durchgehend asphaltierte Gehsteige (außer Abschnitt auf den Schafberg)
Wegbeschreibung / Routenverlauf
Wir begeben uns von der U 6 - Station Josefstädter Straße zum Äußeren Gürtel und erreichen, vorbei am Yppenheim (1160), über die Friedmanngasse rechts die Veronikagasse. Blick auf die Hauptfassade der Breitenfelder Kirche (1080). Veronikagasse 12 beheimatet ein kleines Fiakermuseum (Relief mit Hl. Fiacrius), Ecke Thelemangasse erinnert eine Gedenktafel an den Operettenkomponisten Edmund Eysler (hier geboren). Weiter durch die Veronikagasse nordwärts (Ecke Ottakringer Straße Statue der Hl. Veronika) und links in die Hernalser Hauptstraße, der wir mit einigen "Ausritten" stets stadtauswärts folgen. Bemerkenswerte Dachlaterne am Eckhaus Palffygasse. Hernalser Hauptstraße 41 schmückt eine Tafel "Ehem. Etablissement Gschwandner" (1824 gegründet) - hier spielten einst die Schrammeln zum Tanz auf; gleich daneben der wuchtige Alshof. Auf der anderen Straßenseite (Nr. 54) erinnert eine Tafel an den Politiker Leopold Kunschak - Haus Nr. 55 hingegen wird heute noch fleißig bespielt: Das Wiener Metropol. Rasch erreichen wir den Elterleinplatz, das Zentrum des Bezirksteils Hernals (Schöne Hausfassade Hernalser Hauptstraße 67). An der Einmündung der Jörgerstraße befindet sich im Eckhaus (1911) das Bezirksmuseum (Nr. 72-74), schräg visavis das Bezirksamt (Bezirkswappen); interessant auch der Dachaufsatz des Hauses zur Kalvarienbergasse hin. Wir begeben uns kurz links zur sichtbaren Kalvarienbergkirche am Bartholomäus - Platz - berühmter Fastenmarkt ("Bamkraxler"), an der Fassade Tafel für Franz Schubert, sehr bemerkenswerter Kalvarienberg. Wieder zurück am Elterleinplatz kommen wir zum Alszauberbrunnen von Carl Philipp (1932) mit der Darstellung des Schrammelquartetts. Nun folgen wir der Hernalser Hauptstraße und der Linie 43 weiter stadtauswärts: Betrachtenswert die Darstellung des alten Stellwagens nach Neuwaldegg (Nr. 89), das Relief am Haus Nr. 98 und die Gedenktafel für den früh verstorbenen Dichter Ferdinand Sauter (+ 1854; Nr. 100 im Durchgang links). Ein Abstecher in die Rosensteingasse führt nach ca. 300 Metern zur Kleinkunstbühne "Kulisse". Weiter auf der Hernalser Hauptstraße passieren wir einen alten Mühlstein (vor Nr. 108), eine Tafel für den Zithermeister Eduard Nikl (+ 1922; Nr. 110) und vor allem das Haus Nr. 116 - hier lohnt es sich die Details zu betrachten (Elefanten, Harlekin,...)! Links Klopstockgasse - rechts Mariengasse zur schon sichtbaren Marienkirche der Redemptoristen (erbaut 1886-89) am Clemens Hofbauer - Platz; eine Statue des Heiligen und Patrons von Wien befindet sich an der Südfassade. Bei günstigem Wind nun immer der Nase nach durch die Kulmgasse zur Firma Manner, die hier in Hernals ihren Stammsitz hat... Die Wichtelgasse führt uns zurück auf die Hauptmagistrale, nun links weiter stadtauswärts. Wir passieren die Hernalser Remise Ecke Wattgasse - schon 1865 befand sich hier die Pferdebahnremise; bemerkenswerte Hausfassade in der nahen Redtenbachergasse 81. Vor Hernalser Hauptstraße 169 befindet sich ein alter Markstein (Wasserleitung). Bald erreichen wir die Vorortelinienstation Hernals (Otto Wagner, Jugendstil), unmittelbar daneben erinnert das eingefriedete Türkenkreuz an 1683. Bemerkenswert ist auch der Türkenritthof (Hernalser Hauptstraße 190 - 192): im Durchgang Gedenktafel für Leo Holy (+ 1934) und für den bis 1783 gepflegten Brauch des Türkenritts. Es geht schnurstracks weiter Richtung Dornbach und wir passieren rechts den legendären Wiener Sportklubplatz des WSC (Gedenktafel für Erich Hof), links (Endstelle Linie 10, 44) befindet sich der Eiflerhof, benannt nach einem im KZ umgekommenen Schutzbundmajor. Nun weiter der Dornbacher Straße folgend, erreichen wir rechts das Spital "Göttlicher Heiland" (Nr. 20-26, eröffnet 1935, Kapelle 1966). Einst endete die erste Pferdetramway Wiens (1866) hier in Dornbach Ecke Vollbadgasse. Wir bleiben in der Dornbacher Straße, bewundern den Erker an Nr. 47 und visavis die schöne Loggia (Nr. 50-52). Sodann lohnt ein kurzer Abstecher links bergauf in die Oberwiedenstraße, links in die Braungasse: Trittsteine vor Nr. 46-54 erinnern an den Holocaust, auffallend Nr. 41 (Villa Graßberger) und 38 (beide um 1900). Wir drehen um und folgen der Braungasse nun stadtauswärts, ehe wir rechts in die Andergasse einbiegen. Eine Gedenktafel erinnert an Ernest Bevin (GB Außenminister, der sich für Österreichs Souveränität einsetzte; nach ihm ist die Wohnhausanlage Nr. 12- 22 benannt), bemerkenswert auch ein Blick in den sog. "Bärenhof" (Andergasse 8) - hier lebte einst der Baumeister Friedrich von Schmidt (Wiener Rathaus). Die Bärenplastik im Hof schuf sein Schwiegersohn Otto Jarl, ebenso wie den Eisbären vor dem Jörgerbad. Wir kehren zurück in die Dornbacher Straße und erreichen die Dornbacher Pfarrkirche (modern) mit dem traditionellen Heurigen Stift St. Peter (Pavillon im Hof beachten) - 1338 wird erstmals ein Pfarrer von Dornbach erwähnt! Ein Mosaikbild am Rupertusplatz dokumentiert die Verbundenheit mit Salzburg und dem Erzstift St. Peter. Nunmehr weiter stadtauswärts, dabei Nr. 62 mit sehenswerter Fassade. Zwei sehenswerte Reliefs (um 1500) sind in die Mauern von Nr. 69 integriert - Heilige Familie, Enthauptung eines Ritters. Im kleinen Park zwischen Alszeile und Dornbacher Straße erinnert ein weiteres Denkmal an die Schrammelmusik (1967). Im Haus Nr. 101 wohnte Franz Schubert im Sommer 1827 (Tafel). Rechter Hand befindet sich Dornbacher Straße 88, das Haus "Zur Güldenen Waldschnepfe" mit altem Hauszeichen. Nach wenigen Metern erreichen wir die Endstelle der LInie 43 in Neuwaldegg - die Straßenbahn umrundet die St. Anna - Kapelle (Neubau 1908, erste Holzkirche hier 1713 - Pest) und die Kaisereiche (gepflanzt zum 80. Geburtstag von Kaiser Franz Joseph); dieser Platz heißt nunmehr Rudolf Kirchschläger - Platz; auch das Wartehaus steht unter Denkmalschutz. Es folgt der "Wanderteil" unserer Tour: links bergan in die Waldegghofgasse, vorbei am Schloss Neuwaldegg und weiter in die beliebte Schwarzenbergparkallee, der wir bis zur Marswiese folgen. Dabei passieren wir zwei Obelisken, links eine Ritzinschrift "Kyselak" - hier hat sich der Graffiti - Urvater Joseph Kyselak verewigt (+ 1831, siehe Wikipedia!). Das Gut wurde einst 1765 von Feldmarschall Moritz Lacy erworben und später von der Familie Schwarzenberg übernommen. Rechts eine Statue aus dem Park des Grafen Lacy (Ares Ludovisi, Nachbildung hier aufgestellt 1968). Wir biegen rechts ein und gelangen über die Brücke zur Neuwaldegger Straße und rechts zum Beginn der Höhenstraße. Visavis des Kreisverkehrs links in den Wald (Wegweiser "Hameau") und nun durch den Wald, wenn gleich auf Asphaltweg bis zur Abzweigung des Hameauweges nach rechts - hier drehen wir um, Gehzeit bis hierher ca. 3h. Nunmehr in östlicher Richtung bergab, vorbei am Lacy - Mausoleum (+ 1801), errreichen wir bald die Höhenstraße, die wir überqueren. Weiter durch die Artariastraße, deren Villen (Nr. 10, 8) wir bewundern, sodann links in die Geroldgasse. Nach ca. 200 Metern rechts der blauen Markierung steil in den Wald folgen, überraschend "alpin" erklimmen wir nun den Schafberg ca. 150 Höhenmeter. Bald Höhenweg ostwärts durch den Wald, der Pfad geht am Schafberg in die Josef - Redl - Gasse über (Grenze zu Währing). Wir folgen dem Gassenverlauf bis zur Schafbergkirche (Hl. Thomas Morus, erbaut 1950- 70), passieren das beliebte Schafbergbad und genießen schöne Blicke auf Wien. Czartoryskigasse - rechts Himmelmutterweg steil bergab; es lohnt ein Abstecher in die Korngasse (Blick durch die Weinberge auf Dornbach und den Heuberg visavis im Süden bzw. auf die Stadt). Beim Holeniapark erreichen wir die Alszeile, der wir nun schnurgerade stadteinwärts folgen (Hl. Maria, errichtet 2000; visavis eine alte Weinpresse, dahinter wieder der Rupertusplatz mit der Dornbacher Kirche). Wir marschieren weiter und erreichen zunächst den Dornbacher, dann den Hernalser Friedhof (visavis die legendäre Friedhofstribüne des Wiener Sportclubs) - auf letzterem ruhen unter anderen Bratfisch, der Kutscher Kronprinz Rudolphs die Gebrüder Schrammel, aber auch Ernst Happel. Auch die Sühnekirche am Josef - Resch - Platz lohnt einen Abstecher, sie erinnert von außen ein wenig an San Francesco in Assisi, wurde aber natürlich erst im 20. Jh. erbaut. Auffällig auch der Holyhof aus der Zwischenkriegszeit (Halirschgasse 19) mit schönen Fensterornamenten und Bezirkswappen. Hinter der Bahnlinie befindet sich das Rettungszentrum Hernals (Gilmgasse 18) mit kleinem Museum (s. unten). Die Richthausenstraße (Mistplatz der MA 48) führt uns zur Wattgasse. Roggendorfgasse (Postsportplatz) - Pezzlgasse - Rokitanskygasse links - Diepoldplatz - Schumanngasse rechts: In diesem Grätzel lohnt sich die eingehende Betrachtung so mancher Hausfassade. Im Haus Schumanngasse 87 befindet sich die Original Wiener Schneekugelmanufaktur mit angeschlossener Sammlung - klein, aber fein! Wir gehen auf der Schumanngasse stadteinwärts (Lacknergasse 60: Relief für drei Fiaker), bewundern das Eckhaus Schumanngasse / Hormayrgasse 53 und biegen rechts in die Kalvarienberggasse ab. Eine Stele vor Haus Nr. 56 erinnert an den New Wave - Musiker Hansi Lang, der hier wohnte. Nr. 36 hingegen bewohnten die Brüder Schrammel. Die Rötzergasse links (auch hier sehenswerte Fassaden!) führt zum Pezzlpark, daneben befindet sich das Jörgerbad (1912-14 errichtet). Nunmehr einfach auf der Jörgerstraße zum Gürtel zurück, dabei passieren wir noch eine letzte Hernalser Institution: den Eislaufplatz Engelmann (heute auch Einkaufscenter) auf Nr. 24 - im Durchgang Infos des Bezirksmuseums. Ehe wir den Gürtel erreichen, betrachten wir noch abschließend rechts eine Darstellung zur Erinnerung an den "Gassenpaten" Statthalter Jörger zu Tollet. Die U 6 - Station Alser Straße wurde einst von Otto Wagner entworfen.
Stützpunkt
Natürlich eine rein subjektive Auswahl ohne Anspruch auf Vollständigkeit!!!
Wiener Stadtpläne aller Maßstäbe Hernals - Faltplan der Reihe "24h für Wien Bezirkspläne" (jährlich neu aufgelegt, als Postwurfsendung im Herbst verteilt) mit Beschreibung des Kulturwanderweges; Infos unter www.bohmann-verlag.at. Eine Box mit allen 23 Plänen kann käuflich erworben werden.
Beschilderung
keine
Literatur
Rudolf Spitzer, Hernals. Zwischen Gürtel und Hameau. (Wien 1991), ISBN 3-900272-39-5
Bemerkung
Bezirksmuseum Hernals: 1170 Wien, Hernalser Hauptstraße 72-74, Tel. 01 403 43 38, Mo 16 -20; jeden 1. und 3. Sonntag im Monat 10 -12; Fiakermuseum: 1170 Wien, Veronikagasse 12, Tel. 02231 68367, jeden 1. Mittwoch des Monats 10-12h. Rettungsmuseum: 1170 Wien, Gilmgasse 18 (Eingang Halirschgasse 12), Tel. 01 711 19 - 70072, nach Voranmeldung geöffnet. Original Wiener Schneekugelmuseum: 1170 Wien, Schumanngasse 87 (auch Manufaktur), Tel. 01 48 64 341, www.viennasnowglobe.at; Besichtigung für Gruppen (10-30 Personen - wenig Platz!) nach Voranmeldung. Kulisse: 1170 Wien, Rosensteingasse 39, Tel. 01 4853870, www.kulisse.at Wiener Metropol: 1170 Wien, Hernalser Hauptstraße 55, Tel. 01 40777407, www.wiener-metropol.at