Am besten öffentlich mit der U-Bahnlinie U 6 vom Bahnhof Floridsdorf (Schnellbahn, Straßenbahnen, Busse, ÖBB) oder von Siebenhirten zur Station "Neue Donau".
Charakteristik
Abwechslungsreicher, recht langer Rundweg zu allen "Highlights" des 21. Wiener Gemeindebezirks.
durchgehend asphaltierte Gehsteige (außer bei kurzen Abschnitten im Wald bzw. Park)
Wegbeschreibung / Routenverlauf
Zunächst genießen wir den Rundblick von der Nordbahnbrücke über die Neue Donau: Jenseits der Donau in Brigittenau der MillenniumsTower, in Donaustadt der Donauturm und die Donauplatte mit dem DC-Tower, vor uns die Silhouette des Islamischen Zentrums, im Norden der FloridoTower. Wir halten uns bei der Station der U6 rechts und erreichen die Arbeiterstrandbadstraße, passieren rechter Hand das Islamische Zentrum Am Bruckhaufen und erreichen bald das Angelibad an der Alten Donau. Links führen Birnersteig und Mühlschüttelsteig über den alten Donauarm, schöne Ausblicke Richtung Donaufeld (St. Leopold) und zurück zum Donauturm. Nun links weiter (An der Oberen Alten Donau, Bootsvermietung Seepferdchen), ehe wir am Broßmannplatz rechts in die Freytaggasse einbiegen, welche unter dem markanten Paul-Speiser-Hof (1929-32) hindurchführt. Beim Hallenbad Floridsdorf erreichen wir die Franklinstraße, links zum nahen Bahnhof Floridsdorf und zum Franz-Jonas-Platz; interessante Installation Ecke Gymnasium / Fahrbachgasse. Im Bahnhof erinnert eine goldene Gedenktafel an die erste Eisenbahnlinie Österreichs von Floridsdorf nach Deutsch-Wagram. Nun in nördlicher Richtung zum nahen, versetzten Pius-Parsch-Platz mit der neuen Floridsdorfer Pfarrkirche (St. Josef, vormals St. Jakob, 1936-38, von Robert Kramreiter); markante Apostelfiguren an der Fassade, rechts neben der Kirche erinnert ein Mosaik an den Vorgängerbau St. Jakob. Weiter nordwärts Schleifgasse - links Weisselgasse - rechts Brünner Straße zum nahen Floridsdorfer Markt, an dem sich die Hauptfassade des Schlingerhofes erhebt (1924-26, Glaser & Scheffel); hier gibt es ein kleines Marktamtsmuseum und Richtung Pitkagasse rechts eine Gedenktafel zur Erinnerung an den Februar 1934. Rechts Nordbahnanlage - links Angerer Straße - rechts Freytaggasse: Am jetzigen Ramada-Hotel erinnert eine Tafel an die früher an dieser Stelle stehende Synagoge. Links bringt uns die Schloßhofer Straße Richtung Bezirksteil Mühlschüttel / Donaufeld, rechts durch die Bentheimer Straße, sodann links durch die Kahlgasse zum ruhigen Kinzerplatz mit der riesigen Donaufelder Pfarrkirche St. Leopold (drittgrößte Kirche Wiens, dritthöchster Kirchturm Wiens mit 96m, erbaut 1905-14 nach Plänen von Franz von Neumann). Auffallend auch der Kluger - Hof (Kinzerplatz 24), der Pfarrhof (Nr. 19) und an der östlichen Platzseite der Bieler-Hof (Nr. 10-11). Die Theodor-Körner-Gasse bringt uns zur Donaufelder Straße, rechts weiter und über die Bessemergasse links in lockerer verbautes Gebiet - wir folgen nun rechts dem Satzingerweg in seiner ganzen Länge. Am Donaufeld taucht rechter Hand erneut der Donauturm auf, wir erreichen bald das große Gelände der Veterinärmedizinischen Universität (Koppeln und Stallungen, Besattelungsmuseum siehe unten). Ecke Josef-Baumann-Gasse erinnert ein Denkmal an den Fußballverein Vorwärts XXI. Hier wenden wir uns nordwärts und erreichen bald die vielbefahrene Kreuzung Leopoldauer Straße - Siemensstraße - Eipeldauer Straße. Rechts beginnt der angerförmige, langgezogene Leopoldauer Platz, das Zentrum des Dorfes Leopoldau. Hier lohnt es sich umzusehen, mehrere bemerkenswerte Fassaden (Nr. 7, 12 - Pfarrhof; Nepomukstatue; Kath. Pfarrkirche aus der Barockzeit; Nr. 93 mit deutscher Chronogramm - Inschrift an der Fassade, heute Syrisch-Orthodoxes Kulturzentrum; Feuerwache Nr. 94 in der Platzmitte,...). Wir verlassen die Leopoldau rechts durch die Siemensstraße, passieren das kleine auf einem Hügel stehende Kugelkreuz (1679/80) und gehen durch das Gewerbegebiet weiter bis zum Siemensplatz. In der viel befahrenen Ruthnergasse links erblicken wir (hinter Gittern) bei Nr. 26 den kleinen jüdischen Friedhof (1877), ehe uns die Shuttleworthstraße (Blick Richtung Leopoldsberg) erneut zur Brünner Straße bringt (linker Hand ein wenig verdeckt steht noch ein Wasserturm der ehem. Firma Clayton & Shuttleworth (Anfang 20. Jh.)). Rechts stadtauswärts, an der Ecke zur Trillergasse befindet sich das schön restaurierte Trillerkreuz (um 1660), mit den Leidenswerkzeugen Christi und dem Schweißtuch der Veronika verziert. Über die Thomagasse, vorbei am Pensionistenheim und Haspingerplatz erreichen wir bald den Ortskern von Großjedlersdorf und spazieren immer nordwärts durch die ruhige Amtsstraße, vorbei an einigen Buschenschenken und der Wallfahrtskirche Hl. Karl Borromäus "Klein Maria Taferl" (ursprünglich aus josephinischer Zeit); rechts am Turm vorbeigehen! An der Eingangsseite erinnert eine Tafel an den streitbaren Pater Haspinger aus napoleonischer Zeit. Immer nordwärts und stadtauswärts, der Jedlersdorfer Platz ist eigentlich eine erweiterte Gasse (linker Hand eine Pietá); unser nächstes Ziel heißt Stammersdorf. Jedlersdorfer Straße - Marchfeldkanal (Blick auf Kahlen- und Leopoldsberg, auch der Bisamberg taucht immer deutlicher vor uns auf) - an der Brücke rechts ein Gnadenstuhl. Wir passieren das "Ökonomen- und das Fußballereck" (diverse Straßenbezeichnungen) und gehen schnurstracks auf den Freiheitsplatz in Stammersdorf zu. Ein Adler erinnert an das 60-jährige Thronjubiläum von Kaiser Franz Joseph I., wir biegen links in die idyllische Stammersdorfer Straße ein, passieren zahlreiche Heurige, das Kriegerdenkmal und die Figurengruppe aus dem Jahre 1775 am Anger (Hl. Donat, Anna, Josef, Florian, in der Mitte Maria). Sehr sehenswert ist die Liebleitnergasse, die zur barocken Pfarrkirche führt (ehemalige Wehrkirche, 17. Jh., Pfarrhof und Pestsäule um 1600). Ein Weinfass erinnert an die lokale Sage von der "genagelten Glocke", auch ein paar Schritte durch die Clessgasse zahlen sich aus. Nettogehzeit bis hierher ca. 4 1/2h. Weiter in westlicher Richtung, rechts auf jeden Fall über die Hagenbrunner Straße ein Stück durch die Stammersdorfer Kellergasse marschieren! Sodann zurück und über die Morettigasse rechts auf die Straße "Am Bisamberg", die ihrem Namen alle Ehre macht und uns weiter nach Strebersdorf bringt. Weitblicke Richtung Kahlen- und Leopoldsberg, im Süden bis zur Spittelau und zum Donauturm. Links bringt uns die Krottenhofgasse wieder in bebautes Gebiet und nach Strebersdorf. Über die Anton-Böck-Gasse erreichen wir rechts das Schulzentrum der Schulbrüder (Hl. Johannes de la Salle) mit der neugotischen Klosterkirche (1887/88, originale Ausstattung). Nunmehr durch die Rußbergstraße südwärts, am Strebersdorfer Platz ein moderner Bildstock, weiter zur Straßenbahnendstation am Edmund-Hawranek-Platz. Wir folgen den Geleisen bis zur Prager Straße und queren in die Scheydgasse (Nr. 3-15 Gemeindebau 1928/29), die uns zur S-Bahn-Station Strebersdorf führt. Unter der Bahn durch, weiter Scheydgasse, sodann links Autokaderstraße und durch das Gewerbegebiet in den Bezirksteil Schwarzlackenau. Wir überqueren erneut den Marchfeldkanal (Fischereimuseum in der Einzingergasse 1a) - Autokaderstraße - rechts Schlossergasse (Emmauskapelle in der Tomaschekstraße, hierher versetzt 1972) - durch die Grünanlage - Amselgasse - Schlossergasse - re Wolsteingasse - li Blechschmidtgasse - re Zallingergasse - li Weißenwolffgasse, dabei passieren wir die Kirche St. Antonius von Padua. Wir folgen der Straße bis zur Überfuhrstraße; rechter Hand am Auwaldrand (gegenüber 15-17) steht das Denkmal für Johann von O"Brien, errichtet 1909 100 Jahre nach dem Gefecht gegen Napoleons Truppen an dieser Stelle. Die Überfuhrstraße bringt uns nun zum nahen Lorettoplatz und nach Jedlesee, auffällig das Symbol der gebrochenen Stimmgabel, das an Beethoven erinnert (Beethovenweg, siehe unten). Die Kirche stammt ebenfalls ursprünglich aus josephinischer Zeit. Der ehemalige Herrschaftshof Lorettoplatz 5 ist leider in schlechtem Zustand (2015). Auf Beethovens Spuren geht es rechts in die Jeneweingasse: Auf Nr. 17 befindet sich das Landgut der Gräfin Erdödy, wo sich der Tonkünstler oftmals und gerne aufhielt; Gedenkstätte. Am Haus eine Florianistatue und ein Wasserstandsanzeiger von 1830. Links Peter-Kaiser-Gasse - rechts Schillgasse (durch die Christian-Bucher-Gasse lugt wieder der Leopoldsberg) - Jedleseer Straße: Hier betreten wir das riesige Areal der Gartenstadt mit dem monumentalen Karl-Seitz-Hof (1926-31 von Hubert Gessner). Hier zahlt es sich aus Details zu betrachten: Relief Jedleseer Str. 79, Seitz-Büste am gleichnamigen Platz von Gustinus Ambrosi, den Uhrturm, die Eingänge zu den Stiegen mit ihren Majolikaverzierungen, usw. Hier sind viele Verkehrsflächen nach Physikern benannt. Durch das Gemeindebautor führt die Edisonstraße zur auffälligen Kirche "Hl. Blut Christi" mit ihrer markanten Turmnadel (1962-64). Die Galvanigasse bringt uns auf die Prager Straße. Auf Nr. 33 befindet sich das Mautner-Markhof-Schlössl, heute Bezirksmuseum, daneben ein Denkmal für die Opfer des Holocaust. Wir unterqueren die Nordbrückenrampe und folgen nun der Prager Straße stadteinwärts, links bei Nr. 18a ein Denkmal (1964) für Georg Weissel, hingerichtet im Februar 1934. Vorbei am Gloria-Theater (Nr. 9; sehenswert auch die Fassade Nr. 17 zuvor) erreichen wir das politische Zentrum von Floridsdorf: Den Platz Am Spitz mit dem Bezirksamt (erbaut 1901-03 noch als Rathaus für Floridsdorf). Nennenswert auch Am Spitz 13 (Sild - Haus), Nr. 11 (ehem. Gemeindesparkasse, 1884) und vor allem die Gedenkstätte für die hier am 8. 4. 1945 hingerichteten österreichischen Widerstandskämpfer Biedermann, Huth und Raschke. Wir folgen nun der Floridsdorfer Hauptstraße Richtung Donau, erblicken durch die Wolfsschanzengasse rechts nochmals den Leopoldsberg und betrachten am Floridushof (Nr. 21) eine Darstellung der Bezirksgeschichte. Unser letzter Höhepunkt: Ein Besuch des Wasserparks an der Alten Donau mit Blicken auf den Floridotower, das höchste Gebäude des Bezirks. Hier haben wir eine Rast verdient - Richtung Bahngleise bringt uns die Brücke wieder an die Alte Donau und bald zum Ausgangspunkt zurück. Gehzeit netto ab Stammersdorf ca. 3 1/2h.
Stützpunkt
Natürlich eine rein subjektive Auswahl ohne jeglichen Anspruch auf Vollständigkeit! Pfundner"s Gastwirtschaft: 1210, Am Rollerdamm 2, Tel. 01 2630810, www.donaurestaurant-pfundner.at/kontakt.html Strandgasthaus Birner: 1210, An der Oberen Alten Donau 47, Tel. 01 2715336, www.gasthausbirner.at Konditorei Café Restaurant Kriegl: 1210, Leopoldauer Platz 89, Tel. 01 2582680, www.konditorei-kriegl.at Restaurant Wild: 1210, Amtsstraße 1-3, Tel. 01 2907354, www.restaurant-wild.at Jedlersdorfer Alm: 1210, Jedlersdorfer Platz 36, Tel. 01 2901717, www.jedlersdorferalm.at Weingut Klager: 1210, Stammersdorfer Straße 14, Tel. 01 2924107, www.weingutklager.at Zum Weinbeißer: 1210, Doktor-Nekowitsch-Straße 1, Tel. 01 2927820, www.weinbeisser.at Strebersdorferhof: 1210, Rußbergstraße 46, Tel. 01 2925722, www.strebersdorferhof.info Floridsdorfer Stuben: 1210, Prager Straße 16, Tel. 01 2781578, http://floridsdorfer-stuben.at Gasthaus Zum Neusiedler: 1210, Prager Straße 2, Tel. 01 2785397, www.zumneusiedler.at Gasthaus Neuer: 1210, Ferdinand-Kaufmann-Platz 2, Tel. 01 2632317, www.gasthaus-neuer.at (an der Alten Donau)
Zielpunkt
Rundweg (U6 - Station Neue Donau)
Rast / Einkehr
Zahlreiche Einkehrmöglichkeiten im Bereich Franz-Jonas-Platz, am Floridsdorfer Markt, in der Brünner und Prager Straße; diverse Buschenschenken in Großjedlersdorf und Stammersdorf.
Kombinationsmöglichkeiten
Bezirks - Kulturwanderwege 20 und 22 Stadtwanderweg 5 (Bisamberg) und diverse Wanderungen am Bisamberg Stadtwanderweg 10 (Rund um Wien, Etappen 1, 5, 6) - siehe "Alpintouren.at"
Karten
Wiener Stadtpläne aller Maßstäbe Floridsdorf - Faltplan der Reihe "24h für Wien Bezirkspläne" (jährlich neu aufgelegt, als Postwurfsendung im Herbst verteilt) mit Beschreibung des Kulturwanderweges; Infos unter www.bohmann-verlag.at. Eine Box mit allen 23 Plänen kann käuflich erworben werden.
Beschilderung
keine
Literatur
Kurt R. Hinkel, K. Landsmann, R. Vrtala: Floridsdorf von A-Z. Der 21. Bezirk in 1.000 Stichworten. Brandstätter, Wien 1997, ISBN 3-85447-724-4
Bemerkung
Marktamtsmuseum: 1210, Floridsdorfer Markt 5, Tel. 01/4000-59255, nach Vereinbarung geöffnet Museum für Beschirrung und Besattelung, Hufbeschlag und Veterinärorthopädie: 1210, Josef-Baumann-Gasse 1, Tel. 01 250 77-5501, nach tel. Vereinbarung Mo-Do 13.30-15.30 Uhr Wiener Fischereimuseum: 1210, Einzingergasse 1a, So 9-12h, www.fischereimuseum.at Beethoven - Gedenkstätte Floridsdorf: 1210, Jeneweingasse 17, Tel. 01 278 52 67, So 10-12h (Mai - September), auch Di 17 - 18.30h, Mi 9 - 11h. vgl. www.beethovenweg.at Bezirksmuseum Floridsdorf: 1210, Prager Straße 33, Tel. 01 270 51 94, Di 15-18h, So 10-12h; jeden 1. Mi im Monat 18-21h. Gloria - Theater: 1210, Prager Straße 9, Tel. 01 278 54 04, www.gloriatheater.at