Von Norden (Zell am See / St. Johann im Pongau) auf der B 107 nach Fusch an der Glocknerstraße und zum Fuscher Törl bzw. von Süden aus Spittal an der Drau / Lienz über Heiligenblut und das Hochtor zum Fuscher Törl. Wenig südlich des großen Parkplatzes unter dem Fuscher Törlkopf, dort wo die Straße Richtung Hochtor nach einer Kurve wieder bergab führt, befindet sich ein kleiner Parkplatz, der den Ausgangspunkt für die Tour auf den Kloben bildet.
Charakteristik
Der Kloben wird als Wanderberg völlig vernachlässigt und ist trotz der unmittelbaren Nähe zur Glocknerstraße ein Gipfel für Einsamkeitsliebhaber. Gefördert wird diese Ruhe noch durch den überwiegend weglosen Anstieg. Der Zellersteig, der die Untere Pfandlscharte mit dem Fuscher Törl verbindet, und den man teilweise für den Anstieg nützen kann, ist dem Verfall preisgegeben und über weite Strecken praktisch kaum noch vorhanden. Die Markierungen sind zudem meist stark verblasst. Ein gewisses Maß an Orientierungsvermögen schadet also nicht. Eindrucksvolle Nah- und Fernblicke belohnen die etwas mühsame Eroberung des einsamen Berges.
Grober Überblick: Der Aufstieg folgt nicht der üblichen Skiroute über das Brennkogelkees, sondern holt in einem weiten Bogen über rechts aus und umgeht so den felsigen Teil des Nordostrückens. Über steile Schutthänge erreicht man den oberen Teil dieses Rückens und auf ihm den Gipfel. Für den Abstieg kann man dann vorteilhaft die Moräne neben dem Brennkogelkees nützen. AUFSTIEG: Beim Parkplatz beginnt der Zellersteig (weder Hinweistafeln noch Markierungen), der unter bzw. auf einem Wiesenrücken nach Süden Richtung Brennkogel verläuft. Einen Felsblock in der Ostseite umgehend gelangt man in die Scharte mit der Höhenkote 2407 m. Aus ihr setzt der Brennkogel NNO-Grat an (Beschreibung siehe Alpintouren.com). Es erfolgt ein Abstieg in die steile Nordwestflanke des Brennkogelgrates. Der Steig ist bis nach dem Überqueren einer Rinne (Vorsicht, wenn diese mit hartem Altschnee gefüllt sein sollte) noch recht deutlich. Gleich nach der Rinne teilt sich der Steig in drei Äste. Die von hier aus nicht sichtbare Markierung kennzeichnet den obersten Ast als den richtigen Weg. Dieser ist jedoch stark verfallen und teilweise abgerutscht und verlangt deshalb in dem steilen Schrofengelände gute Trittsicherheit. Zwischenzeitlich wird der Steig für kurze Zeit wieder gut begehbar, ehe die Querung des Hanges an einer schwach ausgeprägten Moräne endet. Rechts über Blockwerk etwa 30 Höhenmeter in das Brennkogelkar absteigen. Auf keinen Fall sollte man den Steigspuren folgend über die schwach ausgeprägte Moräne weiter aufsteigen. Die weit auseinander liegenden Markierungen weisen eindeutig den Weg hinunter in das Kar! Insgesamt besser ist es, wenn auch mit etwas mehr Höhenverlust verbunden, wenn man einen der beiden unteren Äste im nicht ganz so steilen Hangbereich wählt. Beide Äste verlieren sich zwar alsbald, man kann aber recht gut über die Grashänge und ein kurzes grobes Blockfeld in das Brennkogelkar queren, das man etwas tiefer als der Originalweg erreicht. Weglos entlang eines Bachbettes aufwärts, bis man auf die Markierungen bzw. hier auch vorhandene Steinmänner trifft. Nun mäßig ansteigend nach Westen zu dem meist stark wasserführenden Abfluss vom Brennkogelkees. Dieser lässt sich nicht immer ganz einfach überqueren. Nach dem Bach steigt man zu einer Moräne auf, hier sind die Markierungszeichen äußerst spärlich vorhanden, Wegspuren gibt es sowieso schon lange keine mehr. Auf der Moräne kann man ganz gut ansteigen, als Richtungspunkt dient ein großer Steinmann, der rechts oben auf dem Nordostrücken des Kloben auf einer Höhe von ca. 2550 m steht und weithin sichtbar ist. Man verlässt den Moränenrücken (über ihn könnte weiter aufgestiegen werden, siehe ABSTIEG), quert eine seichte (schneegefüllte) Senke und steigt am Gegenhang über eine kurze Plattenstufe hinweg. Auf dem jetzt wieder gut erkennbaren Steig zu dem Steinmann hinaus. Man quert in eine kleine Karmulde, grobe Blockhalden wechseln mit gut begehbaren Wegstücken, immer wieder muss man sich dabei von einer zur nächsten Markierung hanteln. Schließlich über steile, schuttbedeckte Platten (Stellen bis 1) schräg rechts aufwärts – hier kann man sehr leicht den „Weg“ verlieren, bis man einen deutlichen, sehr schmalen Pfad quer durch die Schuttflanke des Kloben zu dessen Nordwestrücken hinüber ziehen sieht. Diesem folgt man bis zu einem großen Steinmann etwa zur Hälfte des Weges durch die Flanke. Hier erscheint auch erstmals das Gelände oberhalb weniger steil und soweit vernünftig begehbar, dass man den Zellersteig verlassen kann. Der weitere Aufstieg ist bis zum Nordgrat weglos, aber nicht schwierig. Auf dem Glimmerschieferhang kommt man ganz gut höher und hält weiter oben bei ungefähr 2750 m schräg links (östlich) auf den nach Norden ausgerichteten Grat. (Hier kommt die üblicherweise gewählte Skiroute über das Brennkogelkees herauf.) Am Grat, weiter oben wieder auf deutlichen Steigspuren ohne Schwierigkeiten zum Gipfel, der nach Norden zu teils tiefe Hangrisse zeigt. ABSTIEG: Für den Abstieg wählt man am besten die Skiroute, wobei man den Gletscher jedoch nicht betritt. Auf dem Nordgrat abwärts, bis sich die Steigspuren verlieren. Noch weiter am Grat hinunter, bis man noch vor dem felsigen Gratteil in einem scharfen Rechtsknick unschwer in das Brennkogelkar queren kann. Beim weiteren Abstieg ist etwas Gespür für die beste Routenwahl nötig. Im Prinzip kommt man überall durch, es kann aber auch sein, dass man vor einem völlig glattgehobelten und mit Schutt übersäten Plattenschuss steht, den es dann zu queren gilt. Kurze einfache Kletterpassagen bis 1 sollten einkalkuliert werden. Ziel ist es, den Moränenrücken neben dem Brennkogelkees zu erreichen. Spätestens hier in unmittelbarer Nähe zum Gletscher wird man erstaunt feststellen, dass dieser gar nicht so kleine Spalten aufweist, über die man im Winter meist ganz sorglos und ohne etwas zu bemerken drübergeht. Am Moränenrücken lässt sich dann recht bequem absteigen, bis man wieder auf den Anstiegsweg trifft. Über diesen zurück zum Ausgangspunkt. Auf dem Moränenrücken und auch sonst im Brennkogelkar findet man immer wieder alte Holzteile, die aus der Zeit des Gold- bzw. Kupferbergbaus stammen dürften.
Rast / Einkehr
Einkehrmöglichkeiten entlang der Großglockner Hochalpenstraße
Karten
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Bemerkung
Wenn man den Skiweg als Aufstiegsroute durch das Brennkogelkar wählt, ist der Anstieg um einiges kürzer, dafür weniger aussichtsreich. „Außen herum“ über den Zellersteig bzw. den weglosen Nordhang, hat man dagegen stets eine herrliche Sicht auf die zentralen Gipfel der Glocknergruppe.