durchgehend asphaltierte Gehsteige (außer am Laaer Berg und am Wienerberg)
Wegbeschreibung / Routenverlauf
Wir beginnen unsere Runde am neuen Wiener Hauptbahnhof - der Markuslöwe des alten Südbahnhofs befindet sich auf der Eingangsseite Südtiroler Platz. Wir bestaunen die neuen ÖBB - Verwaltungsgebäude und gehen durch die Sonnwendgasse bis Ecke Humboldtgasse; dort befindet sich das auffällige Umspannwerk Favoriten (1929-31 erbaut, Denkmalschutz). Links Reisingergasse, links Favoritengasse führen zum Columbusplatz: Sehr bemerkenswert die Hausnummern 6 (Columbushof, Medaillons von Sir Francis Drake und Columbus auf der Fassade) und 5 (Hotel Kolbeck Zur Linde), Fußgängerzone. Wir biegen links in die Laxenburger Straße ein und stehen nach wenigen Metern vor dem eindrucksvollen Arbeiterheim Favoriten (1902, Jugendstilarchitekt Hubert Gessner), Nr. 10. Auf Nr. 37 versteckt sich ein privates Schreib- und Rechenmaschinenmuseum (siehe unten). Bald erreichen wir das Amtshaus Favoriten, dessen Backsteinbau (1883) an England erinnert.Gleich linker Hand befindet sich am Keplerplatz die Kirche zum Hl. Johannes Ev. (Neorenaissance, 1872-76; 2014 in restauro). Der nahe Zürcher Hof (Laxenburger Str. 49-51) wurde aufgrund der Schweizer Nachkriegshilfe 1949 so benannt und stammt aus 1927-28 (Schönthal und Hoppe). Wir begeben uns nun in die Fußgängerzone Favoritenstraße stadtauswärts, passieren auf Nr. 118 das ungewöhnliche Domenighaus (ursprünglich Bankgebäude) von 1979 und erreichen vorbei am Viktor-Adler-Markt bald den Reumannplatz (U1) - Zur Linken das Amalienbad (1926, später Jugendstil, Schmalhofer und Nagel), zur Rechten der legendäre Eissalon Tichy, im Park ein Antifaschismus - Denkmal. Wir folgen rechts der Davidgasse und erreichen den Arthaberplatz und -park, in welchem ein Jugendstil - Denkmal (1906) an den Textilfabrikanten und Mäzen Rudolf von Arthaber erinnert. Nun über die Schröttergasse zurück ostwärts und rechts in die Ettenreichgasse: Auf Nr. 22 gedenken zwei Mosaikinschriften des Fleischermeisters Ettenreich, der 1853 ein Attentat auf Kaiser Franz Joseph I. vereitelte und dafür in den Adelsstand versetzt wurde (zum Dank wurde die Votivkirche in 1090 errichtet.). Visavis in die kurze Gellertgasse zur bereits sichtbaren monumentalen Antonskirche auf dem gleichnamigen Platz - "der Dom von Favoriten" erinnert an die berühmte Antoniuskirche von Padua und wurde 1896-1901 erbaut (neoromanisch - byzantinisch, Franz von Neumann; im Zweiten Weltkrieg stark zerstört, bis 1961 wieder aufgebaut). Ein spektakulärer Blick ergibt sich aus der südlich gelegenen Wirerstraße. Südlich der Kirche sind die Wohnhausanlagen aus der Nachkriegszeit vielerorts mit bemerkenswerten Schmuckelementen verziert, z. B. Wirerstraße 7-13 (Schmetterlingswiese), Trostgasse 18 (Raben à la Paul Flora) oder Trostgasse 22 (Weltgeschichte von der Urzeit bis in die Gegenwart als Mosaik). Die Troststraße führt zurück auf die Favoritenstraße, rechts und stadtauswärts weiter; vor Nr. 175 steht eine Kopie des Beschornerkreuzes (Original 1679 nach der Pest gestiftet, Dreifaltigkeitssäule). Links Schleiergasse, links Patrubangasse zum Eisenstadtplatz mit einigen bemerkenswerten Hausfassaden. Nun nordostwärts durch die Wohnhausanlage und den Alfred-Böhm-Park auf die Laaer-Berg-Straße, welcher wir stadtauswärts folgen. Wir überqueren die A 23 und biegen links in die Urselbrunnengasse ein - Reihenhäuser und Schrebergärten führen zum Laaer Wald und rechts zum "Böhmischen Prater"; hier lohnt ein Bummel vorbei an alten Fahrgeschäften und stimmungsvollen Lokalen. Ebenso lohnt der Besuch des wieder aufgeforsteten Laaer Waldes (vgl. Stadtwanderweg 7 und 13) nebenan. Am Otto-Geßler-Platz rechts und nun immer entlang des Waldrandes südwärts (Wald- und Wiesenweg) erreichen wir den Klemens Dorn - Weg, der uns zur Bitterlichstraße führt; immer wieder Ausblicke Richtung 11. Bezirk. Die Burgenlandgasse führt südostwärts zur Filmteichstraße und zum Nordrand des ehemaligen WIG 74 - Geländes, nunmehr Laaer - Berg - Park. Links die Filmteichstraße entlang bis zu einer Musterhaus - Siedlung (Blick zum Zentralfriedhof), von dort rechts in den Kurpark, vorbei an einem Mostbauernhof, nun immer südwärts und bergab bis zum Kurzentrum und zur Therme Oberlaa samt Kurkonditorei. U1 - Endstation. Seit 1999 steht ein Puschkin - Denkmal in der Nähe der Therme (Geschenk von Moskau). Kurz ostwärts, dann rechts mittels Unterführung unter der Bahn hindurch und über die Kästenbaumgasse in den ländlichen Ortskern von Oberlaa zum Oberlaaer Platz: Die Pfarrkirche St. Ägyd stammt aus 1746, Hausnummer 2 gar aus der Zeit um 1690, erwähnenswert auch Kriegerdenkmal und Nepomukstatue. Oberlaaer Straße ostwärts, rechts Johann-Friedl-Gasse und links nun den Liesingbach entlang stadtauswärts (auch Radweg, Stadtwanderweg "Rund um Wien"). In Unterlaa auf der Brücke erneut eine Nepomukstatue, 500 Meter weiter ostwärts über die Klederinger Straße erreichen wir die Filialkirche Hl. Johannes der Täufer, wohl die älteste Kirche im Wiener Raum (auf Römerfundamenten in karolingischer Zeit erbaut, Ausgrabungen) - Gehzeit bis hierher ca. 3 3/4 h. Über Unterlaa und Oberlaa führt der Weg nun zurück westwärts in den Bezirksteil Rothneusiedl, "Schummler" fahren mit der Buslinie 17A bis zum Stockholmer Platz (Per Albin - Hansson - Siedlung), Hartgesottene nehmen Unterlaaer Straße - Oberlaaer Straße immer westwärts (oder schöner den Liesingbach entlang) bis zur Himberger Straße (rechts abbiegen). In der Per Albin Hansson - Siedlung Ost befindet sich das Bezirksmuseum (Ada-Christen- Gasse 2B), der Westteil wurde 1947-55 errichtet und erinnert an die schwedische Hilfe nach dem Zweiten Weltkrieg. Brantinggasse und Fingergasse führen nordostwärts zum Holeyplatz mit der Pfarrkirche Hl. Franz von Sales, daneben auch eine Evangelische Kirche. Weiter westwärts und mittels Rampe über die Südosttangente wenden wir uns nun dem Wienerberg zu: Im Grünbereich immer geradeaus in Westrichtung halten, links von uns eine Kleingartensiedlung. Unser Fußweg mündet in die Heubergstättengasse. Wir überqueren die Laxenburger Straße und erreichen über Sibeliusstraße - links Bleigasse - rechts Wienerfeldgasse die unauffällige Salvatorkirche am Wienerfeld (erbaut 1977-79 von Johannes Spalt, Glasbeton, Holz). Wir überqueren die Neilreichstraße bei der nahen Ampel und begeben uns nun in das Erholungsgebiet Wienerberg. Unser Weg beschreibt einen Bogen nach rechts und führt nordwärts Richtung Stefan Fadinger - Platz. Blick auf die ehemaligen Ziegelteiche, schöne Ansicht unserer nächsten Ziele: Twin Tower, Wasserturm und Karmelkirche. August-Forel-Straße und Ernst-Ludwig-Straße führen zum Stefan-Fadinger-Platz: Hier befindet sich die Betonkirche Maria vom Berge Karmel (erbaut 1928-42, nach schweren Kriegsschäden umgestaltet, bis 2003 Karmeliterkirche, nunmehr verschenkt an die Orthodoxe Kirche). Nunmehr auf der Raxstraße westwärts und bei der Endstelle der LInie 1 rechts in die Windtenstraße zum längst sichtbaren Wasserturm, einem Bezirkswahrzeichen (1899 in Betrieb, 67m hoch, Spitzname "Sidol - Flaschl"). Die Windtenstraße führt gleich zum nächsten Höhepunkt und Wahrzeichen, der berühmten Spinnerin am Kreuz auf der Triester Straße. Von der Straße Zur Spinnerin schöner Fernblick auf den mächtigen DC Tower (1220 Wien). Die gotische Bildsäule "Spinnerin am Kreuz" wurde 1451/52 von Puchsbaum errichtet, des öfteren renoviert und ist 16 m hoch; hier befand sich einst über Jahrhunderte die Galgen - Richtstätte. An die damit verbundene Sage erinnert ein Relief auf Triester Straße 85, bemerkenswert auch der nahe George Washington - Hof (1927-30) und das Wasserschloss am Wienerberg, sowie der moderne weit sichtbare Twin Tower am Wienerberg. Wir gehen weiter die Triester Straße stadteinwärts, links von uns das Kaiser Franz Joseph - Spital, bis wir rechts in die Quaringasse einbiegen: Der Quarinhof (Nr. 16) stammt aus 1924. Links Braunspergengasse - rechts Troststraße - links Gußriegelstraße - rechts Hardtmuthgasse - links Bernhardstalgasse zum Belgradplatz: Von der ehem. Fabrik Heller (Belgradplatz 3-5, Infotafel) gingen einst die Wiener Zuckerl in alle Welt; schönes Sonnenmosaik in der Nähe (Davidgasse 76-80). Die Bernhardstalgasse führt weiter in die Buchengasse: auf Nr. 139 das Mosaik "Pflanzen und Gestirne" (Wolfgang Hutter, 1958), aus demselben Jahr stammt der abstrakte Brunnen von Wander Bertoni visavis der Kirche "Königin des Friedens" (1934-35, Robert Kramreiter). Sehenswert ist auch der Mosaikobelisk mit Tieren Ecke Gußriegelstraße - Rotenhofgasse. Wir gehen weiter auf der Quellenstraße westwärts bis zur Knöllgasse, sodann rechts und entlang der Straßenbahn, die sich hier in den Untergrund begibt, bis zum Eingang des Evangelischen Friedhofs in der Triester Straße 1. Die Friedhofskapelle geht auf Theophil Hansen zurück (1858-60). Rechts Gudrunstraße - links Neilreichgasse - rechts Dampfgasse: hier befindet sich der Pölzerhof (1926-27), visavis der weitläufige Waldmüllerpark (seit 1923, ehemals Matzleinsdorfer Friedhof), auffällig auch der Kindergarten (1923) in der Herzgasse. Rechts in die Landgutgasse, ein kurzer Abstecher in die nahe Alxingergasse führt zur Pfarre zur Allerheiligsten Dreifaltigkeit (Nr. 2, einst SVD - Kloster, nun Institut Neulandschulen). Nun über Landgutgasse und links Laxenburger Straße zurück zum Hauptbahnhof.
Stützpunkt
Natürlich eine rein subjektive Auswahl ohne Anspruch auf Vollständigkeit!!!
Zahlreiche Einkehrmöglichkeiten im Hauptbahnhof, in der Favoritenstraße oder im Böhmischen Prater.
Kombinationsmöglichkeiten
Bezirks - Kulturwanderwege 3, 4, 5, 11, 12, 23; Stadtwanderweg 7 (Laaer Berg) Stadtwanderweg 10 / Etappe 4 (Rund um Wien) - vgl. Alpintouren.at Stadtwanderweg 13 (Wien von Nord nach Süd) - vgl. Alpintouren.at
Karten
Wiener Stadtpläne aller Maßstäbe Favoriten - Faltplan der Reihe "24h für Wien Bezirkspläne" (jährlich neu aufgelegt, als Postwurfsendung im Herbst verteilt) mit Beschreibung des Kulturwanderweges; Infos unter www.bohmann-verlag.at. Eine Box mit allen 23 Plänen kann käuflich erworben werden.
Beschilderung
keine
Literatur
Christine Klusacek, Kurt Stimmer: Favoriten – zwischen gestern und morgen, Mohl Verlag, Wien 2005, ISBN 3-901761-38-1
Bemerkung
Eine Fahrt mit der Buslinie 17 A vom Brückenwirt bis zum Stockholmer Platz / Per Albin - Hansson - Siedlung erspart ca. 3/4 h Gehzeit (ohne Höhepunkte) durch Oberlaa und Rothneusiedl.
Bezirksmuseum Favoriten: 1100 Wien, Ada-Christen- Gasse 2B, Tel. 689 81 93, Infos unter 810 61 86 sowie 0676/440 65 68, Do 16-19h (ausgenommen Feiertage). Österreichisches Privatmuseum für Schreib- und Rechenmaschinen: 1100 Wien, Laxenburger Straße 37, Infos und Führungen unter 01 /603 13 62 DW 13 zu den Bürozeiten.