Von Bad Reichenhall auf der B20 über Bischofswiesen, ansonsten auf der Deutschen Alpenstraße B305 nach Berchtesgaden. 5km westlich von Berchtesgaden von der B305 nach Schönau abzweigen, nach 1,5km dem Wegweiser WH Hammerstiel folgen.
Charakteristik
Das 4. Watzmannkind oder Watzmann Junfrau ist das höchste der Watzmannkinder und teilt wie ein Schiffsbug das obere Watzmannkar in den Ost- und Westarm. Die Pfade im Watzmannkar sind unmarkiert, Steindauben helfen zur Orientierung. Der Anstieg auf die selten besuchte Watzmann Jungfrau ist durchaus anspruchsvoll und recht exponiert, eigentlich eine ungesicherte Kletterei im teils brüchigen, leichten Fels bis UIAA II.
Wir folgen zu Fuß oder mit dem MTB dem feinschottrigen, wechselnd steilen Hammerstielweg (444) und danach dem Schapbachweg (442) an der Schappachalm vorbei (ab der Benzinkurve wieder gehörig steil) hinauf zur Kührointalm, wobei der Wanderweg zweimal die Straße abkürzt. Hinter der Alm quert der Weg 442 sanft ansteigend Richtung Watzmannhaus. Kurz hinter dem felsigen NO-Gratauslauf der Watzmannfrau zweigt (ohne Wegweiser!) ein deutlicher Pfad nach links ab. Ihm folgen wir zuerst im Wald, dann im lichten Lärchenbestand hinauf ins karge Watzmannkar. In der Karabflachung unter der Watzmann Jungfrau teilt sich der Pfad. Der rechte führt in den Westarm zum 5. Kind und zur Wiederroute, hier muss am Nordgratansatz der Jungfrau nach links abgezweigt werden. Wir wandern aber links am Normalweg zum 3. Kind bis zu den großen Felsblöcken im Geröllkar hinauf und queren dann weglos rechts bis zum sichtbaren Einstieg hinüber. Eine angedeutete Verschneidungsrinne überbrückt gut gestuft die erste Felsbarriere nach rechts zu einem schrägen Schrofenband hinauf (Steinmann). Links wenige Meter dem Band folgen, dann wird rechts (Steinmann) eine etwas abdrängende, bauchige Felsstufe (-II°) auf ein auffallend gelbes Schrofenband überkraxelt (Steinmann). Nun folgen wir links dem Felsband bis knapp vor die Wand. Vor ihr gelangen wir rechts über eine gut gestufte Schrofenrinne (-II°) zuletzt nach links etwas ausgesetzt auf die sehr breite, griffig glatte, bis 30° steile Felsrampe. Direkt auf ihr im Reibeschritt (oder in der schmalen, seichten Rinne entlang der Felswand) steigen wir bis an ihr oberes Ende, das in ein Geröllband ausläuft. Nur kurz im Schutt aufwärts. Ein Steinmann in der felsigen Ostflanke dient der Orientierung zum Grat hinauf. Leicht rechts haltend führt gut gestufter Fels (I°, -II°) hinauf zur NNO-Gratkante. Ein mittelsteiler Blockgratrücken wird zum Vorgipfel gutgriffig erkraxelt. Die folgende Scharte ist schmal, der Grat wird kurz recht schneidig. Der flachere, aber recht exponierte Gipfelgrat wird direkt auf der Kante oder gut griffig entlang der Gratblöcke an der Westseite zum schon sichtbaren Gipfelkreuz überwunden. Abstieg entlang des Anstiegs. Will man das Dritte Watzmannkind mitnehmen, folgen wir vom Einstieg dem Geröllpfad unter der senkrechten Ostwand aufwärts und queren vor der Scharte nach links zur riesigen Felsplatte der Nordflanke. Entlang der Westkante geht es mit Reibeschritt an einer tiefen Doline vorbei direkt zum Gipfelkreuz des 3. Watzmannkindes. Beliebiger Abstieg über die Platte bis ins Geröllkar, dann entlang der Steindauben etwas mühsam aus dem Watzmannkar hinab zur Kührointalm und zum Ausgangspunkt.
Zielpunkt
Watzmann Jungfrau
Rast / Einkehr
Kührointalm: https://www.kuehroint.com/
Karten
Amap ÖK50 Blatt 93 oder 3215 Kompass Karte Nr. 14: Berchtesgadener Land DAV-karte BY21: Nationalpark Berchtesgaden, Watzmann
Beschilderung
unmarkiert
Bemerkung
Die meist steile Auffahrt zur Kührointalm mit einem MTB erleichtert und verkürzt (zeitlich) den Rückweg erheblich. Sollten sich Probleme bei der Watzmann Jungfrau Besteigung ergeben, bietet sich das 3. Watzmannkind als wesentlich einfachere, aber nicht minder schöne Alternative an.