Man fährt von der Tauernautobahn A 10 bei Salzburg Süd ab und auf der B 160 (ab Grenze B 305) über St. Leonhard nach Marktschellenberg. Weiter Richtung Berchtesgaden bis zur Abzweigung der Roßfeld-Panorama-Straße. Auf dieser bis kurz vor den Ort Oberau. Dort rechts abbiegen und zum Obersalzberg fahren. Hierher kommt man auch direkt von Berchtesgaden über die Straße auf den Obersalzberg. Vom Kreisverkehr am Obersalzberg über Scharitzkehl nach Hinterbrand, wo sich ein großer gebührenpflichtiger Parkplatz befindet (zwei Euro pro Tag, Stand 2014).
Charakteristik
Sehr selten begangener und ab der Königstalalm überwiegend wegloser Anstieg auf den Schneibstein. Landschaftlich schön und trotz steiler Grashänge nicht schwierig. Besonders lohnend im Herbst, solange noch kein Schnee liegt. Trittsicherheit nötig. Bei Nässe nicht empfehlenswert.
Vom Parkplatz auf dem Fußweg oder etwas länger über die oberhalb verlaufende Fahrstraße zur Mittelstation der Seilbahn auf den Jenner. Weiter auf dem bequemen Wanderweg Nr. 497 teils eben, teils leicht steigend, zuletzt mit kurzem Höhenverlust zur Abzweigung oberhalb der Königsbachalm. Hier steil auf dem Fahrweg, der von der Alm heraufkommt zu einer Weggabelung. Links ab und nur kurz über zwei Kurven auf dem Weg Nr. 498 Richtung Schneibsteinhaus / Stahlhaus. Nach einer kleinen Anhöhe wendet sich dieser Weg nach links. Hier verlässt man ihn beim Hinweisschild zur Königstalalm und durchwandert ein romantisches Tälchen, das zwischen Bärenwand und Farnleitenwand eingelagert ist. Nach einigen Serpentinen erreicht man die Königstalalm. Oberhalb der Königstalalm zieht ein enorm steiler Wiesenhang zum sogenannten Ruck hinauf. Dieser wird im Aufstiegssinn über rechts umgangen. Dazu geht man an den beiden Almhütten vorbei nach Südosten und wendet sich gleich nach der zweiten Almhütte schräg links aufwärts. Vorerst ohne Wegspur entlang des Ansatzes der steilen Wiesenflanke gegen den Wald ansteigen. Dort wird ein deutlicher Steig erkennbar, dem man über einige Serpentinen und einen kleinen Bachlauf querend bis in die Wiesensenke zwischen Punkt 1659 (AV-Karte) und dem Ruck folgt. Dessen Südwestflanke zuerst gerade, dann schräg links über die von einzelnen Lärchen bzw. Fichten bestandenen Wiesenhänge empor. Dabei wählt man vorteilhaft eine leichte Einsenkung, die schräg nach links aufwärts zieht und deutlich erkennbar ist. Man gelangt so ganz einfach oberhalb des steilen Wiesenhanges bis an die Geländekante hinaus. Dort am Waldrand entlang aufwärts, eine kurze Steilstufe nach rechts überwinden, dann flacher hinaus auf den Ruck. Geht man ganz hinauf auf den Gratkamm, trifft man auf eine ausgeprägte Viehspur, der man über den Grat nach Südosten folgt. Sie verliert sich im Gras am Beginn des Nordwestgrates. Dieser ist von einzelnen blockigen Felsen durchsetzt und wirkt beim Näherkommen doch überraschend steil. Auf Gams- bzw. Schafspuren im Zickzack über den unteren steilen Teil, man kommt unerwartet einfach und rasch zwischen den Felsen höher. Dann ziemlich am Grat entlang, ein kleiner Felsaufschwung im oberen Teil wird links oder rechts im steilen Gras einfach umgangen, danach legt sich der Grat zurück. Man bleibt stets am Grat und erreicht schließlich den Normalanstieg. Über ihn in Kürze auf den Gipfel. ABSTIEG: Auf dem viel begangenen Weg Nr. 416 zum Torrener Joch absteigen – eine Passage im unteren Teil mit stark polierten Felsen verlangt Trittsicherheit und bei Nässe Vorsicht. Entweder ins Joch bzw. zum Carl-von-Stahl-Haus. Weiter Richtung Jenner, vom Sattel unterm Jennergipfel entlang der Skipiste (Wege Nr. 498 bzw. 498a) am Mitterkaser vorbei und zurück nach Hinterbrand. Alternativ kann man zur Bergstation der Jenner Seilbahn aufsteigen und mit dieser bis zur Mittelstation fahren, von dort etwa 15 bis 20 Minuten Fußmarsch zum Ausgangspunkt. Oder wenn man es etwas ruhiger haben möchte gleich aus der ersten Senke nach dem felsigen untersten Teil des Normalweges bei einem Steinmann links (westlich) durch ausgeschnittene Latschengassen und auf deutlichem Steig direkt zum Schneibsteinhaus absteigen. Zwischen diesem und einer nahe vom Schefflspitz stehenden Hütte zieht ein latschenbewachsener Gratkamm über die Erhebungen Punkt 1662 und 1657 (lt. AV-Karte) Richtung Bärenwand. Über diesen Kamm führt ein gut ausgetretener Steig, der dann zur Königstalalm absinkt, wo man wieder auf den Anstiegsweg trifft. Auf ihm zurück nach Hinterbrand, zeitlich etwa 30 Minuten und rund 2 km länger als der Abstieg über den Mitterkaser.
Rast / Einkehr
Carl-von-Stahl-Haus, 1733 m, OeAV Salzburg, http://www.alpenverein.at/huetten/?huette_nr=0033 oder http://www.alpineausbildung.at/stahlhaus/ Schneibsteinhaus, 1670 m, privat, http://www.schneibsteinhaus.de/ Mitterkaseralm, 1530 m, privat, htt
Karten
Österreichische Karte Austrian Map Fly 5.0 auf DVD Alpenvereinskarte Digital auf DVD, Berchtesgaden, Untersberg bzw. Hochkönig, Hagengebirge Topographische Karte Bayern Süd 1:50 000 auf DVD Kompass Digitale Wander-, Rad- und Skitourenkarte Bayern
Bemerkung
Zeit- und Streckenangabe sowie Höhendifferenz beziehen sich auf den Zu- und Abstieg über die Königsbachalm.