Über den Brennerpass oder über Lienz via Sillian nach Bruneck, hier nordwärts den Wegweisern "Ahrntal" folgen. In Sand in Taufers rechts nach Rain in Taufers fahren. Hier rechts über die Brücke ins Bachertal bis zur Jausenstation Säge auf 1580m.
Charakteristik
Der leichteste Anstieg auf den Hochgall verläuft über den Nordwestgrat. Es bedarf mindestens 600HM ungesicherter Kletterei bis II° UIAA in ausgesetztem Gelände. Bei Nässe und Vereisung sicher gefährlich. Der einfachste Abstieg entspricht dem Anstieg. Als Tagestour recht lang. Ein Aufenthalt auf der äußerst freundlich geführten, etwas urigen Kasseler Hütte lässt die Marathontour aufteilen und ermöglicht weitere schöne Touren.
Gipfel / Berg
Hochgall 3436m, Graues Nöckl 3080m
Ausrüstung
Wanderausrüstung, evtl. Gurt und Kurzseil, evtl. Steigeisen (und Pickel?)
Zustieg zur Kasseler Hütte auf 2276m: Wenige Meter oberhalb der Jausenstation Säge verlassen wir die Bergstraße über eine Brücke nach rechts. Jenseits des Rainbachs zweigen zwei Wanderwege ab. Der Weg 8C führt ostwärts talein zur Furtalm und Ursprungalm. Wir wählen den Weg 8, der über eine Almwiese südwärts in einen bewaldeten Berggraben führt. Links des Grabens tauchen wir in den Wald ein. Bei einem Marterl mit Bank queren wir eine Forststraße. Ein ziemlich verwachsener, schmaler Pfad führt nun recht steil in vielen Kehren durch den Hochwald. Kurz in engen Serpentinen durch eine steile Schlucht, darüber ein Almzaun und eine Rastbank. Nun lichtet sich der Hochwald, der Steig wird etwas breiter und wurzelig gestuft. Über einen steilen Rücken erreichen wir die Einmündung in den Hüttenweg Nr.1, der rechts von Rain heraufführt. Links geht es nun auf dem breiten Wanderweg zum tosenden Bacherbach und Tristenbach und nach ihrer Überbrückung zur nahen Epacher Alm. Ein breiter, mit Steinplatten verlegter Wanderweg führt nun in wenigen Kehren zur Kasseler Hütte hinauf. Alter Zustieg: Von der Hüttenterrasse wandern wir am Weg Nr.4, der zur Antholzerscharte und zum Magerstein führt, südwärts auf den Fuß des Tristenköpfls zu. Hinter einem Marterl erreichen wir einen idyllischen kleinen Bergsee. Oberhalb des Sees umwandern wir das Tristenköpfl ostseitig und erreichen bald einen weiten Geröllkessel unter dem Tristenkees oder Östlichen Rieserferner. Wir queren nach links auf einen breiten Rücken hinauf und folgen ihm in wenigen Stufen südwärts bis zur gemalten Abzweigung zum Hochgall. Wir verlassen den Weg Nr. 4 nun nach links. Über Platten queren wir flach in den breiten Moränenhang hinein, der entlang von Steindauben zuletzt recht steil zum grauen Gletschersee unter dem Grauen Nöckl abgestiegen werden muss. Neuer einfacherer und kürzerer Zustieg: Wir wandern am Arthur Hartdegenweg Nr.8 leicht abwärts bis zum ersten Gletscherbach. Nach Querung zweigen wir rechts ab und folgen den Steindauben über eine schrofige Steilstufe bis in das weite Kar unter dem Hochgall. Entlang der Steinmännchen gelangt man über mehrere einfache Karstufen zum westlichen Ufer des grauen Gletschersees unter dem Grauen Nöckl. Je nach Pegelstand wird der See an den Engstellen auf freien Steinen überbrückt oder muss weitläufig über das Südufer umwandert werden. Steindauben führen über Geröll zu einer Markierung am Einstieg des Grauen Nöckls. Ein sehr steiler Geröllhang wird an erahnbaren Steigspuren bis zu einer Abflachung angestiegen, nun weisen wieder Steinmänner weiter. Ein mäßig steiler Moränenrücken führt in einem weiten Linksbogen an den Südwestgrat heran. Nun wird an großen Blöcken, kurzen Steilrinnen und Gratrippen, dazwischen auch Geröll, etwas unterhalb der Gratkante bis zur Gipfelhöhe des Grauen Nöckls hinaufgekraxelt. Der flache Zackengrat am Gipfel (II°) ist ziemlich luftig und muss recht ausgesetzt überschritten werden. Wir stehen vor der ersten Schlüsselstelle (-III°): etwa 10 Meter muss sehr steil an kleinen Griffen in eine Scharte abgeklettert werden. Ein Stahlseil erleichtert diesen Vorgang. Wir stehen am Fuß des Hochgall-Nordwestgrates. Wenige Meter wird steil, aber gut griffig hinaufgeklettert, dann weichen wir in die Ostflanke aus. Kurz berührt man hier meist den Firn der Nordwand, dann geht es knapp unter der Gratkante in der brüchigen Flanke etwas aufwärts, bevor direkt zur Gratkante hochgestiegen wird. Nun klettert man an der Kante recht lange bis auf eine kurze Abflachung hinauf, den Gratblöcken muss manchmal ostseitig ausgewichen werden, einmal auch westseitig. Die Kletterschwierigkeiten erreichen kaum den II°. Bis zu dieser Abflachung kann bei günstigen Firnbedingungen auch in der Nordflanke über einen abschüssigen Gletscherbauch mit Steigeisen angestiegen werden. Wir erreichen nun die zweite Schlüsselstelle, die durchgehend mit einem Stahlseil versehen ist. Eine glatte Plattenflucht wird westlich der Gratkante mit Reibeschritten ohne viel Zwischenstand relativ lang und steil am straffen Seil (KS B) hinaufgehantelt. Nur mehr wenige leichte Blöcke leiten darüber zur Abflachung des Vorgipfels hinauf. Kurz Gehgelände. Ein Stift hilft eine kurze, glatte Platte nordseitig abzusteigen, nach der kleinen Einsenkung ist über einfache Blöcke das große Vermessungszeichen des Westgipfels erreicht. Eine kleine und schmale Gipfelscharte trennt uns noch vom schönen Gipfelkreuz. Diese etwas luftige Stelle wird vorsichtig überschritten, der Blockfels des Hauptgipfels mit dem Metallkreuz und dem Buch bietet nicht viel Platz. Abstieg entlang des Anstiegs.
Stützpunkt
Kasseler Hütte oder Hochgallhütte: http://www.kasseler-huette.com/
Zielpunkt
Hochgall 3436m
Rast / Einkehr
Jausenstation Säge: http://www.saege.it/ Kasseler Hütte oder Hochgallhütte: http://www.kasseler-huette.com/
Karten
Amap ÖK50 Blatt 177 oder 3101 Tabacco 035: Ahrntal, Rieserfernergruppe