Am besten öffentlich: Mit der U-Bahnlinie U1 zur Station Donauinsel; Rückfahrt von der Seestadt Aspern mit der U-Bahnlinie U2.
Charakteristik
Abwechslungsreicher Weg zu vielen "Highlights" des 22. Wiener Gemeindebezirks (1. Abschnitt, Südost), viel Grün und Wasser. Höhepunkte: Donauplatte, Alte Donau, Reservegärten Hirschstetten, Seestadt Aspern. Ausdauer erforderlich!
fast durchgehend Asphalt (außer Mühlwasser, Jungbürgerwald) - Achtung: zum Teil keine Gehsteige an den Ausfallsstraßen!
Wegbeschreibung / Routenverlauf
Wir begeben uns von der U-Bahn - Station auf die Donauinsel, die bereits zum 22. Bezirk gehört, und bewundern einen Leuchtturm und vor allem die Skyline der Donau City (Donauplatte), die ab 1996 (Baubeginn Andromeda - Tower) errichtet wurde; von der Donauinsel sieht man die UNO-City nicht mehr. Markant ist der Blick auf Donauturm, Ares Tower und den DC Tower 1, 2016 das höchste Gebäude Österreichs (250 m bis zur Spitze bzw. 220 m, nur der Donauturm ist mit 252 m höher - höchster Bau Österreichs). Ein DC Tower 2 (Stand 2016) ist noch in Planung. Auf der anderen Seite der Neuen Reichsbrücke sehen wir das auffällige Hochhaus Neue Donau (150m) mit "Spitz". Eine Pontonbrücke führt über die Neue Donau (Entlastungsgerinne), die Lokale an der "Copa Cagrana" erlebten in letzter Zeit eine Art Wiederbelebung. Zurück zum Rad- / Fußgängerweg auf der Reichsbrücke und entlang der U-Bahn - Hochtrasse (Blick auf die UNO-City) in die Donau City; hier lohnt ein (oft windiger) Bummel inmitten dieses neuen Stadtteils. Hinter dem DC Tower - auch aus der Nähe sehenswert, Auffahrt zur Bar möglich! - befindet sich in der Isidro-Fabela-Promenade eine Plastik "Ohne Titel" von Bruno Gironcoli. Wir bummeln durch die "Wolkenkratzerschluchten" zum mittlerweile fast unscheinbaren Austria Center Vienna (ACV), errichtet 1983-87 nach einigen politischen Turbulenzen und mehrfach erweitert, zuletzt wurde der Haupteingang (Bruno-Kreisky-Platz) überdacht; links daneben steht der Saturn Tower (2003/4, 95m). Die teils überdachte Aristides-de-Sousa-Mendes-Promenade führt uns zum Andromeda Tower (Wilhelm Holzbauer, 1996-98, 113 m), links davon die sehr eindrucksvolle Donaucity - Kirche von Heinz Tesar (1999-2000 errichtet), im Volksmund aufgrund ihres Innenraums liebevoll "Käsekirche" genannt. Wir begeben uns zur U-Bahn-Station "Kaisermühlen - Vienna International Centre" und biegen links in die Wagramer Straße stadtauswärts ein. Nach wenigen Metern erreichen wir den Zugang zur UNO-City (eröffnet 1979, Architekt Johann Staber) und wenige Meter weiter die kleine koptisch-orthodoxe Kirche, ehemals Kapelle "Zum göttlichen Heiland" (1917), die vom IZD-Tower überragt wird (1998-2001, 130m). Wir überqueren hier die Straße, gehen auf der Wagramer Straße zurück (Blick zum Stephansdom!) und links in die Schüttaustraße. Hier, inmitten von Kaisermühlen, befindet sich der riesige Goethehof (2016 in restauro; erbaut 1928-30, ursprünglich 727 Wohnungen, ein Zentrum der Februarkämpfe 1934). An der Ecke Schüttaustraße 39 ist eine plastische Sonnenuhr mit den Tierkreiszeichen erwähnenswert (Oskar Thiede). Rechts in die Bellegardegasse, auffällig eine große Figur des Hl. Nepomuk vor Nr. 5. (Haus mit Turmaufsatz!). Zurück und in die Schiffmühlenstraße, interessant ist der Schüttauhof (Nr. 62-64). Nun links in die Moissigasse (im Rückblick der Turm der Wiener Messe / 1020), auf Nr. 11 das ehemalige Postgebäude. Wir erreichen den Schüttauplatz mit der Kirche "Zum Hl. Herz Jesu" (2016 in restauro, 1895 geweiht); hinter dem Kirchturm befindet sich der Ernst Sadil - Platz an der Alten Donau - von hier Brücken-Zugang zum legendären Strandbad Gänsehäufl in der Sommersaison (um 1900 von Florian Berndl begründet). Eine Infotafel bewirbt den neuen "Wiener Wasserweg" rund um die Alte Donau. Wir folgen nun dem Schnitterweg am Ufer der Alten Donau und passieren den Steg, der zum Polizeibad und Straßenbahnerbad führt, am Kaisermühlendamm gehen wir ein Stück neben der A 22. Beim südlichsten Eck der Alten Donau treffen wir auf den Stadtwanderweg 12, eine weitere Infotafel, einen Bildstock mit dem Hl. Koloman und blicken zurück auf die Donaucity. Gehzeit hierher ca. 2h. Die Kaisermühlenstraße (U 2; Knoten Kaisermühlen) bringt uns zur Mühlwasserstraße, rechts unter der Brücke und beim Mühlwasser links in den Weg einbiegen. Nach der Eisenbahnunterführung erneut links, bald führen uns (beim Hundeplatz) Mühlgrundweg und-gasse (links) ins Zentrum von Stadlau. Beim neuen Hans Mayr - Platz befindet sich die U 2 - Station neben dem Bahnhof Stadlau, wir gehen die Konstanziagasse und links in die Gemeindeaugasse, in der sich die moderne Pfarrkirche befindet (1924 geweiht, 1971 umgestaltet). Über den Platz Am Bahnhof rechts in die Schickgasse, auffällig die beiden Pferdeköpfe an den Häusern 3 und 4 - hier befindet sich der Ortskern von Stadlau. Links erneut Konstanziagasse und rechts Langobardenstraße (Straßenbahn 25), auf Nr. 47-49 ein Sikh-Tempel, rechts lohnt ein Abstecher in die Hardeggasse (U 2, Stadlauer Friedhof, Kloster Maria Frieden mit Schulzentrum und Kindergarten). die Langobardenstraße führt uns bald zum Donauspital (SMZ Ost) - im Innenhof beim Restaurant befindet sich eine originelle Plastik (Adrian Robert X / Helmut Mark, 1993): Eine Riesenhand wirft Papierflieger. Vom SMZ Ost kurz zurück, rechts Hartlebengasse, links Hausgrundweg. Interessant die Tore der Schule Konstanziagasse 50. Beim verkehrsumtosten, sanierungsbedürftigen Genochplatz (Kahlenbergblick) rechts in die Stadlauer Straße, die uns direkt in den nächsten Bezirksteil bringt, nach Hirschstetten. Ecke Hirschstettner Str. / Stadlauer Str. befindet sich eine Nepomukkapelle (2016 in schlechtem Zustand, ursprünglich 1737); wir gehen durch den verkehrsreichen Ortskern von Hirschstetten, auf Nr. 89-91 die Reste des alten Schlosses (erbaut bis 1693, Jagdschloss Schwarzenberg 1713, abgebrannt im 2. Weltkrieg); heute steht noch ein Torbogen, der zur neuen Kirche Maria Himmelfahrt führt (1959-61). Ein Abstecher führt durch die Quadenstraße stadtauswärts, rechts die neue koptische Kirche "Zur Hl. Jungfrau von Zeitoun" und links der Haupteingang in die sehenswerten Reservegärten Hirschstetten mit Gewächshäusern und Palmenhaus - hier lohnt ein Besuch bzw. eigener Spaziergang eigentlich zu jeder Jahreszeit! Zurück zum Hirschstettner Platz und links in die Aspernstraße. Wir queren die Schnellbahn, später die U 2 (Theaterdepot der Josefstadt!) und gelangen somit bald in den nächsten Bezirksteil: Aspern, gespickt mit Erinnerungen an die Schlacht gegen Napoleon 1809. Gehzeit hierher ca. 5 1/2h. Bei Aspernstraße 119 befindet sich eine Antonius - Kapelle, rechts in die Oberdorfstraße (Nr. 19 mit netter Haustüre - Rezeption des Löwen von Aspern), die uns erneut zur Langobardenstraße führt - an der Ecke das Franzosenkreuz mit Relief, das den Sieger von Aspern, Erzherzog Karl, darstellt. Links zur Endstelle der Linie 25 und zum Asperner Heldenplatz: Hier befinden sich auf Nr. 3 die Schule, auf Nr. 9 das Museum "1809" (siehe unten, ehemals Sebastianikapelle und Beinhaus, hinter der Kirche), der berühmte Löwe von Aspern (Fernkorn, 1858), dahinter die Pfarrkirche St. Martin (1529, 1683 von den Türken, 1809 von den Franzosen zerstört, 1814 wieder aufgebaut und jüngst sehr gelungen erweitert - alt und neu!), sowie Statuen des Hl. Nepomuk und des Salvators Christus an der Straße. Interessant auch ein Relief auf der anderen Straßenseite, das die Schlacht 1809 illustriert (Erzherzog Karl - Hof). Kurz weiter stadtauswärts zum Siegesplatz (Stele 1. Weltkrieg), rechts in die Zachgasse - Lobaugasse - Jägermaiszufahrt (Kapelle) - Heustadelgasse ostwärts - links Flugfeldstraße (2016 noch Felder...) zur Großenzersdorfer Straße: rechts abbiegen (zugleich auch Stadtweg 12) und weiter zur Stadtgrenze Richtung Eßling. Zur linken befand sich einst das Flugfeld Aspern (1912-1977 Flughafen, Autorennen,... - Denkmal mit Windsack), später GM, heute Opel und die Zufahrt in die neue Seestadt. Visavis des Denkmals bemerkenswerte Villa mit Schmiedeeisen - Gittern. Wir erreichen Eßling - rechts führt die Kirschenallee in das Erholungs- und Naturschutzgebiet Lobau, für deren Durchstreifen ein eigener Extratag nötig wäre (Stadtwanderweg 10, Etappe 5, u. a.; kleines Lobaumuseum, Erinnerungen an 1809). Wir begeben uns auf der Eßlinger Hauptstraße in das Ortszentrum, auf Nr. 74 die Pfarrkirche (1938; davor Skulptur "Betender Bauer"), schräg visavis das ehemalige Schloss (urkundlich seit 1287), auf Nr. 95 eine Gedenktafel für den hier geborenen Künstler Raphael Donner (1693-1741). Der nahe Bill-Grah-Park und die Fatty-George-Gasse frönen der Jazzmusik, ebenso der Kulturstadl rechts der Straße (kleines Jazzmuseum in einer ehemals öffentlichen Bedürfnisanstalt). Wir wenden und gehen rechts durch die Schlosspromenade in die Simonsgasse, in der sich im Schüttkasten eine Dependance des 1809-Museums mit riesigem Diorama befindet. Simonsgasse stadteinwärts - rechts Telefonweg - links Gundackergasse (zugleich Stadtweg 10, rot-grün markiert) - rechts Silberergasse - links Rosenbergstraße - rechts auf langem geraden Forstweg durch den Jungbürger - Gedenkwald (gepflanzt 1988). Links (Asphalt) in die Niklas-Eslarn-Straße und Richtung Areal der Seestadt Aspern. Links ein Stück zurück entlang der Gleisanlagen und beim Hubschrauber - Stützpunkt rechts auf der Seestadtstraße in diesen Retortenstadtteil; alternativ kann man auch direkt von der Rosenbergstraße rechts in die Seestadtstraße kommen und lässt so den Jungbürgerwald aus. Beim Projekt Seestadt Aspern handelt es sich um eines der größten städtebaulichen Projekte Europas der 2010er Jahre, hier sollen einmal ca. 20 000 Menschen leben. Der Masterplan für die Seestadt wurde vom schwedischen Architekten Johannes Tovatt erstellt und 2007 vom Wiener Gemeinderat einstimmig beschlossen; bis ca. 2028 soll das Projekt in 3 Etappen abgeschlossen werden. Ein Erkundungsspaziergang lohnt, Südteil und Seepark nehmen langsam Gestalt an (2016). Von hier führt die Linie U 2 zurück ins Stadtzentrum. Gehzeit Aspern - Seestadt ca. 3h.
Stützpunkt
Natürlich eine rein subjektive Auswahl ohne Anspruch auf Vollständigkeit!!!
Seestadt Aspern (in Bau), U-Bahnlinie U 2 (Endstation)
Rast / Einkehr
Zahlreiche Einkehrmöglichkeiten im Bereich Donauinsel - Copa Cagrana, Stadlau (U 2) und in der Seestadt.
Kombinationsmöglichkeiten
Bezirks - Kulturwanderweg 22b (2. Abschnitt, "Vom Donaupark nach Breitenlee") Bezirks - Kulturwanderwege 2, 20, 21 - siehe alpintouren.com Wiener Wasserweg (Rund um die Alte Donau) - siehe alpintouren.com Stadtwanderweg 10 (Rund um Wien, Etappen 1, 5) - siehe alpintouren.com Stadtwanderweg 12 (West - Ost) - siehe alpintouren.com
Karten
Wiener Stadtpläne aller Maßstäbe Donaustadt - Faltplan der Reihe "24h für Wien Bezirkspläne" (jährlich neu aufgelegt, als Postwurfsendung im Herbst verteilt) mit Beschreibung des Kulturwanderweges; Infos unter www.bohmann-verlag.at. Eine Box mit allen 23 Plänen kann käuflich erworben werden.
Beschilderung
keine
Literatur
Liselotte Hansen - Schmidt, Donaustadt. Stadt am anderen Ufer (Wien 1992); ISBN: 978-3900-27-2463
Bemerkung
Reservegärten Hirschstetten: 1220, Quadenstraße 15 (Südeingang) bzw. Oberfeldgasse (Nordeingang), Tel. +43 1 4000-8042, https://www.wien.gv.at/umwelt/parks/blumengaerten-hirschstetten/. Sehr sehenswert auch im Advent!!!
Museum Aspern - Essling 1809: 1220, Asperner Heldenplatz 9, April - Oktober So 10-12h oder nach Vereinbarung; Tel. 0664 9787 162, http://www.aspern-essling-1809.at/ 2. Standort: Schüttkasten Essling, 1220, Simonsgasse, April - Oktober So 10-12h (Schlachtendiorama mit 8546 Figuren!)
Kulturstadl Essling mit Fatty George - Jazzmuseum: 1220, Eßlinger Hauptstraße 96