Von der S 6 Semmering Schnellstraße fährt man auf der B 20 über Kapfenberg Richtung Aflenz bis in den kleinen Ort Thörl. Dort zweigt die Straße nach St. Ilgen ab. Durch das Tal und über Innerzwain bis zum großen Parkplatz unmittelbar vor dem Bodenbauer. Man kann auch von St. Lorenzen im Mürztal über den Poguschsattel nach Turnau und über Aflenz nach Thörl gelangen, genauso von Maria Zell über den Seebergsattel (B 20) bzw. von Mitterdorf im Mürztal (S 6) über den Pretalsattel.
Charakteristik
Der Anstieg durch das Rauchtal auf die Schwabenhochfläche zählt sicher zu den landschaftlich schönsten Möglichkeiten, diese zu erreichen. Mit dem Übergang zum Hochschwab und Abstieg übers G´hackte und das Trawiestal durchaus ein tagesfüllendes Unternehmen. Im Rauchtal ist Trittsicherheit und beim Abstieg über das G´hackte dazu noch Schwindelfreiheit nötig. Bei Nebel oder schlechter Sicht können Orientierungsprobleme auftreten.
Gipfel / Berg
Stangenwand Hauptgipfel, 2157 m – Stangenwand Nebengipfel, 2139 m – Zagelkogel, 2255 m – Hochwart, 2210 m – G´hacktstein, 2189 m – G´hacktkogel, 2214 m – Hochschwab, 2277 m
Bei der Rundtour werden alle Hangrichtungen berührt
Wegbeschreibung / Routenverlauf
Vom Bodenbauer auf dem anfangs ebenen Fahrweg in das Trawiestal. Man überquert alsbald den Trawiesbach und hält auf die steilen Felswände der Hundswand zu. Unterhalb derselben durch den Wald nach rechts, dann in einem Bogen auf einen Rücken hinaus. Weiter zu der aus dem Rauchtal herabkommenden, meist ausgetrockneten Bachrinne. Hier noch ein kurzes Stück auf dem Wanderweg über zwei Kahlschläge, bis der Weg wieder in den Wald eintritt. Gleich nachher und kurz vor einer kleinen Lichtung zweigt links der Zustieg in das Rauchtal ab (großer Steinhaufen, gelbe Markierung in schwarzem Kreis auf einer Fichte). Auf dem teilweise nur schwach ausgeprägten, aber dennoch leicht auffindbaren schmalen Steig steil aufwärts in das Rauchtal. Alsbald tritt man aus dem Wald heraus und gelangt in eine sich verengende Rinne, die beidseits von Felsen begrenzt wird. Durch diese in das sich erweiternde Kar, eine kurze Stelle in der Verengung ist 1-. Den Steigspuren folgend eher im rechten Teil des Kares aufwärts, Latschenfeldern wird über Gras und Schutt rechts ausgewichen. Man kommt zu einem riesigen Felsblock am Fuß der eindrucksvollen Beilstein Ostwand. Rechts ragt die gewaltige Wandflicht der Stangenwand in den Himmel und gibt dem Rauchtal sein wildes Gepräge. Oberhalb des Felsblockes wird das Gelände zunehmend rauer, Steigspuren gibt es nur mehr sporadisch. Mühsam über steilen und teilweise losen Schutt höher, am Einstieg der Beilstein Ostkante vorbei, dann einer Plattenwand über unangenehmen Schutt rechts ausweichend weiter aufwärts. Dieser Teil ist besonders mühsam, es gibt maximal Gamsspuren und man muss in dem lockeren Schutt einigermaßen trittsicher unterwegs sein. Felsstufen werden in leichter Kraxelei von rechts nach links ansteigend überwunden (kurze Passagen bis 1), dann betritt man bald den oberen Karteil, der deutlich flacher ist. Hierher kann man auch gelangen, indem man zuerst in der Blockrinne aufsteigt, die vom Beilsteinsattel zum Einstieg der Ostkante herunter zieht (Kletterei bis 2) und dann sobald als möglich nach rechts in den flacheren Bereich quert; ebenso mühsam und unangenehm brüchig. Das obere Rauchtal wird von einigen tiefen Mulden gebildet, denen man an der Südostseite des Tales ausweicht. Hier findet sich auch wieder so etwas Ähnliches wie ein Steig, der schließlich sogar recht deutlich wird. Sobald es vernünftig geht, verlässt man den Steig nach rechts und steigt über einfache Grasschrofen weglos nach Südosten auf. Über einen breiten Rücken nach Südwest auf den Stangenwand Hauptgipfel. Das Gipfelkreuz samt Buch befindet sich auf dem südöstlich vorgelagerten Nebengipfel. Man muss etwas rechts ausholen, um einer niedrigen Plattenwand auszuweichen, harmlose Grasschrofen bringen dann in die tiefe Senke vor dem Nebengipfel hinunter. Wenn man sich ganz rechts hält, kommt man auch an einem schönen Felstor vorbei, das den Ausstieg der Südwestwand bildet. Beliebig hinauf zum Gipfelkreuz am Stangenwand Nebengipfel. ÜBERGANG ZUM HOCHSCHWAB: Nächstes Ziel ist der im Nordosten aufragende Zagelkogel. Auch diesen ersteigt man weitgehend weglos bzw. über vereinzelte Steigspuren. Eine Zwischenkuppe wird überschritten, wobei man sich möglichst in der Nähe des Abbruchrandes der Hochfläche hält. Über einen schwach ausgeprägten Gratrücken, einzelnen Felsaufbauten meist links ausweichend ohne Schwierigkeiten auf den Zagelkogel, Kreuz und Buch. Abstieg über die Kuppe des Vorgipfels und nach Nordnordwest bis zum Hochflächenübergangsweg. Von hier kann man ohne allzu großen Zeitaufwand den Hochwart besteigen. Dazu kurzer Abstieg in den Rauchtalsattel. Hierher kommt man natürlich auch recht einfach durch das oberste Rauchtal, indem man die Gipfel der Stangenwand und des Zagelkogels auslässt. Vom Sattel über den felsdurchsetzten Graskamm auf den aussichtsreichen Gipfel, ebenfalls Kreuz und Buch. Retour und am Wanderweg den Zagelkogel nördlich umgehen. Vor dem G´hacktkogel verlässt man den Steig wieder und geht aus dem Zagelboden weglos auf den Gipfel hinauf. Wenn man auch dem im Süden vorgelagerten und selten bestiegenen G´hacktstein einen Besuch abstatten möchte, ist es besser unterhalb vom G´hacktkogel an dessen Südseite auf Gamsspuren so lange zu queren, bis man unschwer in den Sattel vor dem G´hacktstein absteigen kann. Über steile Grasschrofen und leichte Felsstufen auf diesen. Zurück in den Sattel und erst jetzt auf den höchsten Punkt vom G´hacktkogel. Kurz nach Norden, dann nach Osten zum Wanderweg hinunter. Über ihn zu einer Wegtafel, laut der es nur mehr „140 Schritte bis zur Fleischer-Unterstandshütte“ sind. Diese ist ein offener Unterstand und dient als Wetterschutz. An derselben vorbei, danach über den Wanderweg oder auf Steigspuren mit eingestreuten leichten Kraxelpassagen direkt am Hochflächenrand entlang auf den Kulminationspunkt des ganzen Hochschwabgebirges. Man könnte auch einen Abstecher zum nahe gelegenen Schiestlhaus machen. ABSTIEG : Zurück zur Biwakschachtel, dann unterhalb vom G´hacktkogel auf dem Steig Nr. 839 hinüberqueren zum Durchstieg durch das G´hackte. Dieser Steig ist ab dem steilen Teil durchgehend versichert und weist Klettersteigschwierigkeiten von A und A/B auf. Wegen des aufliegenden Schutts muss man vor allem im unteren Bereich auf die mögliche Steinschlaggefahr achten. Landschaftlich eindrucksvoll steigt man entlang einer steilen Felsrippe ab, wobei Drahtseile, Eisengeländer und zum Schluss eine lange Leiter die technischen Hilfen für die Bewältigung des ungefähr 250 Höhenmeter aufweisenden Klettersteiges erleichtern. Von seinem unteren Ende in engen Serpentinen zu einer Quelle, dem G´hacktbrunn. Es folgt der lange Abstieg durch das Trawiestal, wobei zu Beginn noch eine große Steilstufe zu überwinden ist. Hier weist der Steig nochmals kurze gesicherte Stellen auf (A) und an mehreren Passagen ist Trittsicherheit erforderlich. Schließlich erreicht man einen flachen Boden und wandert auf dem großen Schwemmkegel talaus. Über die Trawiesalm gelangt man zur Abzweigung des Rauchtalanstieges, womit die Runde geschlossen ist. Weiter auf dem schon bekannten Weg zum Bodenbauer.
Rast / Einkehr
Alpengasthof Bodenbauer, http://der-bodenbauer.at/ Eventuell Schiestlhaus, www.schiestlhaus.at Gasthäuser in Thörl und Umgebung, https://www.thoerl.gv.at/hotels-gasthoefe, http://www.regionhochschwab.at/der-hochschwab/almgasthoefe-huetten.htm
Karten
Austrian Map online, www.austrianmap.at Alpenvereinskarte Digital, Hochschwab Kompass Digitale Wander-, Rad- und Skitourenkarte Österreich