Mit der U - Bahnlinie U4 aus Richtung Heiligenstadt oder Hütteldorf bis zur Station "Stadtpark" oder zu Fuß vom Schubertring durch die Johannesgasse ebendorthin.
Charakteristik
Abwechslungsreicher Rundweg zu allen "Highlights" des 3. Wiener Gemeindebezirks.
Wir wenden uns von der U 4 - Station Stadtpark Otto Wagners im Jugendstil (Hier beginnen auch Führungen durch das Kanalsystem auf den Spuren des Filmklassikers "Der Dritte Mann", siehe www.drittemanntour.at!) Richtung Südwesten in die Lothringerstraße; dabei passieren wir das Hotel Intercontinental, den Wiener Eislaufverein sowie das Wiener Konzerthaus (1910). Links durch die Lisztstraße (Akademietheater) und rechts mit wenigen Schritten zum Schwarzenbergplatz mit dem Haus der Industrie, dem Hochstrahlbrunnen (1873, 1. Hochquellleitung) und dem Sowjetischen Befreiungsdenkmal (1945). Die Französische Botschaft gehört schon zum vierten Bezirk (siehe dort); hinter dem Brunnen lohnt ein Blick auf das versteckte Palais Schwarzenberg (1697-1728, Fischer von Erlach) - bis 2006 zum Teil Hotel, vielleicht bald Casino; der angrenzende Garten ist nicht öffentlich zugänglich. Wir wenden uns Richtung Rennweg, Ecke Daffingerstraße - Zaunergasse befindet sich das Arnold Schönberg - Center. Bemerkenswert das Haus Rennweg 3 (ehem. Palais Hoyos, Otto Wagner, heute kroatische Botschaft); links am Haus Auenbruggergasse 2 erinnert eine Tafel an Gustav Mahler. In der benachbarten Veithgasse (Nr. 3) finden wir die Serbisch - orthodoxe Kirche Sv. Sava, am Haus Tafel für Albin Egger - Lienz. Zurück auf den Rennweg und zur Gardekirche (Polnische Nationalkirche mit Gedenkstein für L. Kaczynski und Statue Papst Johannes Pauls II., der die Kirche 1983 besuchte; erbaut von Pacassi 1755-63). Vom Rennweg aus betreten wir rechts und unscheinbar die monumentale Anlage des Unteren und Oberen Belvederes - für die Ausstellungen, Sammlungen und den Park bedarf es wohl eines Extratages! (siehe "Bemerkung") Weiter auf dem Rennweg stadtauswärts erreichen wir sogleich die Salesianergasse: Auf Nr. 33 Tafel für Josef Hoffmann (Wiener Werkstätte), visavis die Salesianerkirche (1717-30), deren Kuppel sich gut vom Belvederegarten bewundern lässt; im Palais Metternich am Rennweg befindet sich die italienische Botschaft. In der Jauresgasse links befinden sich die britische Botschaft, visavis die anglikanische Kirche (1875) und im weiteren Verlauf die chinesische, deutsche, persische und russische Botschaft - neben letzterer sticht die russisch - orthodoxe Kirche zum Hl. Nikolaus ins Auge (1893-99). Von der Jauresgasse rechts in die Rechte Bahngasse und zur Schnellbahnstation am Rennweg. Zunächst lohnt ein Bummel durch die Ungargasse stadteinwärts: Auf Nr. 69 die wieder errichtete Januarius - Kapelle, auf Nr. 59-61 das Jugendstilhaus der ehem. Firma Portois & Fix, visavis (Nr. 58) ein schönes Haus im historistischen Stil. Sodann wenige Meter am Rennweg stadteinwärts zurück, vorbei am Kloster Sacre - Coeur (1875-77, Schulzentrum) und links über den Rennweg in die Praetoriusgasse, die uns direkt in den idyllischen Botanischen Garten der Universität Wien führt. Durch den Garten südwärts, der Alpengarten anschließend erfordert Entrittsgeld. Rechts erreichen wir die berühmte Südfassade des Oberen Belvedere mit dem Schmiedeeisengitter, welches sich auf der österreichischen 20 Cent - Münze befindet. Wir überqueren den verkehrsreichen Gürtel, bewundern den neuen Hauptbahnhof rechts (bereits 10. Bezirk, siehe dort) und wenden uns dem Schweizergarten zu. Wir passieren ein Denkmal für F. Chopin im Park, rechts könnten wir das "21er Haus für moderne Kunst" besichtigen; wir folgen jedoch den Wegweisern Richtung Heeresmuseum und erreichen bald den markanten Eingangsturm des Arsenals (Funkturm). Im Zweiten Innenhof befindet sich das Heeresgeschichtliche Museum (erbaut 1849-56 im maurisch-historistischen Stil) - auch hier lohnt ein mehrstündiger Besuch! Zurück und rechts durch die Ghegastraße - rechts Landstraßer Gürtel - Wildgansplatz - Hofmannsthalgasse (Wildganshof, 1931-32) - Leberstraße: Direkt unter der Stadtautobahn befindet sich der romantische St. Marxer Friedhof, der letzte Biedermeierfriedhof Wiens. Hier wurde Mozart in einem Massengrab beigesetzt (Gedenkstele), viele berühmte Persönlichkeiten sind hier begraben - ein Spaziergang lohnt sich! Nun die Leberstraße wieder stadteinwärts, vorbei am modernen T-Center St. Marx (neuer Stadtteil Neu - Marx) und rechts über die Bahn erneut auf den Rennweg, dem wir stadteinwärts folgen. Auf der rechten Seite (Rennweg - Kaserne) die Kirche Maria Geburt, auch Waisenhauskirche (1768), mit bemerkenswerten Seitenaltären. Rechts führt die Oberzellergasse auf die Landstraßer Hauptstraße zur markanten Herz Jesu - Kirche (1903-06, neoromantisch) mit angeschlossenem Kloster und Spital. Auf der Straßenseite visavis Gedenktafel für Koloman Moser. Wir folgen der Rabengasse (Rabenhof 1925-29, Theater) - am Kardinal-Nagl-Platz rechts in die Hainburger Straße - Fiakerplatz - Gestettengasse - Schlachthausgasse - links zum Ludwig Koeßler - Platz. Nun haben wir den Bezirksteil Erdberg und den Donaukanal erreicht, linker Hand befinden sich der wuchtige Hanuschhof und das Verkehrsmuseum "Remise" der Wiener Linien. Wir folgen nun der Erdbergstraße stadteinwärts, passieren erneut den Kardinal-Nagl-Platz (Franz Silberer - Hof aus 1927/28, markante Balkone; Fries zur Erinnerung an die Pestgrube des lieben Augustin), ein Wegweiser rechts führt über die Löwenherzgasse (Richard Löwenherz wurde einst hier gefangen!) zum Figurentheater LILARUM (Göllnergasse 8), in der Erdbergstraße jedoch erreichen wir die Pfarrkirche Peter und Paul (Ecke Apostelgasse), vor der Kirche befindet sich eine Darstellung des Hl. Johannes Nepomuk. Weiter Erdbergstraße - links Wassergasse (Nr. 18 Tafel für den Böhmerwalddichter Zephyrin Zettl) - Neulinggasse - Arenbergpark mit den markanten beiden FLAK - Türmen. Es lohnt sich, im Bereich Dannebergplatz - Dapontegasse - Engelsberggasse - Sebastianplatz die Hausfassaden im Jugendstil und Historismus zu bewundern. Sebastianplatz 4 - Evangelische Kirche. Durch die Hintzerstraße erneut auf die Landstraßer Hauptstraße und links zur Rochuskirche (Markt, U-Bahn) - erbaut 1711-21 von Anton Ospel. Nun führt eine kurze Extrarunde durch die Sechskrügelgasse zum Karl Borromäus - Platz mit Amtshaus und Jugendstilbrunnen (Joze Plecnik, 1904). Vorbei am Bezirksmuseum erreichen wir wieder die Ungargasse; auf ihr könnten wir noch Nr. 39 (Tafel für P. von Preradovic) und dem Biedermeierhaus Nr. 43 (heute Italienisches Kulturinstitut) einen Besuch abstatten. Durch die Rochusgasse zurück und weiter in die Kundmanngasse: In der parallelen Parkgasse 18 befindet sich das bemerkenswerte Haus Wittgenstein. In der Kundmanngasse hingegen ein idyllisches Apothekerhaus, visavis die Kunstinstallation "Warten auf Vögel IV" von Josef Bernhardt. Mit wenigen Schritten zurück zum Rochusmarkt, durch die Maria-Eis-Gasse rechts in die Altwiener Salmgasse - ein Idyll! Siegelgasse - Rasumovskygasse: Auf Nr. 20 das Wohnhaus Robert Musils (Gedenkräume), visavis auf Nr. 23 das Palais Rasumovsky. Richtung Donaukanal erreichen wir bald links die Löwengasse, die zu einem weiteren Höhepunkt führen wird: Nr 53 - Tafel für Anton von Webern, auffällig schon Nr. 47 (Palais des Beaux Arts, heute litauische Botschaft) und natürlich das Hundertwasserhaus (Löwengasse 41-43, errichtet 1983-86) mit Dachgärten, "Baummietern" und vielen Touristen - die Kegelgasse ist hier Fußgängerzone! Trauriger der kleine Hinweis am Haus Kegelgasse 40: Hier befand sich einst die Hinrichtungsstätte (Scheiterhaufen) des mittelalterlichen Wien, Erinnerung an Pogrom. In der Löwengasse 28 befindet sich zudem das einzige Fälschermuseum Europas. Wir folgen den Wegweisern "KunstHaus" links in die Untere Weißgerberstraße 13 (Ausstellung, Sammlung Hundertwasser,...) Links führt die Krieglergasse auf den Kolonitzplatz, den die Kirche St. Othmar ziert (1875, Friedrich von Schmidt, Kirchturmhöhe 80m!). Weiter zum nahen Radetzkyplatz, auf der gleichnamigen Straße Richtung Ring: Auf Nr. 1 das Haus der Wiener Rettungsgesellschaft (Büste für Jaromir Mundy), davor Gnadenstuhl - Darstellung; auf Nr. 2 das auffällige Bundesamtsgebäude (fertiggestellt1985). Hintere Zollamtsstraße - Kolonitzgasse (Armenische Kirche und Armenien - Platz), nun die Bahn entlang bis zur Marxergasse. Hier kann man einen Abstecher zu den nach Brand neu erstandenen Sophiensälen machen, Ecke Seidlgasse / Marxergasse Tafel für den Pianist Friedrich Gulda. Städtebaulich sehr auffällig die neue Bahnhofscity Wien - Mitte mit dem City Tower Vienna; wir begehen jedoch die Untere Viaduktgasse und landen bei der Elisabethinenkirche (1743-49) mit Kloster und Apotheke, erneut auf der Landstraßer Hauptstraße. Nochmals kurz stadtauswärts, sehr sehens- und begehenswert das Durchhaus auf Nr. 28 (Sünnhof 1823, 1983 generalsaniert) visavis auf der L. Hptstr. stand einst das Gasthaus zur goldenen Birne; im ersten Stock des heutigen Wohnhauses zwei Gedenktafeln für H. de Balzac und Fürst Ypsilanti, den griechischen Freiheitskämpfer. Durch den Sünnhof hindurch ein letztes Mal auf die Ungargasse und rechts: Haus Nr. 5 bewohnte Beethoven, als er die 9. Symphonie schrieb (Tafel), auf Nr. 3 das Böhmerwaldmuseum. Ferner erinnert eine Tafel am Haus Linke Bahngasse 1 (Haus zur goldenen Spinne) an Johannes Brahms. Wir erreichen somit den Heumarkt, passieren das Hauptmünzamt (1835-38) und gönnen uns Ruhe im Stadtpark, unserem Ausgangspunkt.
Stützpunkt
Natürlich eine rein subjektive Auswahl ohne Anspruch auf Vollständigkeit!!!
Zahllose Einkehrmöglichkeiten im Bereich Rennweg (S-Bahn), auf der Landstraßer Hauptstraße, in der Erdbergstraße, am Rochusmarkt oder am Radetzkyplatz.
Wiener Stadtpläne aller Maßstäbe Landstraße - Faltplan der Reihe "24h für Wien Bezirkspläne" (jährlich neu aufgelegt, als Postwurfsendung im Herbst verteilt) mit Beschreibung des Kulturwanderweges; Infos unter www.bohmann-verlag.at. Eine Box mit allen 23 Plänen kann käuflich erworben werden.
Beschilderung
keine
Literatur
Johann Szegö, Vorstadtspaziergänge. Das alte Wien zwischen Ring und Gürtel, Wien 2004, ISBN 3-8000-7005-7
Bemerkung
Die Gehzeit versteht sich ohne div. Innenbesichtigungen, Museen...!
Bezirksmuseum Landstraße: 1030 Wien, Sechskrügelgasse 11, Tel. 01 4000 / 03127, So 10-12, Mi 16-18h (ausgenommen Ferien) und nach tel. Anmeldung Böhmerwaldmuseum mit Erzgebirger Heimatstube: 1030 Wien, Ungargasse 3, Tel. 01 7143185, www.boehmerwaldmuseum.at Fälschermuseum: 1030 Wien, Löwengasse 28, Tel. 01 7152296, www.faelschermuseum.com Belvedere: www.belvedere.at (darin: Österreichische Galerie im Oberen Belvedere, Österreichisches Barockmuseum und Mittelalter - Sammlung im Unteren Belvedere), Tel. 01 79557134 Heeresgeschichtliches Museum: 1030 Wien, Arsenal, Objekt 1, Tel. 01 795610, www.hgm.at KunstHausWien: 1030 Wien, Untere Weißgerberstraße 13, Tel. 01 71204950, www.kunsthauswien.com 21er Haus - Museum für zeitgenössische Kunst: 1030 Wien, Arsenalstraße 1 (Schweizergarten), Tel. 01 79557770, www.21erhaus.at Verkehrsmuseum Remise: 1030 Wien, Erdbergstraße 109, www.wienerlinien.at/museum Wiener Konzerthaus: 1030 Wien, Lothringerstraße 20, Tel. 01 242002, www.konzerthaus.at