Vom Parkplatz wandert man auf dem Hüttenweg zumeist in südöstlicher Richtung zur Cabane de Tracuit. Der Weg dorthin ist weit und fordert dem Berggeher 1600Hm ab. Wenn man dann noch die Gletscherausrüstung mitschleppen muss und der Tag sehr heiß ist, treibt einem der Aufstieg wohl den einen oder aunderen Schweißtropfen aus dem Körper. Dabei verläuft der gut angelegte Steig in abwechslungsreichem Gelände. Über die steilen W- Hänge erreicht man einen tiefen Bacheinschnitt und dann die flacheren Almmwiesen der Combautanna. Immer noch ist es von hier sehr weit bis zur Hütte. Der Steig zieht dann an die Südflanken des Diablon des Dames vorbei und durchquert ein grobes Blockfeld. Teilweise mühsam und steil geht es bist zu einem Felsriegel mit einer Rinne. Gesichert (A bis B) erklimmt man den Aufschwung und umrundet einen Felszahn. Auf der anderen Seite liegt auf einem breiten Absatz die Tracuithütte, die man für die Nachtruhe ausgewählt hat. Am nächsten Morgen überquert man einen Zwischenhügel beim Zustieg zum nahen Turtmanngletscher. Dort wird dann angeseilt und meistens werden auch die Steigeisen angelegt. Der erste Abschnitt auf dem Gletscher besteht aus einer flachen Querung, die aber durch große, aber oft auch versteckte Spalten garniert wird. Höchste Vorsicht ist hier notwendig. An der breiten NW- Flanke des Bishorns wird das Gelände dann deutlich steiler, dafür sind dort deutlich weniger Spalten vorhanden. In gleichbleibender Steigung bewältigt man die Flanke und erreicht den Firnsattel zwischen dem Nebengipfel Pointe Burnaby (4135m) und dem Bishorn. Der Gipfelkopf ist zumeist auf den letzten Metern sehr steil und immer öfter tritt Blankeis zum Vorschein. Hat man auch dieses Hindernis gemeistert, steht man auf einem 4000er mit tollen Ausblicken. Besonders das nahen Weißhorn sticht ins Auge. Der Abstieg erfolgt auf der Anstiegsroute, wobei wiederum auf die Gefahr eines Spaltensturzes zu achten ist.
Stützpunkt
Cabane de Tracuit, 3256m, CAS, bewirtschaftet Juni - September; Tel.: +41 27 / 475.15.00; E-Mail: cabane@tracuit.ch; Internet: www.tracuit.ch
Zielpunkt
Bishorn
Rast / Einkehr
Cabane de Tracuit, Betriebe in Zinal
Kombinationsmöglichkeiten
Weißhorn (4505m) - sehr anspruchsvoll Pointe Burnaby (4135m) - Nebengipfel des Bishorn, kurzer felsiger Gipfelaufbau Tete de Milon (3694m) - nähester Hüttengipfel der Tracuithütte; Gletschertour
Karten
Kompass 50 Bl.: 115 (Val d Anniviers - Val d Herens) Kompass 40 Bl.: 117 (Zermatt - Saas Fee) Kompass Digital Map (Schweiz)
Beschilderung
Wegweiser
Bemerkung
Das Bishorn wird oft zu Unrecht als Anfängerviertausender abgestempelt. Zwar ist der lange Anstieg technisch leicht, aber er benötigt Kondition und am Gletscher besonders in den Spaltenzonen alpine Erfahrung und erfordert den sicheren Umgang mit Seil und Pickel. Natürlich ist das Bishorn sehr beliebt, dementsprechend gut besucht ist bei Schönwetter die Cabane de Tracuit, vor allem an Wochenenden. Vom Gipfel imponiert besonders der Blick auf die langen Grate und den formvollendeten Gipfel des Weißhorns. Trotz zahlreicher Gipfelaspiranten ist das Bishorn eine Reise wert.