Von N über Garmisch-Partenkirchen oder von S über Fernpass nach Ehrwald/Tirol
Charakteristik
Tagestour mit knowhow - durch partielle Seilbahnnutzung. Stark begangen,
kräftezehrend, erhebliche Gegenanstiege. Almsteige, Schotter-/Schneefelder, sehr steil im Endteil, dort Seilsicherungen- punktuell klettersteigähnlich (Schwindelfreiheit). Bei jeder Schneelage (auch im Sommer jederzeit möglich) gefährlich, dann Klettersteigset obligat
Gipfel / Berg
Zugspitze 2962m
Ausrüstung
Stabiler Bergschuh, Teleskopstöcke, wenn Schneelage im Gipfelbereich Klettersteigset,
ggf Leichtsteigeisen. Es müsste klar sein, dass man hier in große Höhe kommt (wie sie in .de gar nicht höher geht), somit in den Gefahrenbereich einer Hochtour. Es ist geradezu dumm, dass Touris mit kurzer Hose und T-shirt nicht checken, dass man es in den relevanten Sommermonaten mit der höchsten UV- Belastung die in .de
möglich ist zu tun hat, dass man jede einzelne Minute südseitig sonnenexponiert geht und dass es oben um 13 Grad kälter als in Garmisch sein wird, zuzüglich Windchill. Verpflegung+Getränke sollten mitgetragen werden, da Essensbestellung in restlos überlaufenen Hütten Zeit benötigt, die man in dem Ablauf dieser Tour einsparen sollte.
belegungsstatus-2016_160728.pdf Vergessen wir also diese
Übernachtungsmöglichkeit. Die kleine Hütte ist -unabhängig von Witterung- durchgehend ausgebucht. Die Übernachtung am Gipfel (Münchner Haus, nur Lager, überlaufen) lassen wir jedenfalls dankend aus. Wir beschreiben hier einen komplexen alternativen Ablauf, von dem jeder Schritt wichtig ist: Wir
werden am Abend ganz woanders herunter kommen (nämlich 4,5 km LL
nördlicher) als unser Auto in der Früh (Ausgangspunkt) geparkt wurde.
Vorerkundung:
1. Wie ist die aktuelle Schneesituation im Gipfelbereich?
2. Fährt überhaupt die Tiroler Zugspitzbahn (bis Uhrzeit?) 16.40?
http://www.zugspitze.at/de/preise- zeiten/preise-im- sommer/gipfelbesuch/ NUR am Mittwoch gäbe es (ev. nur 2016 wegen 90 jährigem Seilbahn-Jubiläum) eine Möglichkeit, spätabends abzufahren.Dann geht aber unten längst kein Touri-Bus mehr, einige km Wanderweg zurück zum Auto
(Ehrwalder Höhenweg) wären die Folge- ausser man hat hier eigene Fahrräder schon
zuvor deponiert, mit denen man in 30 min zum geparkten Auto gelangt. 3. Geht die Ehrwalder Almbahn (Morgens ab wann?) 8.30?
http://www.almbahn.at/de/preise- zeiten/preise-im-sommer/einzelfahrten/ 4. Vor Antritt checken wir an der Talstation der Ehrwalder Zugspitzbahn, Parkplatz
Haltestelle Bus (bei Kinderspielplatz unten) wann der örtliche
Fremdenverkehrsvereinsbus die letzten Male am Tag fährt. In unserem Fall
15.55 Uhr oder spätester Bus 17.05 Uhr/
Linie1 http://www.zugspitze.at/de/service/besuch-planen/bus/ Alternativ könnte man hier vor Start der Tour bereits hier an der Talstation der Tiroler Zugspitzbahn mitgebrachte Fahrräder deponieren, die für die Rückkehr von der Tour - zurück zum Auto P Ehrwalder Almbahn- von Vorteil wären. Nun los: Wir parken morgens um 8.15 am Parkplatz der Ehrwalder Almbahn im OSO Bereich von Ehrwald (Zufahrt Wegweiser) Anstellzeit an der Kasse 15min. „Gatterl-Ticket“ kaufen. Dieses beinhaltet die Bergfahrt mit Ehrwalder Almbahn, dann (im Notfall von Vorteil) bereits die Gletscherbahn von „Sonnalpin“ 2576msl-Spitze, sowie die Talfahrt mit der Tiroler Zugspitzbahn und den von dort notwendigen Gästebus zurück zur Ehrwalder Almbahn, wo das Auto parkt. Es hat keinen Sinn, lediglich Alm-und Zugspitzbahn zu kaufen, denn das kostet mehr als das „Gatterl“Kombiticket. Sparefrohs, die gern 2300hm/d gehen, können natürlich vom P Ehrwalder Almbahn frühmorgens jederzeit und ohne die Almbahn loslaufen. Ob sich die 1h30min Asphalt/Schotterstrasse zur Almbahn-Bergstation zu gehen lohnen, darf bezweifelt werden- Talfahrttickets der Tiroler Zugspitzbahn solo könnte man jedenfalls auch an deren Bergstation kaufen.
Wir fahren möglichst mit der ersten Gondel 08.30 Uhr der Ehrwalder Almbahn 1050msl -1500msl hoch. Dort bietet sich (2016) ein Baustellenbetrieb, wieder mal wird eine zusätzliche Skiaufschliessung gebaut, zwingt zu einem SSO-wegführenden Umweg über die SchwerLKW-frequentierte Fahrstrasse Richtung „Gatterl“ (3h angeschrieben, Klassifikation rot) und „Zugspitze" (6h, Klassifikation schwarz). An der Hochfelderalm vorbei (1732msl) kommen wir endlich auf den Wanderweg - langgedehnte Südhanquerung geringer Steigung. Die Amateure erkennen wir am
rasanten Angehen. Alle überholen uns--- am Ende wird es umgekehrt sein. Bei 2100msl hofft man bereits am „Gatterl“ zu sein und freut sich auf die eigene Bestzeit. Irrtum, es ist die Geländeerhebung „Am Brand“, das Gatterl ist noch weit weg- und schon gibt es den ersten Abstieg im Anstieg. Das wird in der Folge zum Normalzustand, denn auch nach dem Gatterl geht es auf S-Kurs wieder bergauf- bergab, bis überhaupt einmal die Zugspitze sichtbar wird. Da kommt auch die Knorrhütte 2051msl ins Blickfeld, dort sind wir erst wieder zurück auf der Höhe, die wir heute schon 2x hatten. Es ist zwar alles bestens markiert und ausgetreten, aber steinig, es zieht sich. Dennoch darf zwischen Gatterl und Knorrhütte keine Zeit vertrödelt werden, hier kann man speed machen. Nach der Knorrhütte wendet sich der Weg steiler werdend nach NW Richtung „Sonn-Alpin“ Talstation 2576msl, Schneefelder werden passiert, Gletscherreste sind nicht zu erblicken. Die Sonn- Alpin- Talstation wird angesteuert wenn man bis hier Probleme mit Höhe oder Kondition
hatte und jedenfalls, wenn man keine Erfahrung im Steilhanggehen/Klettersteig hat, nicht schwindelfrei ist oder wenn Schneelagen den Steilhang zur Spitze hinauf sichtbar sind und man nicht im Bewältigen solcher Situationen versiert und ausgerüstet ist. Während unserer Tour ist schon wieder eine Heli-Seilbergung am nahen Jubiläumsgrat (Foto)- daher: EINDRINGLICHE WARNUNG VOR
SELBSTÜBERSCHÄTZUNG. Bis zu Sonn-Alpin war das die Komfortstrecke. Die Ehrwalder Almbahn gibt dezidiert an, dass „6h Gehzeit zur Zugspitze“ nur unter Nutzung der Sonn-Alpin Gletscherbahn anzunehmen sind". Denn erst dort beginnt der gefährlichere Teil, bei dem Trittsicherheit und Kondition unbedingt,
Schwindelfreiheit bedingt notwendig werden. Wir lassen die (im Ticketpreis beinhaltete) Sonn-Alpinbahn aus und steigen in Serpentinen auf Südkurs in das Geröllfeld (Gehspur unmarkiert), Hangneigung knapp unter maximalem Schüttwinkel von Kalkbruchschotter (40 Grad). Danach im Fels meist mit Stahlseilen
versichert, glatte Passagen werden punktuell im Steilbereich gequert, fallweise Trittbügel. Höchste Vorsicht, dass hier keine Steine abgetreten werden - bzw man nicht selber von solchen getroffen wird- bei der Zahl der Passanten gefährlich. Überholen und „Gegenverkehr“ machen uns Probleme, Passanten krallen sich in ihrer Not an die Stahlseile -lassen uns die Aussenbahn- oder klammern sich gar an das schöne Stahlmantel-Stromkabel, Vorgeschmack auf was uns oben erwartet. Bei Erreichen des Gipfelgrates sieht man, wie steil der nach NW abfällt. Es naht das Gipfelplateau, per Treppe., Siehe unsere "Bemerkung" ...Blick auf die Uhr: Die Tiroler Zugspitzbahn (letzte Fahrt 16.40) wird man locker erreichen. Unsere eigene Wegzeit geben wir nicht an. Es ist traurig genug, dass diese (hier beschriebene) Strecke des „Zugspitzlaufes“ schon unter 2h Stunden abgerannt wurde- Todesfälle inklusive. Mit
der Tiroler Zugspitzbahn müssen wir dann abwärts. Im Tal angekommen könnte man an der Haltestelle des Gästebus Linie 1 mit mehr Touris konfrontiert sein als der (letzte) Bus 17.05 fasst. Der frühere Bus 15.55 wäre sicherer. Wird der Bus versäumt kann man den Ehrwalder Höhenweg unterhalb der Zugspitzbahn-Talstation nach SW (Fahrradverbot) gehen, durchweg bergab 1,5h. Die Deponierung von eigenen Rädern vor Antritt der Tour wäre zu empfehlen, Wartezeiten und Drängelei würden dadurch eingespart.
Stützpunkt
Seilbahnstationen, Hütten
Zielpunkt
Zugspitze 2962m
Rast / Einkehr
Brenthütte an der Talstation der Ehrwalder Almbahn sehr gut, Restaurant an der Talstation
der Tiroler Zugspitzbahn, unterwegs Knorrhütte, oben Münchner Haus (an Schönwettertagen total überlaufen)
Kombinationsmöglichkeiten
Lieber keine mehr
Karten
Kompass 290 Set "Rund um Innsbruck"
Beschilderung
Sehr gut
Bemerkung
Die Zugspitze sichert .de die Goldmedaille im Wettbewerb um die verschandeltsten
höchsten Gipfel der Länder weltweit. Abgesehen von qualifizierter
Grossbaustellenbesichtigung 2016 mit Turmdrehkränen: Was sich an schönen
Wandertagen (und das sind nur die wenigsten im Jahr) auf diesem höchsten Rummelplatz Deutschlands an Gedränge (Freiluft-Currywurstgrill) abspielt ist unbeschreiblich. Mit Stolz hat man eine HD-„Baustellen-Webcam“ im Internet, schliesslich entsteht hier eine Super- Seilbahn. Die scheint unausweichlich, denn die alte .de Bahn trötet oben über Lautsprecher „Uhrzeit“ Reservierungen für Talfahrt durch. Zum Gipfelkreuz: Man kann sich mit min. 30min Anstellzeit nächst Baucontainern über eine Leiter -neben berguntauglichen Seilbahnfahrern als Gegenverkehr- zum winzigen Gipfelbereich (Goldkreuz) drängeln und das im Leben einzig Wichtige- das Facebook-Foto- abstauben. Hier fehlen zum Glück aber mehrere Dinge: 1. Die Ausgabe von numerierten Gipfelkreuz Zutrittsberechtigungskarten 2. die Fussgängerampel (mit wechselweiser
Rotphase) 3. Ein flächendeckend betonierter Warte- und Wendebereich am
Vorgipfelchen 4. Eine massive Brücke zu diesem 5. Ein aus Abbruchfels
geformter neuer Gipfel mit Betonarmierung um 40 hm hochgezogen vom
Bestandsobjekt, damit .de einen 3000er hat, darin verbaut 6. schnelle Lifte hinauf zu einem ausladenden Skywalk mit zentral aufgestelltem altem Gipfelkreuz.