Von der Tauernautobahn A 10 fährt man bei Salzburg-Süd ab und über St. Leonhard – Marktschellenberg nach Berchtesgaden (B 305). Weiter in den Ort Ramsau und zum Hintersee. Daran vorbei Richtung Hirschbichl zum Ende der öffentlichen Fahrstraße, wo sich ein großer gebührenpflichtiger Parkplatz befindet (Münzautomat). Man kann auch von Bad Reichenhall oder Inzell und über die Deutsche Alpenstraße – Schwarzbachwacht den Hintersee erreichen.
Charakteristik
Das Vorderberghörndl ist der letzte Gipfel im von der Hocheisspitze über den Hinterbergkopf und bildet ein lohnendes Wanderziel, das zwar noch nicht überlaufen ist, aber doch zumindest von Einheimischen gern besucht wird. Der vielfach erdhaltige Steig wird ab den Totenlöchern nach Regen oder Schneefall eine gatschige und rutschige Angelegenheit. Idealerweise als Bike- und Hiketour zu machen.
Vom Parkplatz mit dem Fahrrad durch das Klausbachtal bis zum Hirschbichl, 6,5 km und 350 Höhenmeter. Oder schon vorher bei der Abzweigung zur Bindalm auf der geschotterten Zufahrt bis zur Alm. Außerhalb der gekennzeichneten Wege ist das Radfahren im Nationalpark verboten. (Man könnte das Rad noch bis zur Mittereisalm benützen, sogar der Jagdsteig wäre teilweise befahrbar.) Das Rad stellt man also entweder bei der Bindalm oder kurz vor dem alten Grenzübergang am Hirschbichl ab. Vom Hirschbichl geht man wenige Meter auf der Straße zurück bzw. bergab, bis rechts ein nicht markierter, aber deutlich erkennbarer, schmaler Pfad abzweigt. Auf ihm ein paar Meter zu einem Zaunüberstieg, dann den Graben queren und steil hinauf zu einem weiteren Überstieg. Am Grabenrand kurz aufwärts, danach etwas nach links queren zum breiten Wanderweg, der zur Mittereisalm führt. Hierher von der Bindalm auf dem ausgeschilderten Weg, wenn man dort das Raddepot gemacht hat. Kurz bevor man die noch intakte Hütte der Mittereisalm erreicht, endet der Schotterweg. Man kommt zu einem Wegweiser, rechts befindet sich eine verfallene Almhütte. Genau beim Wegweiser zweigt links der unbezeichnete, erst weit oben teilweise mit Steindauben markierte Jagdsteig zur ehemaligen Hocheisalm bzw. Hocheis-Diensthütte ab. Dieser wird in bequemen Serpentinen begangen. Man erreicht die schön gelegene Diensthütte. Dahinter führt der Weg kurz eben dahin. Der rechts abzweigende Pfad bleibt unbeachtet, er vermittelt den Zugang in das Kar unterhalb der Hocheisspitze. Weiter auf dem gut angelegten Jagdsteig bis in den weitläufigen Sattel zwischen Hocheiskopf und Hocheishörndl. Es folgt ein kurzer, anfangs etwas exponierter Abstieg zu einem Felsband, welches in den Totenlöchern ausläuft. Durch dieses mit interessanten Felsblöcken übersäte Kar schlängelt sich der Steig auf die andere Karseite. Hier führt ein steiler Grashang zu einer scheinbaren Felsbarriere. Sie bietet jedoch einen einfachen Durchschlupf, so dass man unschwer auf den oberen Wiesenhang aussteigen kann. Auf dem bei trockenen Verhältnissen gut begehbaren Steig weiter aufwärts und nach Osten auf den Gratkamm hinaus, der vom Vorderberghörndl parallel zum Sittersbachtal nach Norden ins Klausbachtal zieht. Der weitere Aufstieg entlang dieses Bergrückens ist nicht mehr zu verfehlen. Durch Latschen und eine felsdurchsetzte Latschengasse (max. 1-), danach wieder über schöne Almwiesen und die anschließende Schrofenzone (kurze Stellen max. 1-) erreicht man den kurzen Gipfelgrat. Über ihn bzw. etwas unterhalb zum kleinen Kreuz mit Buch. Herrlicher Rast- und Schauplatz, wobei vor allem die umliegenden Gipfel beeindrucken. Der Abstieg erfolgt auf demselben Weg.
Rast / Einkehr
Bindalm, zwei bewirtschaftete Kaser während der Almsaison Gasthaus Hirschbichl, www.hirschbichl.at Gasthäuser in der Ramsau, Infos dazu unter www.ramsau.de
Kombinationsmöglichkeiten
Der unbedeutende Hocheiskopf (1699 m) kann beim Rückweg ohne großen zeitlichen Mehraufwand mitgenommen werden. Am Gipfel befindet sich ein schöner Rastplatz. Über ausgeschnittene Latschengassen gelangt man aus dem Sattel nach dem Gegenanstieg problemlos dorthin, Details werden hier nicht verraten, ein wenig Eigeninitiative darf schon sein.
Karten
Austrian Map online, www.austrianmap.at Alpenvereinskarte Digital, Lattengebirge, Reiteralm Topographische Karte Bayern Süd 1:50 000 auf DVD Kompass Digitale Wanderkarte, Bayern 3D
Bemerkung
Wenn man auf das Fahrrad verzichtet, sollte man etwa zwei Stunden zusätzlich zur angegebenen Zeit kalkulieren. Man kann während der Saison auch den Almerlebnisbus zum Hirschbichl benützen. Dieser verkehrt sowohl von Hintersee als auch auf der österreichischen Seite von Weißbach herauf. Infos dazu unter: https://www.almerlebnisbus.com/fahrplan/ oder https://www.berchtesgaden.de/nationalpark/almerlebnisbus-ramsau