Man sollte unbedingt die morgendlich erste Bergfahrt des Schrägaufzugs nutzen, allzu langsames Gehen und längere Pausen unterlassen, um am Ende (Nachmittag) den Bus zurück sicher zu erwischen. Von der Busstation am Mooserboden östlich über die Staumauern, danach gleich „Gleiwitzer Höhenweg“ nach NO, zunächst mässig ansteigend mit Stauseezuflussquerung/Wasserfall. Der markierte Wegverlauf scheint anfänglich nicht aufs Ziel gerichtet, sondern nach NNW zu drehen und später erst mit Haken nach NO zum Ziel zu führen. Abschneider (Bauernkarl-Edelweisswiese) sind UNBEDINGT zu unterlassen, obwohl die Grasbedeckung bei Trockenheit eigentlich günstig für Abkürzungen erschiene. Man kommt nämlich abseits des Weges höher steigend in ein immer steileres, hindernisfrei und hunderte Meter in den Stausee stürzendes Bratschen-Rutschfeld höchster Gefahrenstufe, falls der am Steilhang selbst aus naher Entfernung kaum wahrnehmbare Weg nicht wieder gefunden (oder verloren) wird.
Wir folgen also konsequent dem Weg, der sich in Serpentinen zu einer von Weitem sichtbaren, kleinen Scharte in Kammnähe oben hochwindet. Dort kurze Seilsicherung und man ist gleich am Kempsenkogel. Kreuz hat der keines, nur ein unscheinbares Alutaferl. Wiewohl wir von dort nach SO zum Hohen Tenn weiterwandern könnten müssen wir am nahen, flach hinüber erreichbaren Bauernbrachkogel umdrehen- in Hinblick auf die heute letzte Busfahrt ins Tal werden wir den Hohen Tenn nicht erreichen können. Wunderschönes 3000er Panorama gibt es auch hier. Die Uhr muss man im Auge haben, auch wenn der Rückweg höchstens 75% der Zeit für den Aufstieg beträgt.
Stützpunkt
Keiner
Zielpunkt
Kempsenkogel/Bauernbrachkogel, ggf Kl. Tenn
Rast / Einkehr
An Busstation Mooserboden
Kombinationsmöglichkeiten
Kleiner Tenn wäre nicht mehr weit und auf Augenhöhe
Karten
Kompass Kartenblatt Grossglockner
Bemerkung
Eine für Geübte einfache Tour, die allerdings bei Zeitdruck hinunter gefährlich werden kann (wie alle hochalpinen Wege) noch gefährlicher bei Wetterumschwung und hier besonders bei jeder Schneelage. Wir geben Klassifikation „schwarz“, denn Trittsicherheit ist so unerlässlich wie bedingte Schwindelfreiheit. „Ausgesetzte Stellen“ im Sinn von „senkrecht tief hinunter“ gibt es nicht, dennoch über weite Strecken im eigentlichen Sinn „ausgesetzt“ = „nächster Schritt muss sitzen", sonst ungebremster, bis zu 1400hm (!) Absturz über glatten, streckenweise 40-60 Grad steilen Lawinenhang in den Stausee Wasserfallboden“ . Die Hände zwecks Halt benutzen kann man höchstens am Drahtseil unterhalb der Scharte, weil es sonst nirgends was gibt um sich Anzuhalten.