Vorbeurteilung möglicher Schneelagen über die ausgezeichneten panomax webcams auf
www.grossglockner.at. Über mautpflichtige Grossglocknerstrasse zum Hochtor Nordportal. Bei zweiter Befahrung im gleichen Jahr viel billiger, wenn Beleg der Erstbefahrung vorgelegt wird (KFZ- Kennzeichen muss ident sein).
Charakteristik
Alpine Tour, stets in grossen Höhen. W-O Grat (meist quer zu den Hauptwindrichtungen verlaufend) und Nordpassagen gefährlich bei Starkwind (Steinschlag), drohenden Unwettern und Schneelagen aller Art
(Nordseitenvereisung). Fast durchweg phänomenales Panorama, technisch nicht
anspruchsvoll, jedoch mehrere (seilgesicherte) Kletterpassagen (I/II), die mal bergan, mal bergab führen. Die „üblichen" Berechnungsmethoden wäre irreführend: Die anzugebende „Höhendifferenz“ zwischen Hochtor 2504m und Ziel 3101m mit 600hm ist nur in der Theorie zutreffend, weil durch Gegenanstiege (die klarer Weise hin und zurück nochmal zu berechnen sind) deutlich höher. Die Faustformel „wir gehen immer 400hm/h“- stimmt wieder mal nicht, denn die Entfernung- nicht die Höhendifferenz- ist groß. Weiters unangebracht wäre die selbstgefällige Beschönigung der Strecke als „nicht (=nirgends) ausgesetzt“ und „Wanderung“ -für die man bekanntlich keine Hände einzusetzen hätte. Genau diese Hände wird man brauchen, genauso Trittsicherheit und bedingte Schwindelfreiheit.
Der markierte Weg geht vor dem Tunnel-Ostportal weg zuerst über das Hochtor, dann
nach O. Es ist kulturhistorisch interessanter, über den nach wie vor erhaltenen Römerweg anzugehen, der vor dem Tunnel gut sichtbar östlich führt und das „Tauernklein“ (2628m, dort wäre schon der erste Gegenanstieg ...) nordseitig umgeht. Danach problemlose eigene Navigation zum markierten Weg (etwa KK 110 Grad) Richtung Rossschartenkopf. Der Weg dort hinauf ist mit seinem sanften Anstieg von Weitem sichtbar. In der Folge wird das Hintere Modereck (Gipfelkreuz 2930m) mit gut seilgesicherter, aber kurz exponierter Kraxelei erreicht. Nun geht es nach O ziemlich steil zunächst wieder abwärts Richtung Noespitze. Dabei steht der in Karten selten verzeichnete „Herbertturm“ im Weg, wenn passiert geht es sanft weiter hinauf (kleine Kluft wird überkraxelt) zur Noespitze 3005m. Deren sanfte Kuppe fällt nach S und O ziemlich steil und felsig ab. Genau dort hinunter geht es (Seilsicherung) für uns zum nächsten Gegenanstieg, auf der nächsten sanften Kuppe der nächste Abbruch (Seilsicherung), danach (steil) hinauf (ungesicherter Grat) ist der Krumlkeeskopf. Von diesem ginge es weiter (wieder abwärts) 500m in Richtung Otto-Umlauft Biwakschachtel. Dort ist übrigens der Rückweg zum Hochtor auf einer vermutlich selten frequentierten Wegweisung mit satten 4 1/2h angeschrieben. Zurück geht es auf demselben Weg. Wir sind davon abweichend am Rückweg vor dem Modereck Steigspuren nachgegangen um den steilen, lästigen Gegenanstieg über den Modereck-Gipfel durch dessen Nordhangquerung einzusparen. Von diesem Experiment muss dringend abgeraten werden, auch wenn der westliche Vorbau des Moderecks eine
easy go Abkürzung dorthin verheisst: Abgesehen von der enormen Steinschlaggefahr des zerbröselnden Berges („MODEReck“) droht der Wegfall jeder Permafrost- Stabilisierung. Die ganze Leite ist dermaßen steil, dass große Felsbrocken unvermittelt abgehen- gefährlich, ob hingegriffen oder losgetreten.
Stützpunkt
Unterwegs keinerlei, auch kein Notunterstand. Nur Otto-Umlauft-Biwak 500m östlich Ziel.
Zielpunkt
Krumlkeeskopf 3101m
Rast / Einkehr
Stüberl/Imbiß Hochtor Südportal (bis 17.00 offen), sonst Betriebe an der Glocknerstrasse.
Kombinationsmöglichkeiten
Lieber keine mehr
Karten
Kompass NP Hohe Tauern Kartenblatt Großglockner
Beschilderung
Nicht zum Krumlkeeskopf, Weg generell sehr gut markiert.