Von der Felbertauernstraße bei Matrei in das Virgental und bis in den Talschluss in Ströden fahren. Dort befindet sich ein gebührenpflichtiger Parkplatz.
Charakteristik
Großartige Tour durch ein abgeschiedenes Tal mit Gipfelvarianten, wobei die Besteigung der Finsterkarspitze Klettergewandtheit im ersten Schwierigkeitsgrad, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erfordert.
Gipfel / Berg
Gösleswand, Nordostgipfel, 2912 m - Gösleswand, Südwestgipfel, 2865 m - Finsterkarspitze, 3029 m
Vom Parkplatz zuerst gemütlich entlang des Almweges in das Umbaltal zur Islitzeralm bzw. Pebellalm. Beim Wegweiser zweigt links der Weg Nr. 313 ab, der unter anderem durch das Kleinbachtal zur Neuen Reichenberger Hütte führt und den ersten Teil des Aufstieges vorgibt. Ein streckenweise sehr steiler Fahrweg überwindet in geschickter Linie den bewaldeten und felsigen Steilabfall, neben dem links der Kleinbach in eindrucksvollen Kaskaden ins Tal stürzt. Man erreicht die Stürmitzalm, wo sich der Weg teilt. Geradeaus weiter auf dem Weg Nr. 90 bzw. 312 in das anfangs eng eingeschnittene Kleinbachtal. Der Steig ist bis zu den Weideflächen in den hinteren Talböden gut ausgebaut. Danach wird er etwas dürftiger, ist aber stets bequem begehbar. Der Talschluss wird von steilen Gras- und Schrofenflanken umrahmt, der Kleinbach zeigt auch hier wieder schöne Kaskaden, die den oberhalb liegenden Kleinboden entwässern. Man quert den Talschluss nach links, dann folgt ein kerzengerader und enorm steiler Aufstieg über einen Wiesenhang, um schließlich deutlich flacher in den nordöstlichen Rand des Kleinbodens zu münden, wo man auch auf den Lasörling Höhenweg trifft. Mit etwa 50 m Höhenverlust durchquert man den Boden und steigt auf der anderen Seite, zuerst noch über grüne Matten, dann zunehmend über Schutt und Blockhalden auf dem gut angelegten Weg in die Rote Lenke, das ist der schön geschwungene Sattel zwischen Gösleswand und einem Vorgipfel im WNW-Grat der Finsterkarspitze. Aus dem Sattel kann die Gösleswand ohne besondere Schwierigkeiten auf dem bezeichneten Steig „mitgenommen“ werden. Am Hauptgipfel erleichtert eine kleine Orientierungsrosette die Gipfelbestimmung, das Gipfelkreuz samt Gipfelbuch befindet sich am niedrigeren Südwestgipfel. Man kann sehr schön direkt am Verbindungsgrat auf deutlichen Steigspuren zu diesem hinübergehen, kurze felsige Passagen erfordern etwas Trittsicherheit. Auf gleichem Weg zurück und Abstieg in die Rote Lenke. Von hier ist die gut sichtbare Neue Reichenberger Hütte in ungefähr einer halben Stunde erreichbar. AUFSTIEG ZUR FINSTERKARSPITZE: Man quert von der Roten Lenke unterhalb vom WNW-Grat der Finsterkarspitze weglos über die Geröllhalden etwa 400 m direkt nach Süden in das Finsterkar bis man auf den Normalanstieg der Finsterkarspitze trifft. Zuerst noch bequem, dann auf dem steilen Pfad am nördlichen Rand jener gigantischen Blockhalde empor, welche praktisch den ganzen oberen Talboden zwischen Finsterkarspitze – Kesselpater und Heinzenspitze ausfüllt. Aus diesem Boden führt der Normalweg über einen steilen Schrofenhang auf den WNW-Grat der Finsterkarspitze hinaus. Am Grat aufwärts bis er sich einschnürt und aufsteilt. Die Blockstufen lassen sich gut übersteigen (Stellen bis 1), man erreicht etwas exponiert einen Vorgipfel. Auf Steigspuren kurz abwärts, Blöcke am Grat rechts oder links umgehen, dann entweder direkt am Grat (1 bis 1+) oder links in die brüchige und exponierte Nordostflanke ausweichen (Steigspuren, 1), zurück auf den Grat und die letzten Meter hinauf zum Gipfelkreuz. Großartige Rundsicht. ABSTIEG: Der Abstieg erfolgt auf demselben Weg. Im Finsterkar wandert man dann zunehmend flacher hinaus Richtung Neue Reichenberger Hütte. Rechts haltend zum Lasörling Höhenweg und auf ihm, oberhalb vom Bödensee entlang, dann mit kurzer Gegensteigung zur Hütte. Weiterer Abstieg anderntags durch das Großbachtal oder das Dabertal (siehe unter Bemerkung).
Stützpunkt
Neue Reichenberger Hütte, 2586 m, Infos unter: http://www.alpenverein.at/reichenbergerhuetteneue/
Rast / Einkehr
Neue Reichenberger Hütte Infos zu den Almen und Hütten unter: http://www.virgentaler-huetten.at/ Gasthäuser im Virgental
Karten
Austrian Map online, www.austrianmap.at Kompass Digitale Wander-, Rad- und Skitourenkarte Österreich
Bemerkung
Als Tagestour ist die Runde Aufstieg durch das Kleinbachtal – Finsterkarspitze – Abstieg durch das Großbachtal sehr lang. Insgesamt muss man mit 10 bis 12 Stunden Gehzeit rechnen, weshalb eine Nächtigung auf der gastlichen Neuen Reichenberger Hütte durchaus empfehlenswert ist. Man kann anderntags eine leichte Kraxeltour auf den Kesselpater und die Finsterkarspitze unternehmen oder auch nur gemütlich auf den Bachlenkenkopf wandern und beispielsweise durch das Großbachtal oder deutlich länger durch das Dabertal nach Ströden absteigen. Alle Möglichkeiten sind auf Alpintouren.com beschrieben.