Von Mittersill (erreichbar über Zell am See, B 168 oder Kitzbühel, B 161) oder aus dem Zillertal jeweils über die B 165 nach Neukirchen am Großvenediger. Etwas südwestlich vom Ort zweigt an der Umfahrungsstraße die Zufahrt in die Sulzbachtäler ab. Man folgt der Beschilderung ins Obersulzbachtal und fährt bis zum gebührenpflichtigen Parkplatz Hopffeldboden, wo sich auch eine Informationsstelle des Nationalparks Hohe Tauern befindet. Weiter entweder mit einem der Taxibusse, mit dem Mountainbike oder zu Fuß zur Talstation der Materialseilbahn auf die Kürsingerhütte.
Charakteristik
Der Pillewizer ist nur ein unbedeutender kleiner Gratgipfel im Verbindungskamm Schwarzes Hörndl – Untersulzbachtörl und sinkt zu letzterem mit einem zersägten Grat ab. Er wird im Sommer sehr selten besucht und bietet als Lohn für die etwas mühsame Besteigung eine tolle Aussicht und vor allem einen guten Einblick auf den Normalweg zum Großvenediger. Ideal als kurze Tour in Verbindung mit dem Anstieg zur Kürsingerhütte. Die Fähigkeit, sich im unwegsamen Gelände sicher zu bewegen, sollte man auf jeden Fall mitbringen.
Von der Talstation der Materialseilbahn bieten sich zwei Wege zur Kürsingerhütte an: 1. Der sogenannte Klammlsteig, das ist der übliche Normalweg, über den man die Kürsingerhütte in etwa 1 ½ Stunden erreicht. Der Normalweg (Weg Nr. 12/914) startet bei der Talstation. Er führt anfangs noch über flache Weidehänge und gewinnt dann mit einigen Kehren allmählich an Höhe. Man erreicht ein Viehgatter, hinter dem der eigentliche Klammlsteig beginnt. Dieser wurde im ersten Abschnitt in die Felsen gesprengt und mit einem Handlauf zur Sicherung versehen. Anschließend wird ein Bachbett gequert, danach steigt man steil und in engen Serpentinen durch das urwüchsige Gelände höher. Sehr geschickt windet sich der Steig hinauf, weiter oben wieder mit Drahtseilsicherungen (A). Schließlich hat man die Steilstufe überwunden und es folgen lange Wiesenhänge, ehe man erstmals die Kürsingerhütte sieht. Nach einer ansteigenden Querung ist die Hütte dann bald erreicht. 2. Gletscherlehrweg und Fortsetzung über den Klettersteig Kürsingersteig (Beschreibung siehe jeweils Alpintouren.com). Lohnend als Zustieg, wenn man vorhat, in der Kürsingerhütte zu nächtigen. Aufstieg zum Pillewizer (ca. 2 Stunden von der Kürsingerhütte): Von der Hütte auf dem normalen Anstieg zum Großvenediger bis zu der gut sichtbaren Metallmarke unmittelbar neben dem Weg mit der Aufschrift „Gletscherweg HP 19“. Gleich darauf beginnt der Steig endgültig zum Gletscher abzusinken. Dort oder schon etwas vorher trachtet man, eine angedeutete Rampe in Richtung Pillewizer zu gewinnen und dann auch zu verfolgen. Einige Mal muss man etwas auf- und absteigen, kommt aber in dem weglosen und geröllhaltigen Gelände insgesamt recht gut voran. Man sollte sich nicht zu hoch halten, da einen sonst teils recht glatte Gletscherschliffplatten zu Umgehungsmanövern oder schnell einmal auch zu Klettereinlagen bis zum zweiten oder dritten Schwierigkeitsgrad zwingen können. Auf jeden Fall ist hier ein gutes Gespür für das Auffinden der einfachsten Linie eines Durchstiegs notwendig. Wanderer, die ein solches Gelände nicht gewöhnt sind, werden wenig Freude daran haben. Schließlich erreicht man grobblockige Hänge, die gegen den von hier aus sehr unscheinbar wirkenden Gipfelkopf des Pillewizer hinaufziehen. In diesem Bereich können bis weit in den Sommer hinein auch noch Schneefelder liegen und das Vorankommen erleichtern oder auch erschweren. Sobald man den Verbindungsgrat zwischen dem Schwarzen Hörndl und Pillewizer erreicht hat, steigt man über große Blöcke nach Südosten zum nahen Gipfel an, der nur durch eine Stange gekennzeichnet ist. Der tolle Tiefblick auf den Gletscherbruch vom Untersulzbachkees und die Ameisenkolonnen auf dem Obersulzbachkees Richtung Großvenediger mit dem eindrucksvollen Ambiente rundherum entschädigen vollauf für die etwas größeren Anstiegsmühen. Der Abstieg erfolgt am besten ungefähr entlang der Anstiegsroute, wobei man diese sowieso nicht exakt verfolgen können wird – es sei denn, man hat ein fotografisches Gedächtnis. Alternativ kann man auch über den Grat Richtung Schwarzes Hörndl absteigen. Die Riesenblöcke auf dem etwas exponierten Grat erfordern Kletterei bis 2. Vor dem schwieriger werdenden Teil des Grates muss dann nach links in die Flanke ausgequert werden. Hier ist beim Abstieg Vorsicht wegen einiger loser Blöcke geboten. Man trachtet dann danach, etwa auf einer Höhe von 2950 m die Geröll- und Blockhänge unterhalb des Schwarzen Hörndls nach Westen zu queren. Dies tut man solange, bis man auf dem Moränenrücken angelangt ist, der von der Bachmayrspitze herunterzieht. Über diesen Rücken weglos hinunter zum Normalweg des Venedigeranstieges und zurück zur Kürsingerhütte.
Stützpunkt
Kürsingerhütte, 2558 m (oder: 2548 m), OeAV, Infos unter: www.kuersinger.at
Kombinationsmöglichkeiten
Aufstieg zur Bachmayrspitze (oder: Schwarzes Hendl). Dazu wählt man den Verbindungsgrat Richtung Schwarzes Hörndl und begeht diesen wie oben beschrieben. Siehe auch Tourenbeschreibung zur Bachmayrspitze. Das Schwarze Hörndl (3099 m) ist der mittlere der drei Gipfel Pillewizer – Schwarzes Hörndl – Bachmayrspitze und ist durch den Gletscherrückgang nur mehr schwer ersteigbar. Steile und brüchige Felsen verwehren den früher einfachen Zugang zum Normalanstieg über den Südostgrat.
Karten
Austrian Map online, www.austrianmap.at Alpenvereinskarte Digital, Venedigergruppe Kompass Digitale Wander-, Rad- und Skitourenkarte Österreich
Bemerkung
Infos zum Taxitransport von Neukirchen oder vom Hopffeldboden zur Talstation der Materialseilbahn unter: www.kuersinger.at Die Namensgebung des Gipfels erfolgte zum Gedenken an den Glaziologen Wolfgang Pillewizer.