Auf der A 10 Tauernautobahn bis zur Ausfahrt Zederhaus. Gleich nach der Abfahrt links ab und über Bruckdorf – Gries bis Wald und zur Mautstelle am Eingang des Naturparks Riedingtal. Weiterfahren bis zum Parkplatz wenige hundert Meter vor der Schliereralm bei der Abzweigung des Fahrweges zur Jakoberalm.
Charakteristik
Die Rundtour um die beiden Mosermandln ist nicht gerade kurz, dafür jedoch an Vielfalt der landschaftlichen Eindrücke kaum zu überbieten. Der Wechsel von der südseitigen Almlandschaft zur karstartigen Steinwüste an der Nordseite mit den interessanten Gesteinsformen und –farben ist einfach toll. Da die Tour über weite Strecken weglos ist, erfordert diese auch ein gutes Gespür für die beste Linie sowie Trittsicherheit und etwas Klettergeschick. Wenn mehrere Leute auf dem kurzen Klettersteig am Mosermandl unterwegs sind, kann Steinschlag durchaus ein Thema sein. Für die Runde ist stabiles Wetter nötig, denn bei Nebel ist vor allem im Bereich des Übergangs von der Schliererspitze zum Mosermandl und im Gruberkar die Orientierung schwierig. Besonders im Herbst empfehlenswert!
Gipfel / Berg
Schliererspitze, 2402 m – Kleines Mosermandl, 2538 m – Mosermandl, 2680 m – Windischkopf, 2609 m
Ausrüstung
Übliche Wanderausrüstung. Für Versierte ist eine Klettersteigausrüstung beim Gipfelanstieg auf das Mosermandl nicht nötig.
Auf dem Fahrweg in zahlreichen, teils lang gezogenen Kehren zur Jakoberalm. Weiter auf dem Weg Nr. 702 (Taferlscharte / Südwiener Hütte) nach Osten. Zuerst ansteigend durch die oberste Baum- bzw. Latschenzone, dann flach den Schöpfing an seiner Südseite queren und bergab zum Rothenwändersee. Weiter immer noch etwas abwärts und auf dem Wanderweg um eine flache, moorige Kuppe herum bis oberhalb vom Großkessel. Dort verlässt man den Weg ungefähr auf der Höhenlinie 2000 m noch deutlich über den Lüftungsanlagen des Tauerntunnels. Die teils recht buckeligen Grashänge werden auf Viehspuren in das Urbankar gequert. Man steuert dabei möglichst ohne weiteren Höhenverlust auf den ebenen Boden unterhalb der Schliererscharte zu. Ehe man diesen Boden erreicht, trifft man auf eine deutliche Steigspur, die sich alsbald wieder verliert. Der Zugang in die Schliererscharte ist auf ihrer ganzen Breite durch eine niedrige Felswand gesperrt. Lediglich am linken (westlichen) Rand befindet sich eine Schwachstelle. Genau dorthin führt ein schon von dem ebenen Boden aus gut erkennbarer Steig quer durch die steile Grasflanke. Den Beginn dieses Steiges erreicht man, indem man aus dem flachen Boden über den anschließenden Wiesenrücken leicht links haltend bis an dessen Ende aufsteigt. Noch einige Meter höher und man gelangt an den Beginn des Steiges. Die schon vorher nach rechts in die Grasflanke ziehenden Steigspuren werden nicht benützt – sie verlieren sich bald im Gras. Der Steig führt an die Felswand heran, sie wird in ihrem niedrigsten, etwa vier Meter hohen Teil auf unangenehm sandig-brüchigem Terrain (1) überstiegen. Danach in wenigen Minuten auf deutlichem Pfad in die Schliererscharte. Nicht in deren tiefsten Punkt, sondern schon vorher links aufwärts und über den Ostgrat auf die Schliererspitze. Der unterste steile, ungut schutthaltige Hang kann dabei einfach auf Gamswechsel in der Nordseite umgangen werden. Aus dem Kessel unterhalb der Gipfelfelsen links hinaus auf den Grat. Man überquert diesen in eine weitere Mulde, die man auf deutlichen Gamsspuren zum Verbindungsgrat Kleines Mosermandl – Schliererspitze hinaus verlässt. Nach recht und über den kurzen Gipfelgrat, wobei man dessen ersten Gratkopf rechts umgeht. Dahinter durch eine Rinne (1) auf den Grat und über ihn etwas luftig, aber einfach auf den höchsten Punkt (Steinmann). Leichter kann man den Gipfel erreichen, indem man unterhalb vom Gipfelgrat am Fuß der Felsen entlang nach rechts quert und über steile Grasschrofen den Gipfel gewinnt. ÜBERGANG zum Kleinen Mosermandl: Die Gratverbindung zum Kleinen Mosermandl führt über den südlichen Vorgipfel der Schliererspitze, dessen sehr brüchiger und schmaler Gratabbruch am besten in der Westseite auf Gamsspuren umgangen wird. Der folgende Grataufschwung kann dann über einfache Felsstufen und viel Schutt (Stellen 1-) erstiegen werden. In weiterer Folge gibt es keine Schwierigkeiten mehr, man durchwandert seichte Mulden und Senken und hält dabei immer auf das Kleine Mosermandl zu. Mit etwas Gespür für die beste Linie findet man recht gut durch, das Gelände ist trotz der Steinwüste leicht begehbar. In einem schwachen Rechtsbogen ausholen, dann auf einer angedeuteten Rampe nach links und wieder nach rechts. Über teils gelbes und weißes Buntgestein auf den Gipfelgrat vom Kleinen Mosermandl hinaus. Einfache Felsen und Platten leiten auf den höchsten Punkt. WEITERWEG zum Mosermandl: Entweder mit kurzer Gegensteigung entlang vom Westgrat Richtung Mosermandl oder nördlich unterhalb des Grates über grobes Schutt- und Blockgewirr weiter gegen das Mosermandl zu. Bleibt man am Grat, muss man vor der Scharte zwischen den beiden Mosermandln einem steilen Felsabbruch nördlich ausweichen. Über flache, teils sandige Böden – häufig ist auch ein Dauerschneefeld vorhanden – solange auf das Mosermandl zu, bis man auf den aus dem Gasthofkar herauf kommenden Steig trifft. Über ihn, anfangs leicht fallend, unter der düsteren und brüchigen Nordwand des Mosermandls durch und oberhalb der Scharte, die zwischen Mosermandl und Windischkopf liegt, links aufwärts. Etwas mühsam über Schutt zum Einstieg des kurzen Klettersteiges auf das Mosermandl. Dieser führt durch eine schutthaltige Rinne sehr gut gesichert (A, teils A/B, kurze Stellen B) bis an das Ende der Rinne, eine steile Stufe ist zusätzlich mit drei Trittstiften versehen. Durch eine schmale Stelle gegen den Ausstieg der Rinne muss man sich etwas hindurchzwängen. Vom Ende der Rinne noch einige Meter gesichert am Nordwestgrat (A/B), dann über Schutt zum nahen Gipfelkreuz. ABSTIEG: Zurück über den Klettersteig und hinüber in die Scharte vor dem Windischkopf. Diesen auf dem markierten Steig nördlich umgehen oder – schöner – auf Steigspuren überschreiten. Jenseits über die breite Schuttflanke und die anschließende Steinwüste abwärts – teils Steindauben – und etwas rechts haltend aus der Senke heraus zum Wanderweg, der aus der Nordflanke herüberkommt. Steil an zwei Felstürmen vorbei in die Windischscharte hinunter. Vom Wegweiser Richtung Franz-Fischer-Hütte südlich durch ein großes Blockgewirr etwas abwärts bis auf eine Höhe von ca. 2240 m. Von hier bestehen drei Möglichkeiten, um zur Schliereralm zurückzukehren: 1. Wegloser Abkürzer durch das Gruberkar. Man verlässt den Weg, der zur Franz-Fischer-Hütte weiterführt, kurz nach dem Blockgewirr nach links (südsüdöstlich) und steigt in weiterer Folge etwa 30 Höhenmeter an. Zielrichtung ist jene flache Einsattelung am Südwestfuß der Schutthänge, die vom Windischkopf herunterziehen. Man umrundet damit praktisch den Windischkopf an seiner Westseite und gelangt über diese Einsattelung auf dessen Südseite. Nun etwa der Höhenlinie zwischen 2260 m und maximal 2300 m folgen, dabei nicht zu hoch halten, um die grasige Mulde zu gewinnen, die in das Gruberkar hinunter leitet. Durch diese Mulde abwärts. Der folgende Teil, nämlich die Querung des Gruberkares nach Südosten, ist wegen der zahlreichen Karhöcker etwas mühsam, geht dann aber doch schneller als es vorerst den Anschein hat. Auch hier ist wieder ein gutes Gespür für den besten Weg gefragt. Am besten quert man nicht allzu tief, sondern noch im Bereich der anfangs steilen Grashänge, um so im oberen Teil des Kares zu bleiben. Wenn man die östliche Karseite anpeilt, wo das Gelände deutlich gleichmäßiger ist, dann kann man dort auf guten Viehspuren über die anschließenden Almwiesen recht gut talwärts wandern. Im Idealfall erreicht man den Verbindungsweg, der von der Franz-Fischer-Hütte zur Jakoberhütte führt, genau bei der Wegabzweigung des Südanstieges auf das Mosermandl. Über den Weg Nr. 702 weiter abwärts, eine letzte kurze Gegensteigung, dann geht es hinunter in das Kar, durch das im Winter der Skianstieg auf das Mosermandl erfolgt. Flach hinüber zur Jakoberalm, das letzte Wegstück kann man über mittelsteile Grashänge direkt hinunter zum Fahrweg abkürzen (nicht zu früh, sonst landet man im steilen, sumpfigen Strauchwerk). Damit hat man die Runde um die beiden Mosermandl geschlossen und wandert über den Fahrweg zurück zur Schliereralm. 2. Abstieg von der Windischscharte durch das Zaunerkar zur Franz-Fischer-Hütte. Von dieser auf dem Verbindungsweg Nr. 702 über die landschaftlich sehr schön gelegenen Esserseen hinüber zur Wegabzweigung des Südanstieges aufs Mosermandl. Weiter wie unter 1. beschrieben. 3. Auf dem Hüttenfahrweg von der Franz-Fischer-Hütte hinunter ins Riedingtal und entlang der Straße bzw. auf dem parallel verlaufenden Wanderweg hinaus zur Schliereralm. In diesem Fall könnte man (während der Saison) den Tälerbus nützen und würde sich so den knapp drei Kilometer langen Talmarsch zur Schliereralm bzw. zum Parkplatz Jakoberalm sparen.
Rast / Einkehr
Infos zu den Almen, Jausenstationen und Gasthöfen im Zederhaus- bzw. Riedingtal unter: http://www.naturpark-riedingtal.at
Karten
Österreichische Karte Austrian Map Fly 5.0 auf DVD Alpenvereinskarte Digital auf DVD, Niedere Tauern I und II Kompass Digitale Wander-, Rad- und Skitourenkarte Österreich
Bemerkung
Infos zum Riedingtal und zur Befahrbarkeit der Mautstraße unter: http://www.naturpark-riedingtal.at