Mit den Ringlinien D, 1, 2, 62, 65, 71, der U-Bahnlinie U1 (Karlsplatz, Ausgang Oper) oder der Badner Bahn zur Staatsoper am Kärntner Ring.
Charakteristik
Abwechslungsreicher Rundweg zu allen "Highlights" des 1. Wiener Gemeindebezirks (innerhalb der Ringstraße; Ring und Umgebung: siehe Weg 1a unter Alpintouren)
Wir beginnen unseren Altstadtbummel neben der Staatsoper (siehe Weg 1a) am Karajan - Platz. Wir begeben uns in die Fußgängerzone Kärntner Straße (links von uns das legendäre Hotel Sacher, erster Blick auf den Steffl), interessant Nr. 41 (Palais Esterhazy, ursprüngl. Mitte 17. Jh.) und die Malteserkirche (Nr. 37); durch die kurze Donnergasse links erreichen wir den Neuen Markt mit dem Providentiabrunnen von G. R. Donner (1737-39), bemerkenswert auch einige Häuser, z. B. das barocke Bürgerhaus auf Nr. 14. Richtung Tegetthoffstraße befindet sich die Kapuzinerkirche mit der berühmten Kaisergruft (zuletzt wurde 2011 Otto von Habsburg hier beigesetzt). Mit wenigen Schritten erreichen wir den Helmut-Zilk-Platz und den Albertinaplatz, der vom Antikriegs- und Faschismusdenkmal Hrdlickas (1988) eingenommen wird - 1945 wurde der an dieser Stelle stehende Philipphof bei einem Bombenangriff zerstört, wobei ca. 300 Menschen ums Leben kamen. Wir wenden uns der Albertina, der wohl bedeutendsten Graphischen Sammlung weltweit zu: Am Fuß der Rampe befindet sich der Danubiusbrunnen, auf der Rampe das Reiterdenkmal für Erzherzog Albrecht (1899) und das moderne Flugdach (2007). Im Haus ist auch das österreichische Filmmuseum untergebracht, vis-a-vis erblicken wir erneut die Staatsoper. Hier lohnt ein kurzer Abstecher in den nahen Burggarten - beim Eingang eine Statue des Predigers Abraham a Sancta Clara, im Garten das Palmen- bzw. Schmetterlingshaus, mehrere Denkmäler (Mozart Richtung Ring hin) und schöne Blicke auf die Neue Burg, die Albertina und die Augustinerkirche. Zurück und in die Augustinerstraße, zur Rechten erhebt sich das Palais Lobkowitz (2. Hälfte 17. Jh., heute Theatermuseum). Ecke Spiegelgasse / Gluckgasse erinnert eine Gedenktafel an eine mittelalterliche Hinrichtung. Unser nächstes Ziel ist die sichtbare Augustinerkirche, bis 1918 kaiserliche Hofpfarrkirche: Hier fanden viele Trauungen der kaiserlichen Familie statt. Sehenswert die Herzgruft der Habsburger, das Grabdenkmal für Erzherzogin Marie Christine (rechts, Canova, 1805) und ein Altar für den seligen Kaiser Karl I. (rechts). An der Außenwand Tafel für Jan Sobieski. Ein Abstecher bringt uns nun in die Dorotheergasse, hier befinden sich die beiden Evangelischen Kirchen AB und HB, das Auktionshaus Dorotheum ("Pfandl") und das Jüdische Museum im Palais Eskeles. Wieder retour erreichen wir den malerischen Josefsplatz, welcher von der Spanischen Hofreitschule, der Nationalbibliothek (Prunksaal), den Redoutensälen der Hofburg (Brand 1992), dem Palais Pallavicini (Tanzschule Elmayer) und dem Palais Palffy (Phantasten - Museum) gebildet wird: Das Reiterdenkmal für Josef II. entstand 1795-1807. Beim Durchgang befindet sich die Stallburg, hier wohnen die Lipizzaner. Über die Stallburggasse erreichen wir mit wenigen Schritten den Michaelerplatz und bewundern die Michaelerkirche (urspr. eine der ältesten Kirchen Wiens, sehenswerte Gruft), das einst umstrittene Looshaus ("Haus ohne Augenbrauen", Nr. 3), die Ausgrabungen (römische Legionslagervorstadt Canabae) und das Michaelertor der Hofburg. Die Besichtigung des Hofburg- Komplexes würde wohl einen Extratag in Anspruch nehmen (Schatzkammer, Sisi, Silberkammer, Appartements,..); wir gehen unter der Michaelerkuppel in den Burghof (Denkmal für Kaiser Franz I., Schweizertor), werfen einen kurzen Blick auf den benachbarten Heldenplatz (siehe 1a) und wenden uns sodann, vorbei am Amtssitz des Bundespräsidenten (Leopoldinischer Trakt), dem Ballhausplatz zu. Hier befindet sich das Bundeskanzleramt (1717-19, Hildebrandt) vis-a-vis der Amalienburg, sowie ein Denkmal für die Verfolgten der NS-Militärjustiz (2014); Richtung Minoritenplatz schließt das Haus-, Hof- und Staatsarchiv an. Entlang des Volksgartens führt die Löwelstraße zur Rückseite des Burgtheaters (siehe 1a), rechts in die Bankgasse (Palais Liechtenstein, Ungarische Botschaft), sodann rechts durch die Petrarcagasse auf den Minoritenplatz: Rund um die Kirche (Kopie von da Vincis Abendmahl mit bewegter Geschichte, die Turmspitze fiel der Zweiten Türkenbelagerung zum Opfer) Denkmäler für Rudolf von Alt, Franz von Assisi, Cl. Maria Hofbauer, Leopold Figl, sowie mehrere Bundesministerien (Palais Starhemberg Nr. 5, Dietrichstein,...). Der U3-Bau förderte die Fundamente einer Ludwigskapelle zu Tage. Der blaue Stein des Muhrbrunnens in der Bruno- Kreisky-Gasse wiegt ca. 3 Tonnen und entstammt den Anden. Durch die Leopold- Figl-Gasse in die Herrengasse, auf Nr. 6-8 das "unsichtbare" erste Hochhaus von Wien (1913), auf Nr. 7 das Palais Modena (Innenministerium), auf Nr. 11 das ehemalige Niederösterreichische Landhaus (heute Palais NÖ); In der nahen Wallnerstraße 4 hat jüngst ein sehr sehenswertes "Museum der Illusionen" eröffnet. Wir halten uns weiter links und passieren das Palais Ferstel (1856-60, Café Central, Durchgang mit Donaunixenbrunnen), das Palais Porcia und das Palais Kinsky (heute Auktionshaus), das bereits an der Freyung steht. Die Teinfaltstraße links bietet einen schönen Rückblick auf die Schottenkirche. Rechts in die Schreyvogelgasse und zum "Dreimäderlhaus" (1803) am Mölker Steig - hier wähnt man sich noch im alten Wien. Wir erklimmen die Überreste der Mölkerbastei, auf Nr. 8 das Pasqualati - Haus mit Beethoven - Wohnung, unter uns ein Denkmal für die Wiener Trümmerfrauen nach dem Zweiten Weltkrieg (2018), das Liebenberg - Denkmal und die Universität am Ring visavis. Über Stufen hinunter und rechts die Schottengasse wieder zurück zum Schottenstift, begründet einst von Heinrich II. Jasomirgott (Statue an der Fassade Richtung Freyung); im Stiftshof erinnert eine Tafel an die hierorts erfolgte Gründung der ÖVP (17. 4. 1945), über der Pforte ein goldenes Benediktiner - Kryptogramm. Auf der Freyung ferner zu beachten der Austriabrunnen, das Kunstforum, das Palais Harrach (Nr. 3) und das "Schubladenhaus" (Nr. 7); zudem sehenswerter Christkindlmarkt im Advent. Richtung Naglergasse befindet sich der Heidenschuss (Türkendenkmal Ecke Strauchgasse, vgl. www.sagen.at), links führt der Tiefe Graben (Verlauf des Ottakringerbachs, Verlauf der Mauern Vindobonas) unter der Wipplingerstraße durch. Wir wenden uns jedoch rechts in die malerische Naglergasse (sehenswert z. B. Nr. 19 und 13) und gehen de facto entlang der ehemaligen Römermauer. Ein Blick nochmals rechts in den mondänen Kohlmarkt, sodann schlendern wir über den Graben, vorbei an der unterirdischen Jugendstil - Toilette und an der Peterskirche bis zur Pestsäule (1679 gelobt, 1692 vollendet). Erster Blick zum Stephansdom, Abstecher lohnen z. B. in die Habsburgergasse (Time Travel Vienna) oder erneut in die Dorotheergasse (Café Hawelka). Zurück und rechts über die Tuchlauben, vorbei an der Bognergasse; auf Tuchlauben Nr. 5 der Hochholzerhof, eine Art Potemkinsches Dorf (Fassade von 1719 original restauriert). Links in die Steindlgasse, in der Altwiener Kurrentgasse rechts Erinnerung an den Hl. Stanislaus Kostka, wir gehen weiter über den Schulhof hinter der Apsis der Kirche Am Hof vorbei (Uhrenmuseum) und erreichen den markanten Platz Am Hof - hier befand sich einst die Babenberger - Residenz. Bürgerliches Zeughaus, Nr. 11 mit vergoldeter Türkenkugel, Hauptfeuerwache und Feuerwehrmuseum, Palais Collalto (1611) verbunden mit der Kirche "Zu den neun Chören der Engel" (von ihrem Balkon wurde einst die Auflösung des Hl. Röm. Reiches verkündet, 1782 Ostersegen von Papst Pius VI.) und die Mariensäule verdienen hier nähere Betrachtung. Wenige Schritte leiten durch die Drahtgasse zum Judenplatz (Ledererhof) mit dem berührenden Holocaust - Denkmal (2000). Ein Relief (Judenplatz 2) erinnert daran, dass Pogrome auch schon weit früher stattfanden... Am Platz steht das Lessing - Denkmal, zudem befindet sich auch hier ein Jüdisches Museum. Die Böhmische Hofkanzlei (heute Verwaltungsgerichtshof, Fischer von Erlach, 1708-14) führt uns in die Wipplingerstraße, wo sich auf Nr. 6-8 das alte Rathaus mit dem Bezirksmuseum und dem Dokumentationsarchiv des österr. Widerstands befindet (urkundlich erwähnt schon im 14. Jh.); im Hof der Andromedabrunnen (Donner, 1741) und die altkatholische Salvatorkirche. Wenige Meter stadtauswärts auf die Hohe Brücke, unter uns der Tiefe Graben; sodann zurück und links durch die Schwertgasse zum Passauer Platz mit der Kirche Maria am Gestade (gotischer Turmaufsatz; Grab des Landespatrons Cl. M. Hofbauer). Dann gehen wir zurück über die Wipplingerstraße zum Hohen Markt, Wiens ältestem Platz. Hier lassen sich sehenswerte Überreste aus der Römerzeit besichtigen (Infotafel auch beim Durchgang Landskrongasse 8), der Vermählungsbrunnen (Fischer von Erlach, 1729-32) und die Ankeruhr (Figurenparade tägl. 12h) lohnen ebenfalls einen Blick. Ein kurzer Abstecher durch die Mark Aurel - Straße / Ecke Sterngasse lohnt sich: eine Statue des Kaisers befindet sich am Eckhaus, Quadersteine der ehemaligen Lagerthermen an der nahen Herzlstiege. Wir wenden uns jedoch zurück zum Hohen Markt und gehen unter der Ankeruhr über den Bauernmarkt und links über die Jerusalemstiege hinauf, vorbei am Kornhäuslturm zur Ruprechtskirche (Ausgehzentrum "Bermudadreieck"), welche die älteste Kirche Wiens (nach heutiger Bausubstanz) darstellt. In der Seitenstettengasse daneben befindet sich der Wiener Stadttempel, auf Nr. 2 erinnert eine Tafel an Adalbert Stifter. Der Rabensteig mündet in den Fleischmarkt, wir gehen kurz stadtauswärts und gleich rechts durch die Griechengasse; bemerkenswert die Hausfassade Rotenturmstraße 29. Auch hier wähnt man sich in vergangenen Zeiten: Wir biegen links in den Fleischmarkt ein, vorbei am ältesten Gasthaus Wiens (Griechenbeisl, Nr. 11; Erinnerung an den lieben Augustin) und an der Griechischen Kirche (Theophil Hansen, 1858-61); interessant auch der Schwindhof (Nr. 15) und die Hauptpost (ursprünglich Dominikanerinnenkloster). Rechts in die Postgasse, wir passieren die Ukrainische und griechisch - katholische Kirche St. Barbara (Denkmäler für den Komponisten Andri Hnatyschyn und Iwan Franko) und werfen einen Blick auf die Barockfassade der Dominikanerkirche, ehe wir in die verwinkelte Schönlaterngasse einbiegen. Hier spielt die berühmte Sage vom Basilisken (Hauszeichen und alte Inschrift), Nr. 7. erinnert an Robert Schumann. Wir riskieren einen Blick in den benachbarten Heiligenkreuzerhof (Kapelle meist versperrt) mit Tafeln für H. Qualtinger und R. Coudenhove-Calergi. Wenige Schritte durch die Jesuitengasse bringen uns auf den Ignaz-Seipel-Platz, der von der Jesuitenkirche und der Akademie der Wissenschaften flankiert wird. Am Seipel-Platz Tafel für Schubert. Die parallelen Bäckerstraße und Sonnenfelsgasse lohnen eingehendere Besichtigung aufgrund ihrer alten Bausubstanz (Höfe, Bäckerstraße 12 - Kuh mit Brillen und Puffspiel, Nr. 7 mit Renaissanceinnenhof; Sonnenfelsgasse 3 - Hildebrandthaus, ... Vom Lugeck führt ein Durchgang über die Wollzeile und durch das Erzbischöfliche Palais schließlich auf den Stephansplatz - zuvor noch ein Blick in die Domgasse zum Mozart - Haus. Der Stephansdom bräuchte alleine wohl einen halben Tag extra (Südturm mit Türmerstube, Nordturm mit Pummerin, Innenraum, Katakomben,...). Turmhöhe 137m, Baubeginn 1137, gotische Vollendung 1433 - und heute ständige Baustelle... Am Platz und an der Außenfassade Kapistrankanzel, Zahnwehherrgott (www.sagen.at), Churhaus (Nr. 3), vis-a-vis das moderne Haas - Haus (1990), neben dem Riesentor 05 (Widerstand 1945) rechts und Ellen & Brotlaib links, Fiakerstandplatz, u. v. m. Wir gehen Richtung Graben (im Untergeschoss der U-Bahn lässt sich ein Blick auf die 1978 freigelegte Virgil-Kapelle aus dem 12.Jh. werfen; auch zu besichtigen), bewundern den sagenumwobenen "Stock im Eisen" am gleichnamigen Platz (Hausecke) und marschieren links in die Singerstraße (Nr. 1 mit schöner Fassadenmalerei). Faszinierender Blick auf das Domdach durch die Churhausgasse; auf Nr. 7 befindet sich der Sitz des Deutschen Ordens mit sehenswerter Schatzkammer. Singerstraße 16 (Palais Neupauer-Breuner, 1716) verdient auch eine Erwähnung. Beim Palais Rottal (Singerstraße 17, heute Volksanwaltschaft) rechts und wenige Schritte zum malerischen Franziskanerplatz mit Kirche (Renaissance mit gotischen Elementen) und Brunnen. Weiter durch die schmale filmkulissenartige Ballgasse in die Rauhensteingasse (Tafel - Mozart starb im Vorgängerhaus) und links in die Himmelpfortgasse. Himmelpfortgasse 8 markiert das Winterpalais des Prinzen Eugen, heute Finanzministerium, jüngst restauriert und öffentlich zugänglich gemacht. Nr. 13 erinnert mit einer Tafel an Ferenc Rakoczi (Palais Erdödy - Fürstenberg). Wir biegen rechts in die Seilerstätte ein, passieren das Ronacher - Etablissement (heute Musical - Bühne), die Ursulinenkirche Ecke Johannesgasse (Tafel für Cl. M. Hofbauer) und erreichen das "Haus der Musik" (siehe unten). Kurz zurück und rechts in die Annagasse, wo wir noch der Kirche St. Anna (von den Jesuiten 1715 barockisiert) einen Besuch abstatten. Vis-a-vis (Nr. 14) das nette Haus "Zum blauen Karpfen". Die Annagasse mündet in die Kärntner Straße, der wir links zum Ausgangspunkt folgen. Nettogehzeit zwischen 3 1/2 - 4 Stunden, ohne Besichtigungen.
Stützpunkt
Natürlich eine rein subjektive Auswahl ohne jeglichen Anspruch auf Vollständigkeit!!!
Zahlreiche Einkehrmöglichkeiten im Bereich Kärntner Straße, Rotenturmstraße (sog. "Bermudadreieck" rund um die Ruprechtskirche) und Seilerstätte.
Kombinationsmöglichkeiten
Bezirks - Kulturwanderwege 1a (Am Ring), 2, 3, 4, 6, 7, 8, 9 - vgl. Alpintouren.at Stadtwanderweg 13 (Wien von Nord nach Süd) - vgl. Alpintouren.at
Karten
Wiener Stadtpläne aller Maßstäbe Innere Stadt - Faltplan der Reihe "24h für Wien Bezirkspläne" (jährlich neu aufgelegt, als Postwurfsendung im Herbst verteilt) mit Beschreibung des Kulturwanderweges 1b; Infos unter www.bohmann-verlag.at. Eine Box mit allen 23 Plänen kann käuflich erworben werden.
Beschilderung
keine
Literatur
Dehio Wien. I. Bezirk - Innere Stadt (Horn - Wien 2003), ISBN 3-85028-366-6
Bemerkung
Die Gehzeit versteht sich relativ gemütlich und ohne längere Innenbesichtigungen.