Von Kötschach-Mauthen im Kärntner Gailtal fährt man auf der B 111 in das Lesachtal bis in die kleine Ortschaft Klebas kurz nach Liesing. Aus dem Pustertal gelangt man von Tassenbach über den Kartitscher Sattel – Obertilliach – Maria Luggau – St. Lorenzen nach Klebas. In Klebas Auffahrt in den Ortsteil Tscheltsch und weiter den Hinweisschildern zur „Abenteuer- und Walderlebniswelt Lesachtal“ folgen. Die Zufahrt dorthin erfolgt über das Gehöft Ladstadt, knapp dahinter befindet sich der gebührenpflichtige Parkplatz.
Charakteristik
Sowohl der Aufstieg zum Riebenkofel durch den Millnatzengraben als auch der Abstieg über die abschüssige Südflanke verlangt Trittsicherheit und sicheres Gehen in steilen Grashängen. Dafür wird man mit Einsamkeit auf wenig begangenen Wegen und Steigen belohnt. Bei Nässe keine Empfehlung!
Vom Parkplatz folgt man dem ausgeschilderten Naturerlebnispfad mit zahlreichen Stationen bis zu einer Forststraße. Auf ihr zur Ruheoase und weiter in den Millnatzengraben. Dort verlässt man die Forststraße beim Wegweiser zum Millnatzensattel (Weg Nr. 220) und steigt in Folge durch den Graben weiter auf. Der Steig ist durch Lawinen (Stand Juni 2020) ziemlich in Mitleidenschaft gezogen und auf längeren Strecken nur mühsam begehbar. Man wechselt öfters die Grabenseite, eine kurze Passage weist eine Metallbrücke und eine Drahtseilsicherung auf. Die Markierungen sind alt und dürftig, an mehreren Stellen ist der Steig kaum noch als solcher erkennbar. Weiter oben teilt sich der Graben, man hält sich links und steigt über steile Grashänge weiter auf bis in den Millnatzensattel (Wegweiser). Hier kreuzt man den Gailtaler Höhenweg. Der weitere Aufstieg erfolgt über den anfangs recht breiten Nordostrücken Richtung Riebenkofel. Von einem markierten Steig, wie er z.B. in der ÖK eingezeichnet ist, wird man aber vorerst nichts sehen. Erst weiter oben, dort wo der Rücken schmäler wird, kann man wieder von einem Steig sprechen und auch alte, verblasste Markierungen sind vorzufinden. Der Aufstieg über diesen Bergrücken ist wunderschön und scheint vor allem völlig einsam zu sein. Einige kurze Passagen verlangen minimale Trittsicherheit, dann steht man auf dem Peilbachberg, einem Vorgipfel des Riebenkofels, wo einer der etwas häufiger begangenen Steige von Süden heraufkommt. Auf dem nunmehr deutlichen Steig gelangt man anfangs schwach fallend an den Fuß des Südostgrates vom Riebenkofel. Entweder steigt man direkt über den Grat auf, der Fels ist einigermaßen fest und weist Stellen bis 1+ auf oder man umgeht diese, hat aber immer noch leichte Kraxelei etwa um 1- zu absolvieren. Der Grat legt sich bald zurück und es sind nur mehr wenige Meter hinüber zum Gipfelkreuz am höchsten Punkt. Leider ist dieser sehr stark von den Hinterlassenschaften der Schafe in Mitleidenschaft gezogen. ABSTIEG: Der Abstieg erfolgt bis zum Peilbachberg auf demselben Weg. Von dort zuerst sehr steil und etwas exponiert über einen Grashang hinunter (Weg Nr. 7), dann rechts haltend weiterhin steil und exponiert entlang einer felsdurchsetzten Rippe in harmloseres Gelände. Bald wird es aber wieder steil und der schmale und grasig-erdige Steig führt über die abschüssigen Grashänge südwärts hinunter zu einer Wegverzweigung auf einem kurzen Rasenkamm. Hier links ab Richtung Tscheltsch – Liesing (immer noch Weg Nr. 7). Nach der Querung eines erosionsgeschädigten Steilhanges gelangt man in einen kleinen flachen Karboden. An einem zerstörten Wegweiser vorbei leiten die anfangs schlechten Markierungen nach rechts (Süden) über einige Geländestufen in den Hochwald. Der Streckenabschnitt vom Peilbachberg bis in diesen Karboden stellt bei Trockenheit abgesehen von der Exposition keine besonderen Schwierigkeiten dar, ist bei Nässe aber eine absolute Rutschpartie und nicht ungefährlich. Auch beim weiteren Abstieg sind noch steilere Passagen zu bewältigen, jedoch ohne Schwierigkeiten. Dafür darf man sich immer wieder einmal unter umgestürzten Bäumen hindurchschwindeln. Schließlich wird nach einer längeren Steilhangtraversierung das Ende einer Forststraße erreicht. Wer nun glaubt, dass die in diversen Landkarten verzeichneten und markierten Steige, die ein Abkürzen der Forststraße ermöglichen würden, noch existieren, der wird beim weiteren Abstieg schnell eines Besseren belehrt. Man darf die Kehren der Straße schön brav ausgehen, es sei denn man holzt mehr oder weniger weglos hinunter. In der vom oberen Ende der Forststraße gezählten dritten Kehre sollte ebenfalls ein markierter Steig abzweigen, der den Rückweg zum Gehöft Ladstadt und damit zum Parkplatz ermöglicht. Irrtum! Auch diesen Steig gibt es nur mehr bruchstückhaft. Gleich nach dem Wegweiser in der Kehre verlässt man die Forststraße links hinunter über die Böschung und trifft dann im Wald tatsächlich Steigspuren. Man bleibt auf einem schwach ausgeprägten Rücken, wobei ein Jagdstand links liegen gelassen wird. Dann geht man solange durch den dichten Hochwald am Rücken hinunter, bis dieser steil wird und man links haltend unschwer jene Forststraße erreicht, die zur Ruheoase bzw. in den Millnatzengraben führt. Auf dieser knapp 200 m bergauf, bis man rechts über einen alten Ziehweg zum Gehöft Ladstadt absteigen kann. Von dort sind es noch rund 700 m und ca. 35 Höhenmeter zurück zum Parkplatz.
Rast / Einkehr
Möglichkeiten im Lesachtal unter: https://www.lesachtal.com/de/
Karten
Austrian Map online, www.austrianmap.at Kompass Digitale Wander-, Rad- und Skitourenkarte Österreich
Bemerkung
Man kann sich bei dieser Rundtour des Eindrucks nicht erwehren, dass kein Interesse besteht, die Wege und Steige für touristische Zwecke in Schuss zu halten.