Aus dem O von Bozen und aus dem W via Schlanders auf der SS38 bis Staben / Tschirland. Dort zweigt man nach N ins Schnalstal ab und fährt nach NW bis zum Talschluss in Kurzras und zur Talstation des Sessellifts zur Lazaunhütte.
Charakteristik
Stille, markierte Steige, wegloses Gelände, ein kleiner, meist blanker, jedoch nicht steiler Gletscher, viel Schutt
Von der Bergstation auf dem gut angelegten Steig (11A) hinunter ins Langgrubtal. Der Wegweiser dort zeigt dann die Aufstiegsrichtung an. Man hält sich immer auf dem Steig 1 Richtung W zum Bildstockjöchl. Zuerst wandert man unschwierig im Talgrund, auch die ersten Aufschwünge sind ohne Probleme zu bewältigen. Erst der etwas rutschige Moränenkamm, der steil nach NW hinaufzieht, stellt die erste richtige Anstrengung dar. Ein großer Steinmann am Kamm zeigt die Abzweigung für die Skitourengeher im Winter zur Schwemserspitze an. Auch im Sommer wählt man diese Route und steigt steiler ein paar Meter in den dahinter liegenden Talboden ab. Man erkennt den kleinen Schwemserferner, welchen man auch anvisiert. Steht man vor dem Eis, sucht man sich den geeignetsten Übergang (eventuell Steigeisen erforderlich bei Blankeis). Nach der Gletscherquerung wartet die anstrengendste Passage der Tour. Eine Steilstufe im Schutt muss erklommen werden, Das Auftauen des einstigen Permafrostes macht die Sache nicht angenehmer - eher im Gegenteil. Nach der Steilstufe wird das Gelände vorerst einfacher, gelegentliche Steinmänner geben die Richtung vor. In einem weiten Rechtsbogen nähert man sich der Gipfelflanke an. Diese wird dann steil und wieder in rutschigem bzw. schuttigen Gelände überwunden (je nach Routenwahl auch leichte Kletterei bis I in sehr brüchigem Gestein). Normalerweise erreicht man den Grat der Schwemserspitze knapp rechts unterhalb des Skigipfels. Dort hinauf in brüchigem Fels (I). Zum Hauptgipfel geht es über den teilweise doch ausgesetzten Grat in leichter Kletterei (I). Für den Abstieg wählt man dieselbe Route (eventuell kann der Schwemserferner auch am orographisch linken Rand umgangen werden, jedoch befindet man sich dort zur Abstiegszeit am Nachmittag wahrlich in einem Sumpf). Bei der Abzweigung im Langgrubtal nimmt man den Steig 1, dann 3, um direkt nach Kurzras bzw. zur Talstation des Sessellifts zurückzukehren.
Stützpunkt
Lazaunhütte am Ausgangspunkt (bei Liftbetrieb geöffnet), sonst unterwegs kein Stützpunkt
Zielpunkt
Schwemserspitze
Rast / Einkehr
Lazaunhütte, Betriebe im Schnalstal
Kombinationsmöglichkeiten
Über das Bildstockjöchl zur Obretteshütte
Karten
Tabacco 25 Bl.: 04 (Schnalstal / Val Senales - Naturns / Naturno) Kompass Digital Map (Südtirol) AV-Karten Digital (Ötztaler Alpen - Weißkugel)
Beschilderung
Wegweiser (zum Bildstockjöchl)
Bemerkung
Abgesehen vom Gebiet um die Lazaunhütte eine absolut einsame Tour. Kaum jemand geht im Sommer auf die Schwemserspitze, obwohl die Tour durchaus ihre Reize hat. Sehr mühsam ist dann das Gelände nach Schwemserferner und die Gipfelflanke (hier ist sicher die Skitourenoption zu bevorzugen). Die Kletterstellen sind zwar allesamt leicht, doch macht das brüchige Gestein zu schaffen. Aufgrund des Geländes zieht sich die Tour dann auch in die Länge. Fazit: Nur für im weglosen Gelände erfahrene und selbständige Bergsteiger empfehlenswert.