Auf der B 320 von Radstadt oder Schladming durch das Ennstal nach Pichl. Über die Reiteralmstraße Richtung Preuneggtal, bis kurz vor der Talstation der Seilbahn „Preunegg Jet“ rechts die Mautstraße zur Reiteralm abzweigt. Auf der Mautstraße (Wegerhaltungsbeitrag 3,50 für Erwachsene) bis zu einem der drei Parkplätze bei der Eiskarhütte, Reiteralmhütte oder Gasselhöhehütte, wo sich auch die Bergstation der Seilbahn befindet. Alternativ kann man im Sommer mit dieser zur Gasselhöhehütte hinauffahren, jeweils an unterschiedlichen Betriebstagen (siehe Bemerkung)!
Charakteristik
Eine Tour, die ab dem Rippeteck die ausgetretenen Wege verlässt und wohl nur demjenigen Genuss bietet, der auch mit steilem Gras und stetem Rhythmuswechsel umzugehen weiß. Die aussichtsreiche Höhenwanderung entlang der steirisch-salzburgischen Grenze zu dem selten betretenen Gipfel wird dafür zu einem echten Erlebnis. Sowohl von der Länge als auch von der Gesamtanforderung trotz der geringen Höhenmeter nicht zu unterschätzen. Trittsicherheit und ein gutes Gespür für die Wegfindung sind ungeachtet der meist vorhandenen Steig- bzw. Viehspuren nötig.
Gipfel / Berg
Gasselhöhe, 2001 m – Rippeteck – 2126 m –Steinkarhöhe, 2105 m – Rippeteck, 2126 m
Von der Gasselhöhehütte steigt man auf dem Reiteralm Rundweg (Weg Nr. 66) zuerst flach, dann steil hinaus auf den breiten Kamm, der zur Gasselhöhe zieht. Über ihn erreicht man bald den Gipfel und wandert auf dem schönen Bergrücken mehrfach leicht auf und ab zum Rippeteck. Von dessen Gipfelkreuz über die obersten steilen Meter am Wanderweg zurück, dann sofort scharf links und auf dem nach Südwesten abfallenden Wiesengrat hinunter, wo man bald auf einen deutlich ausgetretenen Schafsteig trifft. Diesem folgt man, wobei sperrende Latschen rechts (westlich) umgangen werden, bis zu einer flachen Gratkuppe. Von ihr steiler Abstieg nach Süden; die Steigspuren führen durch Almrosenstauden zu einer felsdurchsetzten Latschenzone. Ein ausgeschnittener alter Steig leitet teils sehr steil und mit einfachen Kraxelstellen gewürzt (Stellen 1-), aber recht geschickt durch die dicht bewachsene Flanke. An deren Auslauf kurz in die Ostseite unterhalb der Gratlinie queren und dann wenige Meter bergauf in eine Scharte. Diese bildet den tiefsten Punkt der gesamten Überschreitung (ca. 1900 m). Auf der gegenüberliegenden Seite der Scharte verwehren wiederum steile und felsdurchsetzte Latschenhänge den direkten Aufstieg entlang des Kammes und scheinen jegliches Weiterkommen unmöglich zu machen. Wenn man in der Scharte ganz an die niedrige Felswand herangeht, erkennt man nach dem Übersteigen uralter Stacheldrahtzaunreste einen Schafsteig, der nach rechts (Westen) führt. Dieser verleitet zur Fortsetzung des Anstieges. Der Steig mündet jedoch schließlich oberhalb eines Geländevorsprunges in einen enorm steilen Grashang und würde über diesen in das Blockgewirr des nördlich der Steinkarhöhe eingebetteten Kares führen. Sollte man diesem Steig gefolgt sein, geht man von der Geländekante, wo der Steig in den Grashang mündet, besser wieder etwa 50 Meter zurück und steigt dann durch eine Grasrinne zwischen den Latschen problemlos auf den hier sehr breiten Kamm zu einer schönen Wiese aus, wobei zwei Viehzäune zu übersteigen sind. Hierher kommt man auch, indem man aus der zuvor erwähnten Scharte unmittelbar zu den niedrigen Felsen geht, dann aber nicht nach rechts dem Steig folgt, sondern direkt unter den Felsen bleibt und rechts hinter einem schwachen Eck wieder alte abgeschnittene Latschen erkennt. Über eine schmale Rampe aufwärts, dann über eine kurze Felsstufe (1-) scharf links hinauf. In weiterer Folge muss man nur mehr die abgeschnittenen Latschen beachten. Der Steig führt in ständigem Auf und Ab und Hin und her über die Kuppe hinweg. Nach kurzem, felsigem Abstieg gelangt man zu der schönen Wiese, wo von rechts der vorhin beschriebene Anstieg durch die Grasrinne mündet. Dort wo in der Wiese ein kleiner Tümpel eingebettet ist bzw. diese zu einer Feuchtwiese wird, setzt sich der Steig in den Latschen wieder fort. Der Weiterweg ist nun klar vorgezeichnet. Man bleibt auf dem stets gut erkennbaren Steig und wandert über schöne Wiesen und dazwischen durch kurze ausgeschnittene Latschengassen in einem Bogen nach rechts. Zuletzt verliert man etwa 20 Höhenmeter bis zur Scharte direkt vor dem Gipfelaufbau der Steinkarhöhe. Hier entdeckt man auch eine uralte, hölzerne und fast zugewachsene Gedenktafel für einen Verunglückten. Die steile Nordostflanke, die oben weitgehend felsig ist, erscheint als Anstieg zum Gipfel wenig verlockend, obwohl ein direkter Anstieg über sehr steile Grasschrofen und durch eine schluchtartige Rinne bei näherem Betrachten möglich erscheint. Besser und deutlich einfacher ist es, wenn man einem vorerst gut erkennbaren Schafsteig folgt, der quer durch die Nordostflanke nach rechts auf den Nordwestgrat führt und sich in der Flanke streckenweise ganz verliert. Bei trockenen Verhältnissen ist die Querung unschwierig, man benötigt nur etwas Trittsicherheit in den steilen Grashängen. Noch bevor man die Gratkante erreicht, zweigt links unterhalb der Gratfelsen ein weiterer Schafsteig ab. Dieser bildet die natürliche Fortsetzung des Anstieges. Man geht also im spitzen Winkel schräg links aufwärts und folgt den Steigspuren, einmal auf einer Art Grasrampe, danach die steilen Hänge querend zu einer kleinen Blockhalde. Schräg rechts im Zickzack aufwärts, bis man auf den hier nach Nord gerichteten Grat aussteigen kann. Kurz durch Latschen, dann den stets gut erkennbaren Schafspuren über den breiten Kamm zu einem Vorgipfel folgen. Auf dem Grat unschwer, anfangs leicht fallend, dann nochmals kurz bergauf zum eigentlichen Gipfel der Steinkarhöhe. Einsamkeit ist garantiert! Eine weitere, deutlich alpinere Aufstiegsalternative ist jene über den Nordwestgrat (der teilweise auf Nord umbiegt). Dazu steigt man nach Querung der Nordostflanke direkt unterhalb der Grattürme, zuerst ebenfalls über Schafsteigspuren höher, dann am Grat selbst weiter, bis man auf ein schmales Band nach links abgedrängt wird. Hier quert man etwas exponiert zu einem Kamin mit Klemmblock, der in leichter Kletterei überstiegen wird (2). Der zweite Klemmblock ist etwas schwieriger zu überwinden, wobei auf der rechten Seite gute Griffe und Tritte helfen, links ist durch das moosige Gestein keine gute Trittmöglichkeit gegeben (etwa 2+). Danach wieder einfach über Blöcke weiter, schließlich links halten zu dem Schafsteig, der den Hauptanstieg vermittelt. Der Rückweg zum Rippeteck erfolgt zur Gänze auf dem Anstiegsweg. Vom Rippeteck kann man auf dem Reiteralm Rundweg zum Spiegelsee (Mittersee, Dachsteinspiegelung) absteigen und auf diese Weise die Tour landschaftlich sehr schön abrunden. Am stark frequentierten Wanderweg geht es dann problemlos zurück zum Ausgangspunkt. Bei dem möglicherweise herrschenden Wirbel wird man die vergangenen Stunden der Einsamkeit umso mehr schätzen.
Rast / Einkehr
Hütten im Gebiet der Reiteralm unter http://www.ski-reiteralm.at/de/sommer/reiteralm/huetten-sommer
Karten
Austrian Map online, www.austrianmap.at Alpenvereinskarte Digital auf DVD, Niedere Tauern II Kompass Digitale Wander-, Rad- und Skitourenkarte Österreich
Bemerkung
Infos zu den Betriebszeiten der Reiteralmbahn im Sommer: http://www.ski-reiteralm.at/de/sommer/sommerinfo/betriebszeiten