Von der Felbertauernstraße bei Matrei in das Virgental und bis in den Talschluss in Ströden fahren. Dort befindet sich ein gebührenpflichtiger Parkplatz.
Charakteristik
Die Wiesbauerspitze ist jener Spitz im hinteren Talschluss des Virgentales, der einem schon bei der Anfahrt durch das Tal ins Auge fällt. Der ziemlich neue Steig wurde mit viel Aufwand und sehr geschickt durch die teils extrem steilen Grasflanken angelegt und der Gipfel damit auch für den Durchschnittswanderer zugänglich gemacht. Obwohl technisch nur wenig anspruchsvoll, verlangt doch die Exposition und die Steilheit der Hänge Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Ein Ausrutscher würde an so mancher Stelle erst hunderte Meter weiter unten enden! Bei Nässe sehr unangenehm und deshalb abzuraten und bei Schneelage absolut gefährlich! Vom Gipfel bietet sich trotz der verhältnismäßig geringen Höhe eine hervorragend schöne Aussicht auf die umliegenden Berge der Venedigergruppe. Insgesamt, aber besonders landschaftlich eine sehr eindrucksvolle Tour.
Gipfel / Berg
Wiesbauerspitze oder Mullwitzkogel, 2768 m
Ausrüstung
Übliche Wanderausrüstung, Bergschuhe mit guten Sohlen
Tourtyp / Charakter der Tour
mittelschwere Bergwanderung
Wegbeschaffenheit
Drahtseilversicherungen oder Leitern
markierte Wege (alpines Gelände)
Schotterweg
Wiesenweg
Wegbeschreibung / Routenverlauf
Vom Parkplatz zuerst gemütlich entlang des Almweges in das Umbaltal zur Islitzeralm bzw. Pebellalm (bis hierher offizielle Mountainbikestrecke). Gleich danach beginnt der Wasserschaupfad Umbalfälle, den man vorteilhaft, weil kürzer als der Fahrweg, sowohl für den Auf- als auch Abstieg benützt. Entlang dieses Steiges teilweise steil aufwärts, um beim Punkt 1658 (ÖK) wieder auf die Straße zu treffen. Der Weiterweg erfolgt über eine Steilstufe mit einem ersten Blick auf die Wiesbauerspitze (gelbe Hinweistafel!). Es geht dann beinahe eben dahin, der Fahrweg wechselt auf die andere Bachseite und kurz darauf kommt man zur ausgeschilderten Abzweigung des Steiges auf die Wiesbauerspitze. Dieser zieht anfangs neben einem Bachgraben aufwärts. Sehr steil und in engen Spitzkehren wird eine felsige Stufe überwunden, eine Passage von wenigen Metern ist mit einem Drahtseil entschärft (Stelle A/B). Danach etwas flacher über einen großen Grashang aufwärts und schräg rechts hinaus auf eine scheinbare Geländekante. Abermals sehr steil mit kurzen Serpentinen und etwas exponiert höher, dann oberhalb einer Felswand nach Osten ansteigen. Erst auf einer Höhe von 2300 m werden die Hänge weniger steil, man kommt in der Nähe der Halshütte (laut AV-Karte) vorbei und zu einer flachen Mulde mit Wegweiser. Die nun folgende Querung durch die steile Südflanke der Ogasilspitze ist sehr beeindruckend. Wenn man den Steig erstmals erblickt, wie er sich oberhalb der extrem steilen und felsdurchsetzten Grasflanken hinzieht, weiß man, dass man hier konzentriert und vorsichtig unterwegs sein sollte. Allerdings ist der Steig so gut ausgebaut, dass bei Trockenheit keinerlei Begehungsschwierigkeit besteht, es ist lediglich die Exposition, die hier unter Umständen ein gewisses Unbehagen verursacht. Bald hat man den ersten Teil der Querung hinter sich, man quert um eine Hangkante und muss wenige Meter, jetzt wieder exponiert, über einfache Felsstufen absteigen. Dann folgt nochmals eine längere Querung, wobei das Gelände oberhalb des Steiges felsig-schroff ist, unterhalb aber immer sanfter wird und man schließlich in dem großen Kar landet, das zwischen Ogasil und dem Gratkamm Hochkarkopf – Wiesbauerspitze eingebettet liegt. Wenn sich in den Felsflanken oberhalb des Steiges Steinböcke oder Gämsen tummeln, besteht in diesem Bereich eine gewisse Steinschlaggefahr. Nach einem schmalen Bachlauf geht es hinüber zu der schon weithin sichtbaren kleinen Hütte mitten im Kar. Oberhalb vorbei und zum Fuß des Gipfelhanges der Wiesbauerspitze (Wegweiser). Schräg rechts hinaus und über den schönen Steig in zwei großen Serpentinen auf den kurzen Gipfelgrat und wenige Meter zu dem im Jahr 2013 errichteten Gipfelkreuz. Der Abstieg erfolgt strikt über den Anstiegsweg. Ein wegloser Abstieg von der kleinen Hütte durch das anfangs leicht begehbare Kar ist dringend abzuraten, da dieses in haltlose felsdurchsetzte Steilgrasflanken abbricht.
Rast / Einkehr
Infos zu den Almen und Hütten unter: http://www.virgentaler-huetten.at/ Gasthäuser im Virgental
Karten
Austrian Map online, www.austrianmap.at Alpenvereinskarte Digital, Venedigergruppe Kompass Digitale Wander-, Rad- und Skitourenkarte Österreich
Bemerkung
Der in den Landkarten als Mullwitzkogel bezeichnete Gipfel wurde nach dem bekannten Wursthersteller in Wiesbauerspitze umbenannt, deshalb auch des Öfteren als Wurstberg bezeichnet. Wie immer man zu dieser Namensgebung stehen mag – die Umbenennung hat seinerzeit zu teils heftigen Diskussionen geführt -, eine Besteigung des Gipfels ist eine absolut lohnende Unternehmung.