U3 - Station Volkstheater am Dr. Karl Renner - Ring (Bellaria)
Längengrad: 16,3598372999 Breitengrad: 48,2066662
Anreise / Zufahrt
Mit den U-Bahnlinien U2 oder U3 bzw. mit den Straßenbahnen D, 1, 2, 46, 49, 71 oder dem Autobus 48A zur U3 - Station Volkstheater am Dr. Karl Renner - Ring (Bellaria).
Charakteristik
Abwechslungsreicher Rundweg auf der Wiener Ringstraße und ihrer Umgebung gegen den Uhrzeigersinn; überraschend viel Grün!
Wir beginnen unseren Bummel über die Ringstraße und ihre Umgebung mit dem Parlamentsgebäude (1874-83 in Neoklassizismus von Theophil Hansen errichtet; seine Büste befindet sich rechts außen neben dem Vestibül): Die Parlamentsrampe zieren je vier Sitzstatuen antiker Historiker: zur Linken die Griechen Thukydides, Xenophon, Polybios und Herodot, zur Rechten die Römer Tacitus, Livius, Sallust und Caesar. Vor dem Parlament erhebt sich der Pallas Athene - Brunnen (erbaut erst 1898 - 1902). DAS PARLAMENT WIRD BIS AUF WEITERES RESTAURIERT! Wir begeben uns nun in den angrenzenden Grete Rehor - Park (1. weibliche Ministerin Österreichs), am Ring steht seit 1928 das Republikdenkmal zur Erinnerung an den 12.11.1918 und die Ausrufung der Republik. Im Park schöne Blicke auf die Seitenfront des Parlaments (Karyatiden - Säulen) und ein Denkmal für F. X. Gabelsberger, einen Pionier der Stenographie. Im Hintergrund befindet sich der Justizpalast am Schmerlingplatz (1875-81, Neorenaissance), der eine wichtige Rolle im Jahre 1927 spielte (Justizpalastbrand). Vom Leopold Gratz - Platz schöner Blick durch die Reichsratsstraße zum Rathaus, im Park am Schmerlingplatz steht ein Denkmal für den Dramatiker Ludwig Anzengruber (1905) und seit 1983 der Grundstein für ein nicht realisiertes Denkmal für Jan Sobieski... Wir gehen zurück zum Ring und zum Palais Epstein mit wechselvoller Geschichte (heute Parlamentsbüros, Demokratiewerkstatt, einst Stadtschulrat für Wien und Sowjetische Kommandantur,...) An den Fassaden Tafeln für den Schulreformer Otto Glöckel und Leon Zelman (auf der Seite). Nun weiter auf dem Burgring zum Maria Theresien-Platz mit dem Natur- und Kunsthistorischen Museum (jeweils ein Extratag für die Besichtigung nötig!) - 1889 bzw. 1891 eröffnet, Architekten Hasenauer und Semper. Das Monumentaldenkmal für Maria Theresia und ihren Stab schuf Caspar von Zumbusch (1888). Wir überqueren die Ringstraße und erreichen durch das Burgtor (Grabmal des Unbekannten Soldaten - "Heldendenkmal") den geschichtsträchtigen Heldenplatz mit den Denkmälern für Prinz Eugen (vor der Neuen Burg) und Erzherzog Karl, den Sieger von Aspern über Napoleon. Der Trakt der Neuen Burg wurde Ende des 19. Jhdts. begonnen, geplant war auch ein gespiegelter zweiter Trakt vis-a-vis - weil es dazu nicht kam, genießen wir die Aussicht auf Rathaus und Volksgarten. In der Neuen Burg befinden sich die Österr. Nationalbibliothek und einige Museen (siehe unten). Wir begeben uns weiter auf den Opernring und statten dem Burggarten mit dem Mozartdenkmal einen Besuch ab. Das Denkmal von V. Tilgner stand ursprünglich vor der Albertina und wurde 1953 hierher versetzt. Direkt am Ring steht das Denkmal für Goethe. Wir überqueren den Ring erneut und gehen über den Robert-Stolz-Platz (Der Operettenkomponist wohnte hier, Tafel am Eckhaus Elisabethstraße) auf den Schillerplatz (Denkmal für den Dichter). Im Park am Schillerplatz Denkmäler für F. Werfel, J. Weinheber, N. Lenau und A. Grün. Dahinter befindet sich die Akademie der Bildenden Künste mit sehr sehenswerter Gemäldegalerie. Über die Makartgasse (Stele für Otto Wagner) erreichen wir den Getreidemarkt und erblicken das golden leuchtende "Krauthappel" der Wiener Secession (1897/98 von J. M. Olbrich, Beethovenfries!); davor steht die Marc - Anton - Gruppe (Strasser, 1899). Hinter dem ehemaligen Verkehrsbüro befindet sich der Bärenmühldurchgang, dessen Name an eine Altwiener Sage gemahnt (www.sagen.at). Verkehrsumtost erreichen wir die Grünflächen an der Friedrichstraße (Richtung Karlsplatz), die Denkmäler für L. Zamenhof (Esperanto) und den Volksschauspieler Alexander Girardi trotzen dort dem Verkehr. Über die Operngasse erreichen wir wieder den Ring und bewundern die Wiener Staatsoper (Sicardsburg / Van der Nüll, 1861 - 69 im Stil der Neorenaissance). Ecke Kärntner Ring / Operngasse befand sich einst die erste Wiener Verkehrsampel (1926). Über die Kärntner Straße stadtauswärts links in die Bösendorferstraße, Nr. 3 erinnert an den Architekten Adolf Loos. Schnell erreichen wir das Künstlerhaus (1865-68), daneben erhebt sich das Musikvereinsgebäude (eröffnet 1870) mit dem nicht nur aufgrund der Philharmoniker - Neujahrskonzerte weltberühmten goldenen Saal. Jenseits der Straße grüßt der verkehrsreiche Karlsplatz mit der Karlskirche und dem Stadtbahnpavillon (4. Bezirk, siehe dort). Wir erreichen über die Canovagasse (Hotel Imperial) den Schwarzenbergplatz mit seinem Reiterdenkmal (1867); der Hochstrahlbrunnen (1873) steht bereits im dritten Bezirk. Nicht vergessen dürfen wir allerdings auch die Ringstraßenpalais aus der Gründerzeit am Kärntner Ring und Schubertring. Vom Schwarzenbergplatz biegen wir links in die Lothringerstraße ein, passieren den Beethovenplatz (Denkmal für den Musiker; Akademisches Gymnasium mit zahllosen Gedenktafeln für prominente, aber auch für vertriebene Schüler bzw. Schulabgänger) und gehen durch die Kantgasse links in die Johannesgasse. Das Konzerthaus und der Wiener Eislaufverein befinden sich bereits im dritten Bezirk (siehe dort). Ecke Schubertring / Johannesgasse befindet sich der Kursalon Hübner (1865-67, Neorenaissance). Nun lohnt ein ausgedehnter Aufenthalt im Stadtpark (eröffnet 1862) mit dem berühmten Johann Strauß - Denkmal und zahlreichen weiteren Denkmälern. Wir durchqueren den Park in seiner Länge parallel zur Ringstraße und erreichen die Weiskirchnerstraße, den Dr. Karl Lueger - Platz (Denkmal für den Wiener Bürgermeister) und den Stubenring; hier befindet sich das Museum für Angewandte Kunst. Wir gehen nun den Stubenring weiter Richtung Donaukanal und passieren dabei die Hochschule für Angewandte Kunst, den Georg Coch - Platz mit dem Postsparkassengebäude (Otto Wagner, 1904-06; einst befand sich auf diesem Areal die Kaiser Franz Joseph - Kaserne; sehenswert auch das Eckhaus zum Ring) und vis-a-vis das ehemalige Kriegsministerium mit dem Denkmal für Feldmarschall Radetzky - hier sind noch heute mehrere Ministerien untergebracht. Am Julius Raab - Platz erreichen wir den Donaukanal und biegen links in den Franz-Josefs-Kai ein. Die Wiener Urania (Ende 19. Jh.) steht heute für Astronomie, Volksbildung und ein Puppentheater. Rasch erreichen wir den Schwedenplatz; beim Theater am Kai erinnert ein Relief an die Sage "Küss den Pfennig". Vom benachbarten Morzinplatz erblicken wir die Ruprechtskirche; am Platz selbst befand sich einst das Hauptquartier der GESTAPO (Gedenkstein). Wir wandern weiter den Kai entlang und damit den Donaukanal stromaufwärts, Gedenktafeln erinnern an Hermann Broch (Nr. 37) und Martin Buber (Nr. 45). Der markante Ringturm steht bereits an der Ecke zum Schottenring, wurde 1953-55 erbaut und misst insgesamt 93m. Wir biegen in den Schottenring ein und begeben uns auf den eher ruhigen Deutschmeisterplatz, hinter dem sich die eindrucksvolle Roßauer Kaserne erhebt. Die Hausfassade Schottenring 23 verdient eingehende Bewunderung, ehe wir das ehemalige Börsegebäude am Schottenring 16 erblicken (1877, Theophil Hansen; seit 2001 befindet sich die Börse im Palais Caprara-Geymüller in der Wallnerstraße). Weiter am Schottenring bis zum Verkehrsknotenpunkt Schottentor, von den Wienern liebevoll "Jonasreindl" genannt - die Votivkirche steht schon im 9. Bezirk (siehe dort), wir wenden uns dem Universitäts-Hauptgebäude zu. Das Ringgebäude wurde 1877-84 von H. von Ferstel erbaut (Neorenaissance), ein Blick in den ruhigen Ehren- und Arkadenhof lohnt sich (zahllose Denkmäler für Wissenschaftler,...); vis-a-vis erhebt sich das Denkmal für den Wiener Türkenbelagerungs - Bürgermeister Liebenberg vor der Mölkerbastei, dahinter seit 2018 ein Denkmal für die Wiener Trümmerfrauen nach dem Zweiten Weltkrieg. Wir erreichen den Rathauspark und -platz und statten noch der Felderstraße einen Besuch ab: In der Arkade (Hausnr. 8) steht der "Mann in Eisen", eine Erinnerung an den Ersten Weltkrieg, darüber ein Gedicht von Ottokar Kernstock. Das neue Wiener Rathaus wurde 1872-1883 im Stil der Neogotik von Friedrich von Schmidt errichtet; auf der Spitze des 98m hohen Turmes steht der Rathausmann (3,5m hoch), eine Kopie kann links des Haupteinganges bewundert werden. Der Rathausplatz ist Rahmen für zahlreiche Veranstaltungen im ganzen Jahr (Eistraum, Freilichtkino, Christkindlmarkt, u.v.m.) und wird von Statuen historischer Persönlichkeiten gesäumt; auch im Rathauspark zahlreiche weitere Denkmäler, z . B. Büste für Karl Renner Ecke Stadiongasse. Das Burgtheater auf der anderen Ringseite wurde 1888 eröffnet (Semper / Hasenauer). Ein Spaziergang durch den idyllischen Volksgarten mit dem Theseustempel im Zentrum und weiteren Denkmälern (Kaiserin Elisabeth, Grillparzer, Julius Raab am Außengitter zum Ring zu) beschließt unseren Ringrundweg beim Ausgangspunkt.
Stützpunkt
Natürlich eine rein subjektive Auswahl ohne jeglichen Anspruch auf Vollständigkeit!!!
Bezirks - Kulturwanderwege 1b (Innenstadt), 2, 3, 4, 6, 7, 8, 9 - vgl. Alpintouren.at Stadtwanderweg 13 (Wien von Nord nach Süd) - vgl. Alpintouren.at
Karten
Wiener Stadtpläne aller Maßstäbe Innere Stadt - Faltplan der Reihe "24h für Wien Bezirkspläne" (jährlich neu aufgelegt, als Postwurfsendung im Herbst verteilt) mit Beschreibung des Kulturwanderweges 1b; Infos unter www.bohmann-verlag.at. Eine Box mit allen 23 Plänen kann käuflich erworben werden.
Beschilderung
keine
Literatur
B. Dmytrasz, Die Ringstraße. Eine europäische Bauidee (Amalthea Wien 2014), ISBN 978-3-85002-588-1
Bemerkung
Die Gehzeit versteht sich relativ gemütlich und ohne jegliche Innenbesichtigungen. Für Touristen gibt es auch eine (gelbe) Vienna Ring Tram (tägl. 10 - 17.30h ab Schwedenplatz im Uhrzeigersinn, jeweils zur halben und vollen Stunde; Extrafahrkarten nötig). 2015 feierte die Wiener Ringstraße ihr 150 Jahr - Jubiläum!
Parlament: 1010, Dr. Karl - Renner - Ring 3, www.parlament.gv.at/ Naturhistorisches Museum: 1010, Burgring 7, Tel. 01 521770, www.nhm- wien.ac.at Kunsthistorisches Museum: 1010, Maria-Theresien-Platz, Tel. 01 52524, www.khm.at Neue Burg (Rüstkammer, Ephesos, Musikinstrumente): 1010, Heldenplatz, Tel. 01 525240, www.khm.at Österreichische Nationalbibliothek (Papyrusmuseum): 1010, Heldenplatz, www.onb.ac.at Weltmuseum (vormals Völkerkundemuseum): 1010, Heldenplatz, Tel. 01 534 30 – 5052, www.weltmuseumwien.at Haus der Geschichte Österreich (ab 13. 11. 2018 geöffnet!): Tel. 01 53410805, www.hdgoe.at Akademie der Bildenden Künste - Gemäldegalerie: 1010, Schillerplatz 3, Tel. 01 588161818, www.akademiegalerie.at Wiener Secession: 1010, Friedrichstraße 12, Tel. 01 587 53 07, www.secession.at Staatsoper: 1010, Opernring 2, Tel. 01 51444-2250, www.wiener-staatsoper.at Musikverein: 1010, Musikvereinsplatz 1, Tel. 01 5058190, www.musikverein.at Museum für Angewandte Kunst (MAK): 1010, Stubenring 5, Tel. 01 711360, www.mak.at Rathaus: 1010, Friedrich-Schmidt-Platz 1, Tel. 01 52550, www.wienerrathaus.at Burgtheater: 1010, Universitätsring 2, Tel. 01 514444140, www.burgtheater.at