstein auf dem Anstiegsweg zurück bis in den Sattel zwischen Fagstein und Windschartenkopf. Nun auf dem von oben wesentlich besser erkennbaren Steig (rote Punkte und einzelne Steindauben) solange abwärts, bis dieser deutlich und entschieden nach rechts (nördlich) wegzieht. Von hier steigt man durch die Talsenke, die zwischen Fagstein und Rotspielscheibe eingeschnitten ist, weiter ab. Der in der AV-Karte eingezeichnete Steig existiert in Wirklichkeit nur mehr bruchstückhaft. So ist es am besten, den sehr seltenen Steindauben und anfangs noch ab und zu erkennbaren Steigspuren zu folgen. Beides hört schließlich ganz auf und man trachtet, möglichst nahe unterhalb der Felsen der Rotspielscheibe weiter abzusteigen. Richtungspunkt ist der sichtbare Wiesensattel westlich unter der Rotspielscheibe. Man geht nicht in den deutlich tiefer liegenden und stark verwachsenen Almboden der ehemaligen Rotspielalm hinunter! Gamswechsel bringen zwischen einzelnen Felsabbrüchen recht gut durch, schließlich muss man ein kurzes Stück gegensteigen und hält sich dann immer noch weiter nordwestlich – solang bis man den Steig erreicht hat, der von der Priesbergalm zur Rotspielscheibe führt. Auf diesem in der Grundrichtung West, oberhalb der Mooswand vorbei, bis auf den Rücken, der von den Hohen Rossfeldern herunterzieht. Der Steig ist hier recht deutlich und ohne Schwierigkeiten begehbar. In Kürze ist dann die Priesbergalm erreicht. Weiter auf dem oben beschriebenen Abstiegsweg.
Rast / Einkehr
Zahlreiche Gasthäuser in Berchtesgaden sowie mehrere Einkehrmöglichkeiten im Nahbereich der Jennerbahn.
Karten
Österreichische Karte Austrian Map Fly 5.0 auf DVD Alpenvereinskarte Digital auf DVD, Berchtesgaden, Untersberg bzw. Hochkönig - Hagengebirge Topographische Karte Bayern Süd 1:50 000 auf DVD Kompass Digitale Wander-, Rad- und Skitourenkarte Bayern
Bemerkung
Alternativ kann man bis oberhalb der Königsbachalm ein Mountainbike benützen. Bei der Rundtour werden praktisch alle Himmelsrichtungen tangiert.