Von Bad Reichenhall (erreichbar über die A 8) Richtung Unken / Lofer. Vor Schneizlreuth zweigt man auf die Deutsche Alpenstraße (B 305) ab und fährt bis zur Schwarzbachwacht (dem sogenannten Wachterl) hinauf. Oder von der A 10 bei Salzburg Süd abfahren und über Marktschellenberg nach Berchtesgaden (ebenfalls B 305). Weiter über die Ramsau bis zur Schwarzbachwacht. Gebührenpflichtiger Parkplatz (7,-- pro Tag, Stand September 2019).
Charakteristik
Der Weg über den Eingeschossenen Steig vermittelt einen schönen, nicht überlaufenen Anstieg zum Edelweißlahnerkopf. In Kombination mit dem Abstieg über die Traunsteiner Hütte und den Wachterlsteig gewinnt man interessante Eindrücke vom einsamen Ostteil der Reiteralm Hochfläche. Trittsicherheit ist für den gesamten Wegverlauf angenehm, schon allein wegen des stets Aufmerksamkeit erfordernden Karrengeländes. Schwindelfreiheit erfordert der Eingeschossene Steig und der Grat zum Edelweißlahnerkopf.
Gipfel / Berg
Edelweißlahnerkopf, 1953 m – Schottmalhorn, 2045 m
Vom Parkplatz folgt man dem Wachterlsteig in Richtung Neue Traunersteiner Hütte (Weg Nr. 470). Dieser führt zuerst leicht bergab, dann einige Zeit beinahe eben in den bewaldeten Kessel unterhalb von Zirbeneck und Eisberg. Genau zwischen diesen beiden Gipfeln leitet der Eingeschossene Steig hinauf zur verfallenen Eisbergalm. Die Abzweigung dieses Steiges ist nicht zu übersehen. Bei einem Wegweiser steht auf einem kleinen bemoosten Felsblock mit verblasster roter Farbe „Eisberg“ angeschrieben. Hier beginnt der Eingeschossene Steig. Er ist zwar nur sporadisch mit roten Punkten, Steindauben oder in einen Felsen eingeritzten „Eis“ bezeichnet, aber kaum zu verlieren, da er sehr gut ausgetreten ist. Zuerst ansteigend, dann wird eine kurze steile Stufe unschwer überwunden. In Serpentinen aufwärts und längere Zeit unterhalb der steilen Felsabbrüche des Eisberges in westlicher Richtung weiter, bis man sich scharf nach links wenden muss. Gleich darauf beginnen die Drahtseilsicherungen. Auf dem in die Felsen gesprengten (eingeschossenen!) Steig quert man die Felswand exponiert, aber einfach, Klettersteigschwierigkeit A, max. A/B, an einer Stelle zwei Trittklammern. Oberhalb gelangt man wieder in den Wald und damit an den Rand des baum- und latschenbestandenen Kars zwischen den beiden Gipfeln. Auf einer Höhe von 1500 m dreht der Steig allmählich nach Südosten und man erreicht die Senke der ehemaligen Eisbergalm. Etwas links oberhalb steht eine Diensthütte, bei der es sich gut rasten lässt. Der Steig überquert die Almfläche mit geringem Höhenverlust, dann zieht er links hinüber in die breite Einsattelung der Eisbergscharte. Dort wo der Steig nach links zieht, befindet sich die Abzweigung zum Edelweißlahner und man trifft hier auch auf die rot-weißen Farbmarkierungen, die von der Scharte herüberkommen. Sie führen durch die unübersichtliche Karrenlandschaft der Nordseite des Edelweißlahnerkopfes zu diesem hinauf. Anfangs im feucht-erdigen Gelände, dann über interessante Karrenbildungen und dank der guten Markierung ohne größere Orientierungsprobleme (anders bei Nebel oder Schneelage), mit einzelnen leichten Kraxelpassagen gewürzt, einmal kurz 1+, etwas mühsam zum Nordostgrat des Edelweißlahnerkopfes. Über diesen - von Osten mündet bald der Anstieg aus dem Antonigraben - durch Latschen und über kurze Schrofenstufen (max. 1-) zum nahen Gipfel. Lohnend ist der Übergang zum etwas höheren Schottmalhorn, etwa 30 Minuten vom Edelweißlahnerkopf. Man folgt dazu einfach dem mit Latschen bewachsenen Verbindungskamm bis zur Abzweigung des Steiges zur Traunsteiner Hütte. Weiter auf dem Kamm, eine tiefe Karrensenke wird ab- und wieder ansteigend rechts umgangen. Der Steig ist markiert und nicht zu verfehlen, nach einigen Karrenstufen wandert man über den breiten Grasrücken hinauf zum Gipfelkreuz am Schottmalhorn. ABSTIEG: Zurück zur Abzweigung am tiefsten Punkt des Verbindungskammes zwischen Edelweißlahnerkopf und Schottmalhorn. Dann auf dem Steig Nr. 474 zuerst in westlicher, in der Nähe des unscheinbaren Markkopfes in nordwestlicher Richtung zur Neuen Traunsteiner Hütte. Es ist ein typischer Hochflächenwanderweg mit viel Auf und Ab und Hin und Her und es erfordert etwas Geduld, bis man den Wachterlsteig in unmittelbarer Nähe der Hütte erreicht. Wenn Zeit bleibt, lohnt sich eine Einkehr auf der Hütte in jedem Fall. Auch der weitere Abstieg über den Wachterlsteig über den Weg Nr. 470 zieht sich dann noch ordentlich in die Länge, immerhin sind 3 Stunden Wegzeit bis zur Schwarzbachwacht angegeben. Auch hier gilt wieder: Rauf und runter, Hin und Her. Dennoch ist die Wanderung nicht reizlos, wenn man einen Blick für die Dinge am Wegesrand hat. Erst an der Südseite des Bärenkarecks beginnt der Steig deutlich an Höhe zu verlieren. Mit Hilfe kurzer Holzleitern und über einfache felsige Stufen gelangt man schließlich hinunter zur Wegabzweigung des Eingeschossenen Steiges und bald darauf, nach der letzten kleinen Gegensteigung, zurück zum Ausgangspunkt.
Rast / Einkehr
Neue Traunsteiner Hütte, 1560 m, www.traunsteinerhuette.com Wirtshaus Wachterl, www.wirtshaus-wachterl.de Gasthäuser in der Ramsau bzw. in Berchtesgaden
Kombinationsmöglichkeiten
Bei ausreichend Zeit kann man die Runde noch weiter ausdehnen bis zum Wagendrischlhorn. Abstieg zur Traunsteiner Hütte durch die Rossgasse oder Steinberggasse.
Karten
Austrian Map online, www.austrianmap.at Alpenvereinskarte Digital, Lattengebirge, Reiteralm Topographische Karte Bayern Süd 1:50 000 auf DVD Kompass Digitale Wanderkarte Bayern 3D