Am besten öffentlich: mit den Linien U4, 10, 58, 60 oder Bussen zur Kennedybrücke nach Hietzing.
Charakteristik
Abwechslungsreicher Rundweg zu allen "Highlights" des 13. Wiener Gemeindebezirks, viel Grün (Schönbrunn, Lainzer Tiergarten), eindrucksvolle Villenviertel. Ausdauer erforderlich!
Wir beginnen auf der Kennedybrücke und spazieren wenige Meter zum eindrucksvollen Hofpavillon der Stadtbahn, errichtet von Otto Wagner 1900 als (selten verwendete) Haltestelle für die kaiserliche Familie. Nun die Schönbrunner Schlossstraße weiter ostwärts entlang der Mauer, ehe wir bei der Schlossbrücke rechts zum berühmten Schloss Schönbrunn einschwenken - hier kann man mit Besichtigungen auch 1-2 Tage verbringen (siehe unten), wir beschränken uns daher auf ca. zwei Stunden Rundgang durch den Schlosspark. Zunächst statten wir den beiden Seitenflügeln zur Wagenburg und zum Meidlinger Tor hin einen Besuch ab: Rosenpergola, Kapelle, Kronprinzengarten, Orangerie (überall Pläne zur genauen Übersicht), am Meidlinger Tor steht die Villa XAIPE (Chaire). Wieder zurück zum Schloss und auf die Gartenseite mit dem eindrucksvollen Blick zur Gloriette und zum Neptunsbrunnen; sehr schöne Statuengruppen antiker Sagenfiguren entlang der Allee (siehe Fotos). Auf einem Diagonalweg erreichen wir (Taubenhaus, Schöner Brunnen, der den Namen gab) den Obeliskenbrunnen, wir passieren das Schönbrunner Bad und steigen bergan. Auf Höhe der Gloriette rechts, wenige Meter abseits befindet sich die Kleine Gloriette. Geradeaus zur Gloriette mit Cafe und eindrucksvollem Ausblick Richtung Norden und Osten, bemerkenswert auch die Tropaia zu beiden Seiten der Gloriette. In Serpentinen abwärts zum Neptunbrunnen, rechts befindet sich die Römische Ruine und ein Nymphäum, links der Seiteneingang zum berühmten Tiergarten (ältester der Welt) und ein Irrgarten. Zurück Richtung Schloss und links durch die Allee zum Sternbassin mit Blick zurück zum Schloss. Wir passieren das Rosarium und wenden uns links dem Palmenhaus zu, daneben das Sonnenuhrhaus (nunmehr Wüstenhaus), wenige Meter entfernt der Haupteingang in den Tiergarten mit beeindruckendem Pavillon. An der Stirnseite des Palmenhauses befindet sich ein japanischer Landschaftsgarten. In der Nähe auch zwei Denkmäler: Ein Reiterdenkmal für Kaiser Joseph II. (Kopie der Inneren Stadt / Josefsplatz) und eine Büste von Franz Stephan, dem Gatten Maria Theresias und Tiergarten - Begründer. Wir verlassen Schönbrunn durch das Hietzinger Tor und erreichen das Bezirkszentrum: Visavis steht seit 1907 das Parkhotel, Am Platz finden sich ein Denkmal für Kaiser Max von Mexiko, eine Mariensäule, die Hietzinger Pfarrkirche mit Pfarrhof und das Bezirksmuseum, davor eine der letzten Wiener Gaslaternen. Nun streifen wir durch den Bezirkskern: Maxingstraße - rechts Altgasse (Biedermeierhaus, Nr. 7; Galilei-Hof im Jugendstil, Nr. 21-27) - links Lainzer Straße (ehemalige Villa Palffy, Nr. 14a); ein Abstecher über die Kupelwiesergasse in die Wenzgasse lohnt sich: auf Nr. 12 befindet sich die berühmte Villa Beer (Josef Frank, um 1930). Zurück in die Lainzer Straße und rechts zurück Mittermayergasse - Trauttmannsdorffgasse (bemerkenswert Nr. 8, ...) - zurück rechts auf die Maxingstraße: Auf Nr. 18 wohnte Johann Strauß von 1870-78, hier entstand seine "Fledermaus"; sehenswert auch Nr. 20 (Villa von Ernst Gotthilf 1908, heute slowakische Botschaft) - 28, visavis die Tiergartenmauer und der Wirtschaftshof des Zoos. Rechts in die Tiroler Gasse und zur Wattmanngasse: Sehr schön das sog. "Schokoladenhaus" (Nr. 29, Ernst Lichtblau 1914, Jugendstil; daneben erinnert eine Büste an den tschechischen Komponisten Bohuslav Förster), Nr. 28 (argentinische Botschaft), Nr. 22 (bulgarische Botschaft), Nr. 8, Nr. 7 (Zum Lamm), u.v.m. Auch der Bereich Woltergasse (z. B. Nr. 6 und 8) und die obere Trauttmannsdorffgasse mit ihren Gebäuden lohnt eine genaue Besichtigung: z. B. Nr. 21, 27 (Wohnhaus von Alban Berg), Biedermeierhäuser (Nr. 40, 54) oder der Fürstenhof (Nr. 48-50). Das Gleiche gilt für die Gloriettegasse: Villa Primavesi (Nr. 14-16, von Josef Hoffmann 1913-15), 21 (Jugendstilvilla), 10, 11, 9 (Villa von Katharina Schratt, der Freundin von Kaiser Franz Joseph), 7 (idyllischer Garten) - es geht gewissermaßen Schlag auf Schlag... Die Weidlichgasse führt links zurück zur Maxingstraße, sehr auffällig das Dach der Villa 2A. Rechts auf der Maxingstraße bergan (sehenswert Nr. 62 und 64); auch der nahe Hietzinger Friedhof lohnt einen Besuch aufgrund der zahlreichen Ehrengräber (von Engelbert Dollfuß bis Heinz Conrads). Gehzeit bis hierher ca. 3 1/2-4h. Über den Montecuccoliplatz auf die Elisabethallee, ehe uns links der Alban-Berg-Weg auf den Küniglberg und zum ORF-Zentrum bringt. Auf dem kleinen Lainzer Friedhof gleich daneben ruht visavis der Aufbahrungshalle Sir Karl Popper. Das ORF-Zentrum wurde von Gustav Peichl entworfen. Würzburggasse - links Fritz Morawec-Steig - rechts Küniglberggasse und über den Hansi Niese-Weg links auf den Malfattisteig; am Waldrand entlang abwärts und auf die Lainzer Straße (Straßenbahn 60). Bei Haus Nr. 117a steht in der Wiese eine Dreifaltigkeitssäule (um 1690), in der Villa daneben (Nr. 119) wohnte der Operettenkomponist Leo Fall. Weiter stadtauswärts bis zum Kardinal-König-Platz (vergoldete Nepomuk-Statue, Bildungshaus, Konzils-Gedächtniskirche in Sichtbetonbauweise), daneben steht die alte Lainzer Pfarrkirche, seit 1989 syrisch-orthodox. Weiter südwärts und über die Geleise der Verbindungsbahn gerade weiter nach Speising; in der Speisinger Straße erwähnenswert Nr. 16 und 18, eine Tafel an Nr. 28 erinnert an die Volksschauspielerin Hansi Niese (+1934, Denkmal beim Volkstheater). Wir folgen der Speisinger Straße stadtauswärts und erreichen bald die Ecke Hermesstraße - Wolkersbergenstraße (Straßenbahn 62 und 60, Oscar Strauß-Park mit Denkmal). von hier (Bus 56A) Hermesstraße - links Dr. Schober-Straße bis zum St. Hubertus-Platz mit dem interessanten Holzturm der Pfarrkirche (um 1930). Kardinal-Piffl-Gasse und rechts Treumanngasse führen bald zum Lainzer Bach und zum Lainzer Tor des Lainzer Tiergartens - auch hier kann man gerne einen ganzen Tag "verwandern"... (ehemaliges Hofjagdgebiet, 24 Km Mauer von Ph. Schlucker - der "arme" Schlucker! Gesamtfläche ca. 2450ha, Öffnungszeiten beachten, Wildschweine, Damwild,... vgl. http://www.lainzer-tiergarten.at/). Wir begnügen uns mit dem ca. 1,1 Km langen Spazierweg durch Wald und Wiesen (Naturlehrpfad) zur berühmten Hermesvilla, errichtet von Hasenauer, ein Geschenk Franz Josephs für Kaiserin Elisabeth (Cafe, Besichtigung möglich). Sehenswert außen der Brunnen, die Stallungen und die Gartenfassade mit dem namensgebenden Hermes. Zurück zum Lainzer Tor und auf der Hermesstraße zurück zur Wolkersbergenstraße (auch Bus 55A). Links entlang der Geleise der Linie 62 vorbei am Krankenhaus Hietzing (Relief mit Kaiser Franz Joseph) zur markanten doppeltürmigen Kirche zum Hl. Karl Borromäus am Versorgungsheimplatz (Anfang 20 Jh.), in den Pavillons befand sich einst das Geriatriezentrum am Wienerwald. In der Versorgungsheimstraße 72 befindet sich das Kamillianer-Kloster (Mosaik mit Hl. Kamillus über dem Kirchenportal), links führt die Faistauergasse in eine beschaulichere andere Welt (very british...): hier befindet sich die einheitliche und durchwegs einstöckige Siedlung Lockerwiese (mit eigenem beschriebenen Kulturweg). Links Jagdschlossgasse, an der Kreuzung zur Wlassakstraße befindet sich die Evangelische Kirche, vor Wlassakstraße 27 steht ein uralter Kultstein. Die Gobergasse rechts (auffällig Nr. 77) bringt uns in das Gebiet der berühmten Siedlung Werkbund (Veitingergasse - Jagicgasse - Woinovichgasse): 1930-32 von 32 in- und ausländischen Architekten in Einfachheit und Zweckmäßigkeit gestaltet. von der Veitingergasse weiter und links auf der Neukräftengasse und Gemeindeberggasse bergan zum Ober St. Veiter Friedhof, auf dem Egon Schiele begraben liegt. Nunmehr durch das Villenviertel nach Ober St. Veit: Josef Kraft - Weg - Stock im Weg - Köchelgasse - Cranachstraße - Mariensteig (Wegkreuz) - links Schweizertalstraße (Villa Nr. 36) - Matrasgasse - an der Villa auf dem Weg zur Winzerstraße erinnert eine Tafel an den Dichter Otto Stoessl (Wohnhaus). In der Winzerstraße 22 (visavis Botschaft des Oman) hingegen lebte der Dichter Hermann Bahr (Villa geplant von Josef Olbrich). Rechts Veitlissengasse - links Schweizertalstraße - rechts Erzbischofgasse - links Vitusgasse zum Wolfrathplatz: Hier steht sogar der Pflaster-Straßenbelag unter Denkmalschutz ("gritzte Zeltln" für die Pferdehufe)! Hier im Zentrum von Ober St. Veit erhebt sich die ehrwürdige Pfarrkirche (seit 12. Jh. belegt, heutiger Bau 1742 geweiht, Marienwallfahrt, moderne Taufkapelle), das ehemalige Schloss daneben dient heute als Ausbildungsstätte. Zurück zur Erzbischofgasse und über den Schloßberg zum Konvent der Dominikanerinnen (Schloßberggasse 17, errichtet 1870-86, Schulzentrum), schräg visavis erhebt sich eine imposante Jugendstilvilla (Otto Wagner Jun. 1901, Nr. 14). Durch die Seuttergasse abwärts und rechts in die Auhofstraße (Schuleingang, Fachschule); in der querenden Firmiangasse sehr schön Nr. 32 und 34 sowie eine bemalte Nepomuk-Statue Ecke Glasauergasse. Eine interessante Gedenktafel erinnert an Auhofstraße 144 an einen Afrikaforscher. Streckerplatz und Rohrbacherstraße bringen uns auf die Hietzinger Hauptstraße und ins mondäne Villenviertel mit eindrucksvollen Fassaden: Sehr auffällig die Nr. 126A, 124 A, 107-105, 99 (Atlanten), 114 (Sterbehaus Egon Schiele), 110-104. Wir überqueren die Verbindungsbahn (Linie 58) und statten links in der Feldmühlgasse (Nr. 11) der Klimt-Villa einen Besuch ab, schön auch Nr. 15. Über die Wittegasse rechts in die St. Veit-Gasse (moderne Kirche Unter St. Veit), wir überqueren die Hietzinger Hauptstraße und finden auf Nr. 25 das moderne Don Bosco-Haus, auf Nr. 10 hingegen ein Loos-Haus (Villa Steiner). Sehr eindrucksvoll links die Beckgasse: Nr. 30 (Villa Langer), und 32 mit schönen Fassaden; zuvor ziert Beckgasse 38 / Münichreitergasse 37 ein lateinisches Horaz-Zitat (abgewandelt Epoden 2,1). Bemerkenswert auch der Hauserker bei Stoesslgasse 2. Im nahen Huegel - Park findet sich eine Büste des namensgebenden Gartenbau-Pioniers (+1870). Interessant auch Kupelwiesergasse 28 (Haus Scheu) und die Villen in der Fichtnergasse (auch Gymnasium). Zurück auf der Hietzinger Hauptstraße faszinieren Nr. 51A (Fachwerk), visavis die polnische Botschaft (42 C); nunmehr durch die Steckhovengasse links in die Schließmanngasse: Auf Nr. 11 eine Loos-Villa mit Abgüssen des Athener Parthenonfrieses an den Außenwänden (Haus Rufer). Kurz auf den Hietzinger Kai, dann in die Braunschweiggasse - auf Nr. 12 die Villa Joly (1928). Sodann zum sogenannten Braunschweigschlössl (Auhofstraße 18, mit allegorischen Lünetten) und in die Auhofstraße links. Sehenswert Nr. 13-15 sowie das Pallottiner-Kloster (Nr. 10, auffälliger Glockenturm und Pfingstszene). Kurz weiter zum Cafe Dommayer (davor Strauß - Gedenkstein), sodann durch die Dommayergasse und die Eduard Klein - Gasse zum markanten Amtshaus für Hietzing und Penzing (erbaut 1912-13). Visavis im Hans Moser-Park erinnert eine kleine Büste an den Publikumsliebling. Von hier (müde) zurück zur nahen Kennedybrücke.
Stützpunkt
Natürlich eine rein subjektive Auswahl ohne Anspruch auf Vollständigkeit!!!
Wiener Stadtpläne aller Maßstäbe Hietzing - Faltplan der Reihe "24h für Wien Bezirkspläne" (jährlich neu aufgelegt, als Postwurfsendung im Herbst verteilt) mit Beschreibung des Kulturwanderweges; Infos unter www.bohmann-verlag.at. Eine Box mit allen 23 Plänen kann käuflich erworben werden.
Beschilderung
keine
Literatur
Helga Gibs: Hietzing. Zwischen gestern und morgen, Mohl-Verlag, Wien 1996, ISBN 3-900272-51-4
Bemerkung
Ein ausführlicher Besuch von Schönbrunn (Schloss, Park, Tiergarten, Palmenhaus, Wüstenhaus, Wagenburg, Marionettentheater,...) erfordert mindestens einen ganzen Tag oder mehr! In unserem Rundgang sind für den Schönbrunner Schlosspark ca. 2 h veranschlagt.
Wem die Strecke zu lang ist: Die Buslinien 53 A (Ober St. Veit), 55A oder 56A (zum Lainzer Tiergarten) ersparen einiges an Wegstrecke.
Otto Wagner Hofpavillon Hietzing: 1130, Schönbrunner Schlossstraße, Tel. 01 8771571, http://www.wienmuseum.at/de/standorte/otto-wagner-hofpavillon-hietzing.html Schloss Schönbrunn: 1130, Schönbrunner Schlossstraße 47, Tel. 01 81113239, www.schoenbrunn.at Kindermuseum Schloss Schönbrunn: Tel. 01 81113239, http://www.kaiserkinder.at/ Wagenburg: Tel. 01 525244702, http://www.kaiserliche-wagenburg.at/ Marionettentheater (Hofratstrakt): Tel. 01 8173247, https://www.marionettentheater.at/ Kostenpflichtig im Schlosspark: Kronprinzengarten und Orangerie, Aussichtsterrasse auf der Gloriette, Irrgarten und Labyrinth - Infos unter http://www.schoenbrunn.at/besucherinfo/eintrittspreise/eintrittspreise-park.html Tiergarten Schönbrunn: 1130, Maxingstraße 13b, Tel. 01 87792940, https://www.zoovienna.at/ Palmenhaus: Tel. 01 8775087, https://www.bmlfuw.gv.at/ministerium/bundesgaerten/gaerten_parks/Schoenbrunn.html Wüstenhaus (Sonnenuhrhaus): Tel. 01 87792940, https://www.zoovienna.at/anlagen/wuestenhaus/ Bezirksmuseum Hietzing: 1130, Am Platz 2, Tel. 01 8777688, http://www.bezirksmuseum.at/default/index.php?id=144; geöffnet Mi 14-18h, Sa 14-17h. ORF-Zentrum Küniglberg: 1130, Würzburggasse 30, Tel. 01 878780, Infos zu Führungen unter http://der.orf.at/backstage/orf-zentrum/index.html Hermesvilla im Lainzer Tiergarten: Tel. 01 8041324, http://www.wienmuseum.at/de/standorte/hermesvilla.html Klimt Villa: 1130, Feldmühlgasse 11, Tel. 01 8761125, http://www.klimtvilla.at/